Der neue Armeechef warnt vor einem neuen möglichen Putsch nach den Wahlen

Der neue Armeechef warnt vor einem neuen möglichen Putsch nach den Wahlen

Bangkok. Der neue Armeechef General Apirat Kongspompong hat einen weiteren Militärputsch nicht ausgeschlossen, falls nach den allgemeinen Wahlen im nächsten Jahr das Land wieder zur Zivilregierung zurückkehrt und trotzdem neue politische Unruhen ausbrechen sollten.

Auf die Frage eines Reporters während eines Interview mit dem neuen Chef der Armee General Apirat Kongspompong, ob er nach den Wahlen dazu bereit sei, einen neuen Coup zu starten antwortete General Apirat: „ Wenn die Politik des Landes keine weiteren Unruhen verursacht, wird auch nichts passieren „.

Alleine in der Vergangenheit wurden schon mehr als 10 Militärputsche in Thailand durchgeführt, sagte er. Aber der jüngste Putsch in der Geschichte Thailands war das Ergebnis von politischen Unruhen, betonte Armeechef General Apirat.

Dabei weist die Familien Chronik von General Apirat ebenfalls schon einen Putsch in der Vergangenheit auf. Sein Vater, General Sunthorn, war ein Anführer des Putsches von 1991, der die damalige gewählte Regierung von Chatichai Choonhavan stürzte.

Allerdings endete der Putsch schon ein Jahr später sehr schlecht und für viele Bürger tödlich. Die Truppen hatten damals, nur ein Jahr später, eine bis heute unbekannte Anzahl von Leuten getötet, die gegen die Armeeherrschaft protestiert hatten. Bis heute ist dieser tödliche Protest in der Geschichte Thailands als die Schwarze Mai Tragödie von 1992 bekannt.

Thailand ist seit dem Putsch vom Mai 2014 unter Militärherrschaft, die nach monatelangen Protesten gegen die Yingluck Shinawatra Regierung laut der Armee notwendig war, um die Ordnung wiederherzustellen.

Im Jahr 2006 inszenierte das Militär des damaligen Armeechefs General Sonthi Boonyaratglin einen Staatsstreich, in dem auch die Regierung von Thaksin Shinawatra, dem älteren Bruder von Yingluck, gestürzt wurde.

Als General Prayuth im Jahr 2014 seinen Coup inszenierte, diente General Apirat als Kommandeur der 1. Division, der so genannten Königs Garde „ King’s Guard „, in Bangkok. Die 1. Division von General Apirat war bekannter maßen eine Schlüsseleinheit in diesem Putsch.

Den Soldaten sei damals befohlen worden, die Ordnung im Land aufrechtzuerhalten. Sie hatten dabei aber nicht daran gedacht, auch die politische Macht zu ergreifen, sagte General Apirat. “ Ich glaube, General Prayuth hatte damals keine solche Idee. Aber er musste schließlich zur Rettung des Landes ein Opfer bringen“, fügte der neue Armeechef weiter hinzu.

„Wenn General Prayuth damals nicht die Entscheidung für einen Putsch getroffen hätte, könnte heute niemand genau sagen, was wirklich passiert wäre“, betonte General Apirat und verteidigte damit den heutigen Premierminister General Prayuth.

Dabei lobte er General Prayuth für seine Hingabe als Armeechef. “ Er ist und bleibt weiter mein Vorbild „, sagte General Apirat weiter.

„Ich hoffe wirklich, dass gewalttätige Zwischenfälle jeglicher Art aufgrund von politischer Rivalität nicht wieder auftreten werden. Es ist immer das Land, das dabei alles zu verlieren hat“, fügte er hinzu.

„Das Militär wird und kann die Menschen niemals besiegen. Aber diejenigen, die Unruhe stiften und Bomben bauen, sind die Verlierer und lassen das Land unnötig leiden“, sagte er.

General Apirat übernahm am 1. Oktober das offizielle Kommando der Königlich thailändischen Armee ( Royal Thai Army ) bei einer „ Change of Command „ Zeremonie.

Der neue Armeechef General Apirat, der Anfang dieses Monats seinen Posten antrat, sagte, die Armee werde von der Öffentlichkeit und den Medien genau beobachtet und würde versuchen, neutral zu bleiben.

Er sagte, er habe ein Treffen der Kommandanten der Einheiten anberaumt und ihnen Informationen über die Zeitlinie für die für Ende Februar erwarteten Parlamentswahlen gegeben. Die Kommandeure aller Einheiten sollen genau wissen, wie sie sich vor der Wahl zu verhalten haben.

„Wir müssen vorsichtig vorgehen“, sagte General Apirat weiter gegenüber den fragenden Reportern.

Er bestand ebenfalls darauf, dass die Armee unter seiner Führung ihre Professionalität und ihre Neutralität weiter beibehalten werde.

Wer auch immer die Regierung bildet, die Armee ist verpflichtet, ihre Politik zu unterstützen, betonte er zum Abschluss des Interviews.

 

  • Quelle: The Nation, Pattaya One News