Mehrere Provinzen entlang des Mekong überschwemmt

Mehrere Provinzen entlang des Mekong überschwemmt

Nakhon Phanom. Das Hydrologie-Büro hatte bereits gestern die Provinzen entlang des Mekong Flusses vor dem steigenden Wasserpegel und möglichen schweren Überschwemmungen gewarnt. Die Warnungen der lokalen Behörden kamen, nachdem zwei weitere Stürme aus dem pazifischen Ozean in Richtung Thailand gemeldet wurden.

Die steigenden Wasserstände im Mekong-Fluss verursachten bereits gestern am Sonntag Überschwemmungen in vielen Gebieten der Provinzen Ubon Ratchathani, Nakhon Phanom und Mukdahan, die entlang der internationalen Wasserstraße liegen.

 In Sakon Nakhon erhöhten nach fünf Tagen starken Regens große Mengen an überlaufendem Wasser aus den kleinen Staudämmen und Stauseen den Wasserpegel im Nong Han-See, der sich über 72.000 Rai (28.466 Acres) im Stadtbezirk der Nordostprovinz erstreckt.

Die Anwohner wurden gewarnt, ihr Hab und Gut in höher gelegene Gebiete zu verlegen, um eine mögliche Überschwemmung, insbesondere in den Gebieten rund um den See, zu vermeiden.

In der Provinz Ubon Ratchathani stieg der Wasserstand im Mekong entlang der Bezirke Khong Chiam, Khemarat, Na Tan und Pho Sai nach tagelangen Regengüssen ebenfalls weiter an.

Die niedrig gelegenen Gebiete in diesen Bezirken waren gestern unter Wasser. Hunderte von Rai Farmland wurden infolgedessen überflutet.

Die Bewohner, ihr Hab und Gut und ihre Rinder wurden in sicherere Gebiete in den höher gelegenen Bereichen evakuiert.

In Nakhon Phanom wurden ebenfalls gestern die landwirtschaftlichen Gebiete entlang des Mekong überschwemmt, als starke Regenfälle über die ganze Provinz peitschten.

Der höchste Wasserstand im Fluss, der das Gemeindegebiet der Provinz durchfließt, wurde mit 11,27 Metern gemessen, was 1,73 Meter unter dem kritischen Niveau liegt.

Den Anwohnern in den tiefer liegenden Gebieten und in den Flussgebieten wurde ebenfalls geraten, ihre Habseligkeiten in höhere Lagen zu verlegen und sich gegen die möglichen Überschwemmungen zu wappnen.

In der Provinz Mukdahan wurden viele Straßen nach einer Sturzflut durch Regenfälle unpassierbar. Viele Reis- und Kautschukplantagen wurden unter Wasser gesetzt und die Straßen zu mehreren Gemeinden abgeschnitten. Die Provinzbehörden sagten, dass das Wasserniveau im Mekong Fluss ein Hoch von 11,44 Metern erreichte, während das kritische Niveau bei 12,5 Meter liegt.

Lokale Beamte und Einwohner waren in höchster Alarmbereitschaft für eine zweite Runde der Überschwemmung, nachdem gestern noch weitere heftige Regenfälle stattgefunden hatten.

Unterdessen warnen die Behörden in der Provinz Kanchanaburi ebenfalls vor möglichen Überschwemmungen in fünf Bezirken, da der Vajiralongkorn-Staudamm der Provinz Rekordmengen an Wasser hält.

Provinzgouverneur Jirakiat Phumsawat sandte einen dringenden Brief an die Leiter der fünf Bezirke – Muang, Thong Pha Phum, Sai Yok, Tha Muang und Tha Maka -, die wahrscheinlich von den großen Wassermengen betroffen sind, die aus dem Damm freigesetzt werden.

Der Staudamm hält 3,325 Millionen Kubikmeter Wasser – das größte Volumen seit 34 Jahren. Es gibt 28 Millionen Kubikmeter Wasser pro Tag frei, um die entsprechende Wassermenge in seinem Reservoir zu halten, nach anhaltenden starken Regenfällen, berichtet Provinzgouverneur Jirakiat in seinem Brief.

