Sind die Baufirmen am Zusammenbruch des Staudamms in Laos schuld?

Sind die Baufirmen am Zusammenbruch des Staudamms in Laos schuld?

Laos. Nach dem Zusammenbruch des Staudamms in Laos am 23. Juli Laos sind die Aktienkurse der koreanischen Firmen, die am Staudammbau beteiligt waren, in den Keller gesunken. Die Firmen werden beschuldigt, einen minderwertigen Bau betrieben zu haben. Das Konsortium, zu dem auch eine thailändische Firma gehört, muss möglicherweise damit rechnen, dass sie für die massiven Hochwasserschäden, die durch den Bruch des Staudamms verursacht wurden, verantwortlich gemacht werden.

Laos, das Land in dem der Mekong von China nach Kambodscha fließt, wurde beriets seit längerem als die “ Batterie Asiens “ gebrandmarkt, da viele Dämme auf dem Mekong und den anderen Flüssen nur zu dem einen Zweck gebaut wurden, um Elektrizität für den Verkauf an seine Nachbarländer, insbesondere Thailand, zu erzeugen.

Der Einsturz eines Teils des Staudamms Xe-Pian Xe-Nomnoy wurde auch als Rückschlag für weitere Pläne gesehen, noch mehr Dämme auf dem Mekong zu bauen. Schon lange sind die Gegner der Staudämme der Meinung, dass die Dämme die große Artenvielfalt und die wertvollen Ressourcen der betroffenen Region und den Fluss Mekong beschädigen würden.

Insgesamt sind 11 Mainstream-Staudämme und über 100 Staudämme an Nebenflüssen geplant, von denen viele Wissenschaftler davor warnen, dass sie das bereits fragile Flusssystem noch mehr gefährden werden.

Der Mekong gilt als eine der produktivsten Binnenfischereien der Welt, da seine Becken eine Bevölkerung von 60 Millionen Thailändern, Laoten, Kambodschanern und Vietnamesen unterstützen, sagen die Experten.

Der Xe-Pian Xe-Nomnoy Staudamm wird im Süden von Laos gebaut, um die Flüsse Houay Makchanh, Xe-Namnoy und Xe-Pian in Reservoire für ein 410-Megawatt-Kraftwerk zu verwandeln. Dieses gewaltige Wasser Reservoire soll dann pro Jahr bis zu 1.879 Gigawatt Strom erzeugen. Der Großteil des Stroms wird ab 2019 für 27 Jahre an die Stromerzeugungsbehörde von Thailand ( EGAT ) verkauft. Alleine dieses Projekt macht 17 % des jährlichen Abflusses des Mekong aus.

Das Unternehmen, das den Staudamm gebaut und betrieben hat, befindet sich mehrheitlich im Besitz von zwei südkoreanischen Unternehmen:

  • Die SK Engineering and Construction hält 26 %,
  • die Korea Western Power hält 25 %.
  • Die Ratchaburi Electricity Generating Holding die öffentliche Company von Thailand hält ebenfalls einen Anteil von 25 %,
  • während Lao Holding State Enterprise 24 % hält.

Das Projekt kostet 700 Millionen US-Dollar. Der Großteil der Finanzierung des Projekts stammt aus einem syndizierten Kredit der thailändischen Kreditgeber, nämlich der staatlichen Krung Thai Bank ( KTB ), der Bank of Ayudhya ( BAY ), auch Krungsri genannt, der Thanachart Bank und der thailändischen EXIM Bank.

Somkiat Osotsapa, ein Dozent an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Chulalongkorn Universität sagte, die Aktienkurse von SK Engineering und Construction Co seien auf dem südkoreanischen Aktienmarkt eingebrochen. Es ist Teil der SK Group, einem der drei größten Chaebols ( Konglomerate ) Südkoreas. Zu den Einheiten gehören SK Hynix, der weltweit zweitgrößte Chiphersteller, und SK Telecom, Südkoreas größter Telekommunikationsanbieter.

Die Aktienkurse von Ratchburi Electric Engineering ( RATCH ) und der drei thailändischen Banken, die an der thailändischen Börse notiert waren, waren zumindest bis zur letzten Woche noch nicht betroffen.

Auf seiner Website erklärt das Firmenprofil von SK, dass es neben Baudienstleistungen für Kraftwerke auch zivile Infrastruktur wie Eisenbahnen, Straßen, Häfen und Wohnungswirtschaft bietet.

Herr Somkiat sagte in seiner Beobachtung auf seiner Facebook-Seite, dass die thailändische Baufirmen in dieser Region mehr Erfahrung, insbesondere beim Staudammbau haben, da die thailändischen Firmen mit den extremen Wetterbedingungen in der Region besser vertraut sind.

In diesem Projekt werden die meisten Bauarbeiten von SK Engineering and Construction geleitet, während die thailändische Firma nur für die Verkabelung verantwortlich ist.

Nach heftigen Regenfällen rasten fast 24 Stunden lang Ingenieure aus Südkorea und Laos hin und her, um einen der so genannten Satteldämme zu retten, die umgelenktes Flusswasser aufnehmen sollten, das bereits in der Nacht zu Montag beschädigt worden war. Die erste Entdeckung der Schäden führte dann zu einer Rettungsaktion für Tausende von gestrandeten Dorfbewohnern.

Allerdings erwies sich der unvollendete Damm als unfähig, den sintflutartigen Regenfällen standzuhalten, die die Region bis dahin schon tagelang geprägt hatten. Das führte gleichzeitig auch zu Fragen bezüglich der Sicherheitsstandards an dem Staudammbau.

Am folgenden Tag waren acht Dörfer überflutet worden, sechs Menschen starben und mehr als 6.000 Menschen sind seit dem gestrandet und Obdachlos.

Brian Eyler, ein Direktor des Forschungszentrums der Stimson Group in Washington sagte, der Staudammbetreiber hätte schon vorher wissen müssen, dass heftige Regenfälle bevorstanden und entsprechende Maßnahmen ergreifen müssen. „Zweifellos war das eine von Menschen verursachte Katastrophe“, sagte Direktor Eyler.

Der Kommentar von Herrn Eyler entsprach auch dem des Ministers für Energie und Bergbau von Laos, Herrn Khammany Inthirath. Herr Khammamy sagte, die Zerstörung des Staudamms sei auf mangelhafte Bauweisen zurückzuführen, da der Damm einfach nicht mehr gut funktionierte, nachdem Südlaos bereits mit heftigen Regenfällen überschwemmt worden war.

Er sagte, dass die Unternehmen, die den Damm gebaut haben, nicht in der Lage sein werden, ihre Verantwortung für den Vorfall zu leugnen, aber SK Engineering & Construction sagte, es sei zu früh um zu sagen, was den Unfall verursacht habe. Die Ursache des Unfalls wird untersucht, teilte das Unternehmen mit.

 

  • Quelle: TNN Thailand