Die größte internationale Rettungsaktion in Thailand läuft weiter auf Hochtouren

Die größte internationale Rettungsaktion in Thailand läuft weiter auf Hochtouren

Chiang Rai. Die laufende Rettungsaktion in der Höhle von Tham Luang in der nördlichen Provinz Chiang Rai ist die größte Rettungsoperation dieser Art, die jemals in Thailand mit der Teilnahme von Tauchern und anderen Rettungskräften aus mehreren Ländern durchgeführt wurde. Die Retter haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben und versuchen nach wie vor, die 12 Jugendlichen Fußballer und ihren Trainer aus der überfluteten Höhle zu retten.

Die Such- und Rettungsmannschaften kämpfen gegen die Zeit und gegen das Wetter, da die Jugendlichen bereits seit Samstag den 23. Juni in der Tham Luang Höhle im Tham Luang Khun Nam Nang Waldpark in Chiang Rai eingesperrt sind.

Nachdem am Samstagabend die ersten Erfolge zu sehen waren, – dank der zahlreichen eingesetzten Wasserpumpen konnte der Wasserpegel innerhalb der Hähle endlich gesenkt werden – befürchten die Retter nun, dass es bereits Morgen am Mittwoch wieder stärker regnen soll.

„Die Wettervorhersage deutet darauf hin, dass die Regengüsse am Mittwoch wieder zurückkehren werden“, sagte der Generaldirektor der Meteorologischen Abteilung, Herr Wanchai Sakudomchai, gestern.

Das Hochwasser ist das größte Hindernis für die Rettungsaktionen, die am 23. Juni begannen, als die 12 Fußballspieler der Mu Pa-Akademie in Mae Sai und ihr Trainer vermisst wurden.

Mitte der letzten Woche mussten sich sogar die thailändischen Navy SEALs wegen des aufsteigenden und tobenden Hochwassers wieder etwas näher an den Höhleneingang zurückziehen.

Zwei australische Taucher, die mittlerweile vor Ort sind sagten, sie hätten rund drei Stunden gebraucht, um bis zu der 2.ten Kammer vorzudringen. Hier mussten sie allerdings ihre Suche abbrechen und wieder zurückkehren, da ihr gesamter Sauerstoff Vorrat mittlerweile aufgebraucht war.

Zwei japanische Bewässerungsexperten, die von Jica geschickt wurden und den Wasserablauf aus der Höhle untersucht haben, haben empfohlen, den Wasserstrahl zu benutzen, um zuerst den Schlamm aus der Höhle abzuleiten. Sie sagen, dass das ableiten des Schlamms dazu beitragen wird, das Abfließen von Wasser aus der Höhle zu beschleunigen.


17 weitere freiwillige Retter von der Peace Land Foundation und anderen Stiftungen, darunter auch speziell ausgebildete Höhlentaucher und Höhlenforscher, haben sich dem thailändischen SEAL Team und den Höhlentauchern aus Großbritannien angeschlossen.

Jessica Tate, die Sprecherin des US-Teams von USOACOM, sagte gegenüber Thai PBS, dass das US-Team die thailändischen Rettungsteams jeden Tag beim Tauchen unterstützt und weiter nach alternativen Routen in die Höhle sucht.

Unterdessen befinden sich mittlerweile etwa 300 Sauerstoffflaschen in einer riesigen Ladung zusammen mit weiterer Hilfsausrüstung, die am Sonntag in der Tham Luang Höhle ankamen, vor Ort. Die Froschmänner des Navy SEAL Team und die ausländischen Taucher versuchen, die Hilfsgüter und die Sauerstoffflaschen tiefer in die Höhle in Richtung der Gabelung zu transportieren, wo zwischenzeitlich ein weiteres Lager innerhalb der Höhle eingerichtet wurde.

Die Ausrüstung wurde mit einem Transportflugzeug C130 der Air Force zum Flughafen Mae Fah Luang geflogen und von dort aus weiter mit Lastwagen zur Tham Luang Höhle transportiert.

Neben den 300 Sauerstoffflaschen gibt es 117 Atemregler, 2000 chemische Leuchtstäbe, 101 Rucksäcke, 25 Tauchwesten, 10 Bleigurte, vier Luftkompressoren und andere Hilfsgüter, die die Rettungsmannschaften bei ihrer Arbeit weiter unterstützen.

Laut den offiziellen Angaben sind die SEALs bereits 200 Meter von einer T-Kreuzung innerhalb der Höhle entfernt. Von diesem Zeitpunkt an sind sie nur noch etwa 1,5 Kilometer von der sogenannten “ Pattaya Beach “ -Kammer entfernt, in der sich die Fußballer vermutlich versammelt haben, um sich von den Fluten fernzuhalten.

Die Kreuzung ist etwa 800 Meter von der dritten Kammer der Höhle entfernt. In der Kammer haben SEALs bereits ihr Vorwärtskommando eingerichtet. Glühbirnen und Sauerstofftanks sind dort ebenfalls schon gelagert.

Zurzeit werden weitere leistungsstarke Pumpen installiert, um so viel Wasser wie möglich aus der Höhle zu pumpen. Das Grundwasser in den nahe gelegenen Gebieten wurde ebenfalls in die stromabwärts gelegenen Gebiete abgeleitet, basierend auf der Überzeugung, dass das Hochwasser aus der Höhle dann schneller austreten wird.

Menschen, die in den flussabwärts gelegenen Gebieten leben, sind bereit, Überschwemmungen hinzunehmen, wenn sie die Rettungsbemühungen dadurch unterstützen können, melden die thailändischen Medien.

  • Quelle: Thai PBS, thailändische Nachrichtenagenturen