Die Tollwut wird von den Thais missverstanden und ignoriert

Die Tollwut wird von den Thais missverstanden und ignoriert

Bangkok. Bei dem landesweiten großen Tollwutausbruch in diesem Jahr, der bereits drei Todesfälle gefordert hat, zeigt eine aktuelle Umfrage, dass in der Öffentlichkeit große Missverständnisse über die tödliche Krankheit Tollwut existieren. Weit mehr als die Hälfte der befragten Personen glauben, dass Tollwut geheilt werden könnte.

Dr. Opas Karnkawinpong, der Sprecher des Gesundheitsministeriums gab an, dass bis zu 60 Prozent der 11.369 Personen, die an der jüngsten Umfrage teilgenommen haben, fälschlicherweise der Meinung waren, dass Tollwut geheilt werden könnte. Außerdem wussten rund 34 Prozent der befragten Personen nicht, dass der Tod garantiert ist, wenn eine Person von einem infizierten Tier gebissen wird. Der einzige Ausweg aus dieser tödlichen Krankheit ist eine schnelle volle Dosis Tollwut Impfstoff, nachdem sie von einem befallenen Tier gebissen wurden, warnt das Gesundheitsministerium.

Dr. Opas sagte weiter, dass aufgrund des Mangels an genauem Wissen über das Virus in diesem Jahr bereits drei Todesfälle durch Tollwut in Surin, in Songkhla und in Trang registriert wurden.

In allen der drei Fälle wurde die verstorbene Person von einem infizierten Hund gebissen. Das tragische daran, sie erhielten den Tollwutimpfstoff erst, als es bereits zu spät war.

Dr. Opas drängte Menschen, die von einem Tier gebissen worden waren, so schnell wie möglich einen Arzt aufzusuchen und sich eine Tollwutimpfung geben zu lassen. Die Menschen sollen dabei nicht warten, sondern sofort einen Arzt aufsuchen, selbst wenn sie von einem ihrer eigenen Haustiere gebissen wurden. Dr. Opas betonte, dass selbst der Biss eines Haustieres ein Infektionsrisiko durch Tollwut darstellt.

„Wenn eine Person von einem Tier gebissen oder zerkratzt wird, sollte sie zuerst die Wunde mit sauberem Wasser reinigen und Betadine antiseptisch anwenden. So können sie zumindest die Virusexposition reduzieren. Anschließend sollte sie aber trotzdem sofort einen Arzt aufsuchen, um sich eine Tollwutimpfung geben zu lassen“, betonte er weiter.

„Es ist wichtig, dass die gebissene Person rechtzeitig eine volle Impfdosis bekommt. Sobald das Tollwutvirus das Nervensystem durchdringt und die ersten Symptome auftreten, ist es für eine Heilung bereits zu spät und der Patient stirbt an den Folgen der Tollwut“.

Dr. Suwanchai Wattanayingcharoenchai, der Direktor der Abteilung für Krankheitskontrolle sagte ebenfalls, dass der Tollwutausbruch in diesem Jahr in Thailand sehr alarmierend sei. In den vergangenen zwei Monaten war die Infektionsrate 1,5 Mal höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Laut den aktuellen Angaben des Tollwut-Überwachungsnetzes der Abteilung für Viehzucht wurden seit Beginn dieses Jahres bis gestern schon 359 Fälle von Tollwut in 37 Provinzen gemeldet. Die meisten Fälle wurden hauptsächlich in der nordöstlichen und in der südlichen Region registriert.

Roi Et war die Provinz mit der höchsten Anzahl von Tollwutfällen, gefolgt von Surin mit 39 Fälle, Yasothon mit 22 Fällen, Songkhla mit 18 und Maha Sarakham mit 17 gemeldeten Tollwutfällen.

Inzwischen gab es auch schon fünf bestätigte Fälle von Tollwut in Bangkok und weitere fünf Fälle in den nahe gelegenen Provinzen Samut Prakan und Nonthaburi.

Dr. Suwanchai warnte, dass der Tollwutausbruch eine Folge vieler Faktoren sei, einschließlich des Zusammenbruchs der allgemeinen Tollwutimpfung aufgrund einer geringeren Impfrate während der letzten Jahre.

Zu den weiteren Faktoren zählten Menschen, die ihren Haustieren erlauben, frei nach draußen zu gehen, und ein mangelndes Bewusstsein für die Krankheit in der Öffentlichkeit haben, fügte er weiter hinzu.

 

  • Quelle: The Nation