Lokale Beamte behaupteten allerdings, dass der Damm stabil und sicher bleibt.

Das Wetteramt hat für den Rest des Monats weitere starke Regenfälle im Norden und Nordosten prognostiziert, die bis zu 80 Prozent der Gebiete abdecken.

Laut dem Royal Irrigation Department haben vier große Staudämme in der Region Central – der Bhumibol, der Sirikit, der Kwae Noi und der Pasak Jalasid Damm- rund 55 Prozent ihrer Gesamtkapazität erreicht. Zu viel freigelassenes Wasser aus diesen Staudämmen könnte Bangkok und die umliegenden Provinzen beeinträchtigen.

Heftige Regenfälle haben weitere Überschwemmungen und Erdrutsche in verschiedenen Gebieten des Landes verursacht, darunter Kanchanaburi im Westen und Nan im Norden.

In Tak hat ein Erdrutsch gestern ein Haus in Mae Sot teilweise beschädigt. Alle Bewohner des Hauses konnten jedoch in Sicherheit gebracht werden.

Zuvor hatten Erdrutsche am Wochenende in Nans Bezirk Bo Kluea acht Todesopfer gefordert und mehrere Straßen stillgelegt.

Der Bezirkshauptmann ordnete nach einem Erdrutsch von einem Berg die Räumung von 33 verbliebenen Familien aus einem tiefer gelegenen Dorf in einem Tal an, der vier Häuser unter sich begrub und acht Dorfbewohner tötete.

Der Gouverneur von Nan, Herr Paisal Wimonrat sagte gestern, dass alle Ressourcen mobilisiert worden seien, „aber bis jetzt kann man immer noch nicht viele Straßen benutzen“. Der Zugang zu Bo Kluea sei nur über Pua möglich, fügte er hinzu.

Nicht nur Thailand, sondern auch die Nachbarländer Myanmar und Laos sind von starken Regenfällen betroffen.

In den letzten Tagen haben schwere Monsunregen den Südosten Myanmars erschüttert und zeigen bisher noch keine Anzeichen einer Abschwächung, was die Befürchtung aufkommen lässt, dass das Schlimmste noch bevorsteht.

Das Hochwasser und der anhaltende starke Regen haben Tausende Bewohner aus ihren Häusern gezwungen, sich in höher gelegenen Gebieten in Sicherheit zu bringen.

In Laos wurde ein Mann getötet und zwei weitere verletzt, als ihr Lastwagen voller Proviant und Gegenstände für Laoten, die von Hochwasser betroffen waren, in einen Fluss in der Provinz Savannakhet stürzte.

Die Autounfallstelle lag etwa 80 Kilometer von der Provinz Attapeu entfernt, die letzten Montag nach dem Einsturz eines mit Steinen befüllten Sattelteils des Staudamms Xe Pien-Xe Namnoy überschwemmt wurde und Tonnen von Wasser in sechs nahe gelegenen Dörfer freisetzte.

Rettungskräfte eilten zum Unfallort und fanden Trümmer aus dem Lastwagen etwa 50 Meter unter einer Straßenbrücke. Sie mussten sich mit Seilen von der Brücke zu dem verunglückten Lastwagen abseilen.

Die verletzten Passagiere wurden mit Tragbahren vom Lastwagen geborgen. Sie sagten den Rettern, dass sie Laoten seien und hätten Pakse in der Provinz Champasak verlassen, um die von den thailändischen und ausländischen Behörden gestifteten Sachen an die Opfer der Überschwemmung in Attapeu weiterzugeben, als der Unfall passierte.

Einer von ihnen sagte, der Lastwagen war durch eine Kurve gefahren, als plötzlich seine Bremsen versagten. Das Fahrzeug rutschte dann von der Straße, traf die Brücke und stürzte von dort aus in den Fluss.

 

  • Quelle: The Nation