Die Regierung plant 30 Milliarden Baht in mehr als 82.000 Dörfer zu investieren

Die Regierung plant 30 Milliarden Baht in mehr als 82.000 Dörfer zu investieren

Bangkok. Die Prayuth Chan o-cha-Regierung steht unter harter Kritik, nachdem sie bekannt gegeben hat, dass sie noch vor den Parlamentswahlen die für den Februar 2019 erwartet werden, 30 Milliarden Baht in mehr als 82.000 Dörfer landesweit investieren will. Kritiker warnen jedoch davor, dass die Regierung noch vor den Wahlen weitere politische Punkte sammeln will.

Innenminister Anupong Paojinda hat allerdings die Kritik an der Regierung am Dienstag zurückgewiesen. Er erklärte dazu, dass das Geld Teil eines Zusatzbudgets von 150 Milliarden Baht ist, das schon im Januar vom Kabinett genehmigt wurde, um die Wirtschaft weiter anzukurbeln.

Der Gesetzentwurf zum Nachtragshaushalt wird morgen  am Donnerstag der National Legislative Assembly ( NLA ) zur Billigung vorgelegt, fügte er hinzu.

Jate Siratharanon, der Sprecher der NLA sagte, die Versammlung werde die vom Kabinett vorgelegte Rechnung und den Antrag zur Auszahlung in insgesamt drei Lesungen beraten.

Er sagte, der Gesetzentwurf benötige dringende Überlegungen, da es unerlässlich sei, die Mittel auszuzahlen, um die Investitionen und die Wirtschaft im Rahmen des Partnerschaftsprojekts Pracharath zwischen Staat und Regierung fördern und weiter ankurbeln könnten.

Der Innenminister wies die Kritik zurück, dass das Geld dazu verwendet werden würde, um eine vom Militär unterstützte politische Partei zu unterstützen von der erwartet wird, dass sie an den Wahlen teilnehmen wird.

General Anupong fügte hinzu, dass sich die Wirtschaft verbessert habe, obwohl die Volkswirtschaften der Provinzen noch immer nicht besonders gut in Form sind. Er sagte, die Regierung sei verpflichtet, sie zu reparieren und das Einkommen der Bevölkerung zu verbessern und zu erhöhen.

Er schwor, dass die Haushaltsausgaben genau geprüft würden, wobei sowohl der private als auch der zivile Sektor zur Teilnahme eingeladen seien. Jedes Dorfkomitee werde direkt für die Haushaltsauszahlungen verantwortlich sein, ohne dass sie zuerst durch das Innenministerium überprüft werden müssen, sagte General Anupong.

Weitere 2,5 Milliarden Baht werden zur Unterstützung des Sozial- und Subventionsprogramms der Regierung für die benachteiligten Bevölkerungsgruppen verwendet. Dabei werden zusätzliche 9 Milliarden Baht für die Entwicklung des One Tambon One Product ( Otop ) Programms aufgewendet, fügte General Anupong weiter hinzu.

Am 16. Januar billigte das Kabinett bereits einen Nachtragshaushalt in Höhe von 150 Milliarden Baht für dieses Haushaltsjahr. Davon gehen 50 Milliarden an die Reserven des Schatzamtes und die restlichen 100 Milliarden werden für die Finanzierung der zweiten Phase der Sozial- und Subventionsregelung der Regierung ausgegeben werden. Dadurch sollen vor allem die Armen, die Reform des Landwirtschaftssektors, die Entwicklung der Gemeinden und die Dorffonds gestärkt und unterstützt werden.

Unterdessen wird General Prayuth morgen die nordöstliche Provinz Nong Bua Lamphu besuchen. Prayuth will die Menschen dort vor Ort treffen und seine Bemühungen zur Bekämpfung der Armut fortzusetzen. Er wird auch an Gemeindeforen im Rahmen des thailändischen Niyom-Programms teilnehmen, wobei rund 300 lokale Leute erwartet werden.

Nipit Intarasombat, der stellvertretende Vorsitzende der Demokraten meldete Bedenken an und kritisierte, dass eine gewählte Regierung nicht mal eben so einfach 30 Milliarden Baht für ein solches Projekt dem Innenministerium zuweisen könnte, da dies im Vorfeld einer Wahl verboten sei.

„Diese Regierung kam in einer besonderen Weise an die Macht, also hat sie freie Hand. Aber vergessen Sie nicht, dass diese Regierung mit einer Mission für nationale Reformen bewaffnet war. Deshalb sollte sie also solche  Maßnahmen von früheren Regierungen, die als unangemessen gelten, ändern oder reformieren und nicht einfach wiederholen“, betonte er.

Dabei kritisierte er weiter: „Aber diese Regierung tut Dinge ohne klare Regeln oder Vorschriften. Da es unklar bleibt, ob die Regimegegner nach der Wahl in die Politik gehen wollen, hätte ein solches Projekt nicht erlaubt sein sollen“, betonte er.

Korkaew Pikulthong, eine Schlüsselfigur der Vereinigten Front für Demokratie gegen Diktatur sagte ebenfalls, dass die Regierung behauptet, sie verfolge Reformen und sei gegen Populismus. Er betonte jedoch ebenfalls, dass er bisher noch keine wesentlichen Reformen gesehen habe. Außerdem habe die Regierung auf populistische Maßnahmen zurückgegriffen, fügte er weiter hinzu.

„Ich persönlich glaube, dass diese Politik Teil einer politischen Kampagne der Regierung ist. Die Weichen werden schon im Voraus gestellt, falls die derzeitigen Führer nach den Wahlen zurückkommen und eine „ neue „Regierung bilden“, sagte er.

 

  • Quelle: Bangkok Post