Langsame Geschwindigkeiten im Straßenverkehr können Leben retten. Aber kommt diese Botschaft auch bei den Thais an?

Langsame Geschwindigkeiten im Straßenverkehr können Leben retten. Aber kommt diese Botschaft auch bei den Thais an?

Bangkok. In den sozialen Netzwerken wurde ein Video über alltägliche Situationen in engen Wohnstraßen veröffentlicht, in dem deutlich demonstriert wird, dass langsame Geschwindigkeiten oftmals ein Menschenleben retten können. Gleichzeitig stellt die Presse aber auch die Frage, ob diese deutliche Warnung und Botschaft auch tatsächlich bei den Thais ankommt.

Obwohl das Video bereits mehr als 50.000 Mal geteilt wurde, bleibt die Frage im Raum, ob die deutliche Warnung in dem Video, sich tatsächlich in der Realität auf das Fahrverhalten der Thais auswirken wird.

Nach dem Video folgt die Nachricht, dass die thailändische Polizei beabsichtigt, langsamere Geschwindigkeiten auf bestimmten Stadtstraßen, vor allem in Wohngebieten, durchzusetzen.

Das Video beginnt zunächst mit der Befragung von Anwohnern, die die Frage beantworten sollen, welche Geschwindigkeit sie in Wohngebieten für eine angemessene und sichere Geschwindigkeit halten. Dabei gibt es unterschiedliche Meinungen, die weit auseinander gehen.

Ein Bewohner ist der Ansicht, dass eine Geschwindigkeit von 40 km/h in engen Wohngebieten vollkommen ausreichend ist. Zahlreiche Befragte tendieren dagegen zu einer Geschwindigkeit von 40, 50 oder auch 60 km / h.

Wieder andere Bewohner waren der Ansicht, dass 60 oder sogar 80 Kilometer pro Stunde noch in Ordnung seien, „wenn es der Fahrer sehr eilig hat“.

In dem Video wird als nächstes gezeigt, dass der sichere Bremsweg bei einer Geschwindigkeit von 50 km / h rund 5,4 Meter beträgt. Stummfilmmusik im Stil von Mack Sennett begleitet dabei den Zuschauer bis zu der Stelle im Video, an der das Wesentliche des Videos den Zuschauer erreichen soll.

Die Kameras werden in und am Toyota eines Fahrlehrers montiert, der anschließend mit einem Mann und mehreren Thai Frauen auf dem Fahrersitz eine Teststrecke befährt. Der Fahrlehrer erklärt den Testpersonen, dass sie die Strecke jetzt mit 50 km / h abfahren sollen.

Dabei wirft ein Mitarbeiter plötzlich vor dem herannahenden Auto der Testpersonen ein aus Pappe ausgeschnittenes Kind auf die Straße.

Ausnahmslos alle Fahrer sind schockiert als sie feststellen müssen, dass sie ganz offensichtlich nicht in der Lage sind, ihren PKW noch rechtzeitig abzubremsen und das Kind aus Pappe schlichtweg überfahren. Daraus ergibt sich die klare Schlussforderung, dass einige der Kinder bei einem realen Unfall keine Überlebenschance haben und vermutlich bei dem Aufprall auf den PKW ums Leben gekommen wären.

Im Anschluss an diese Erklärung folgen weitere kurze Ausschnitte von realen grausigen Unfällen mit Kindern, bei denen auch eine Großmutter, die ihren Enkel noch retten will, von einem PKW erfasst und durch die Gegend geschleudert wird. In den kurzen Filmausschnitten wird deutlich, dass Kinder im Straßenverkehr einfach unberechenbar sind und auch mal spontan auf die Fahrbahn laufen können.

Im weiteren Verlauf befahren die Testfahrer die Strecke in zweites Mal, diesmal allerdings mit einer Höchstgeschwindigkeit von 30 km / h. Die Fahrer erkennen ganz klar, dass sie nun wesentlich mehr Zeit zur Reaktion haben und durch starkes Bremsen einen Zusammenstoß mit dem Kind vermeiden können.

Genau aus diesen gezeigten und gut zu verstehenden Gründen wurden in vielen Städten auf der ganzen Welt eine Geschwindigkeitsbeschränkungen von ungefähr 30 km pro Stunde eingeführt. Der Sprecher in dem Video erklärt, dass dem Fahrer die 30 km / h vielleicht sehr langsam vorkommen. Allerdings könnte so das Leben eines Kindes gerettet werden, fügte er hinzu.

Thai Visa hat den Bericht und das Video veröffentlicht und fragt seine Leser, ob ein solches Training und das aufgenommene Video dabei helfen wird, die Einstellung und das Verständnis für das Fahren in Thailand zu verändern?

Oder werden Menschen – und besonders Kinder – weiterhin sterben, weil die Fahrer sich zu sehr in Eile befinden?