Indonesien Lion Air Flug stürzt mit 188 Passagieren an Bord ab

Indonesien Lion Air Flug stürzt mit 188 Passagieren an Bord ab

Jakarta. Am Montagmorgen stürzte nur 13 Minuten nach dem Start aus der indonesischen Hauptstadt Jakarta ein Flug von Lion Air mit 188 Menschen an Bord ins Meer. Das indonesische Katastrophenschutzamt veröffentlichte kurze Zeit später Fotos von einem zerbrochenen Smartphone, Büchern, Taschen und Teilen des Flugzeugrumpfs, die von Such- und Rettungsfahrzeugen eingesammelt wurden, die sich bereits an der Unglücksstelle im Meer versammelt hatten.

Der Sprecher Sutopo Purwo Nugroho der Fluggesellschaft sagte, dass das Flugzeug auf dem Weg nach Pangkal Pinang auf einer Inselkette vor Sumatra war. Hier hätte es nach 1 Stunde und 10 Minuten Flug zusammen mit den 181 Passagieren, darunter ein Kind und zwei Babys, und den sieben Besatzungsmitgliedern wieder landen sollen.

Der Jet verschwand nur 13 Minuten nach dem Start aus der indonesischen Hauptstadt und tauchte in den Ozean ein.

In Indonesische TV Sendungen wurden bereits die Bilder von einem Kraftstoff Teppich und von einem Trümmerfeld an der Unglücksstelle veröffentlicht.

Die Nationale Such- und Rettungsagentur sagte, der Flug endete in den Gewässern vor West Java, die gut 30 bis 35 Meter tief sind.

Der Chef der Agentur, Herr Muhammad Syaugi, sagte auf einer Pressekonferenz, dass Taucher bereits vor Ort sind und versuchen, das Wrack zu lokalisieren.

Die Boeing 737-800 hob in Jakarta um 6.20 Uhr ( Ortszeit ) in Richtung Pangkal Pinang ab. Die Daten für den Flug 610 auf der Flugzeugverfolgungs-Webseite FlightAware enden nur wenige Minuten nach dem Start.

Der Sprecher der Such- und Rettungsagentur, Herr Yusuf Latif, sagte, dass die Behörden noch immer nach den Überresten des Flugzeugs suchen, das um 6.30 Uhr auf dem Weg nach Pangkal Pinang auf der Insel Bangka den Kontakt zur Flugsicherung verloren hat.

„Das Flugzeug ist ungefähr 30 bis 40 Meter tief ins Wasser abgestürzt“, sagte er gegenüber der Nachrichten Agentur AFP.

Herr Sindu Rahayu, der Generaldirektor der Zivilluftfahrt im Verkehrsministerium sagte, das Flugzeug befördere 178 erwachsene Passagiere, ein Kind und zwei Babys, zusammen mit der Crew, zwei Piloten und fünf Flugbegleitern.

„Nur kurz vor seinem Verschwinden von dem Radar hatte der Kapitän des Flugzeugs darum gebeten, zur Basis zurückzukehren, bevor es schließlich ins Meer stürzte“, fügte er in einer Erklärung hinzu.

Die Flugradar-Webseite verfolgte das Flugzeug – es handelte sich um eine Boeing 737 – und zeigte, dass es beim Start in Richtung Süden schwebte und dann in Richtung Norden flog, bevor die Flugbahn abrupt über der Java-See endete, nicht weit von der Küste entfernt.

Das indonesische Fernsehen zeigte Dutzende Menschen, die ängstlich vor dem Flughafen Pangkal Pinang warteten, und Beamte, die Plastikstühle herausbrachten.

Der Absturz ist das schlimmste Flugzeugunglück in Indonesien, seit ein AirAsia-Flug im Dezember 2014 ins Meer stürzte und alle 162 Menschen an Bord dabei ebenfalls ums Leben kamen.

Ein Bericht an das Such- und Rettungsbüro von Jakarta zitierte die Besatzung eines Schleppers, der berichtet hatte, dass ein Lion Air Flug vom Himmel gefallen sei.

Die Nationale Such- und Rettungsagentur hat bereits ein Telegramm an die Luftwaffe geschickt und darin die Hilfe auf der Suche nach Überlebenden angefordert.

Indonesien ist von je her sehr stark auf seinen Luftverkehr angewiesen, um seine Tausende von Inseln zu verbinden. Allerdings hat Indonesien aber auch einen schlechten Ruf was die Flugsicherheit betrifft und hat in den letzten Jahren schon mehrere tödliche Unfälle erlitten.

Ein 12-jähriger Junge war der einzige Überlebende eines Flugzeugabsturzes, der im August im bergigen Ost Indonesien ebenfalls acht Menschen tötete.

Im August 2015 stürzte ein kommerzielles Passagierflugzeug der indonesischen Fluggesellschaft Trigana in Papua aufgrund des schlechten Wetters ab. Auch hier wurden alle 54 Personen an Bord getötet.

Im Jahr 2014 stürzte ein Flugzeug der Air Asia ab. Auch bei diesem Unfall war der Verlust von 162 Menschenleben zu beklagen.

Der Abschlussbericht der indonesischen Ermittler zeigte eine chronisch fehlerhafte Komponente in einem Ruderkontrollsystem. Die schlechte Wartung und die unzureichende Reaktion der Piloten waren die Hauptfaktoren für das Unglück bei einem Routineflug von der indonesischen Stadt Surabaya nach Singapur.

Lion Air, eine Billigfluggesellschaft, war ebenfalls schon mehrfach an einer Reihe von Zwischenfällen beteiligt.

Letztes Jahr kollidierte einer seiner Boeing-Jets mit einem Wings Air Flugzeug, als es am Kualanamu Flughafen auf der Insel Sumatra landete. Glücklicher Weise wurde bei diesem Vorfall aber niemand verletzt.

Im Mai 2016 kollidierten zwei Flugzeuge von Lion Air in Jakartas Flughafen Soekarno-Hatta, während ein Monat zuvor ein von Batik Air – ein Teil der Lion Group – betriebenes Flugzeug mit einem Flugzeug der TransNusa kollidierte.

Im Jahr 2013 unterschritt ein Lion Air Jet mit einem Rookie-Piloten ( Anfänger ) an der Steuerung die Landebahn und prallte in Bali auf das Meer auf. Dabei wurde das Flugzeug in zwei Teile geteilt. Mehrere Menschen wurden bei dem Absturz verletzt, obwohl niemand getötet wurde.

Die indonesische Luftverkehrsbranche boomt. In den letzten zehn Jahren ist die Zahl der inländischen Fluggäste stark gestiegen, aber sie hat sich dabei auch den Ruf einer schlechten Regulierung erworben.

Im vergangenen Jahr gab der indonesische Fluglotsenverband bekannt, dass die von der staatlichen Flugsicherungsgesellschaft AirNav zugelassene Start- und Landebahn in Jakarta nicht sicher ist, was ebenfalls die Unfallchance erhöht.

Die Fluggesellschaften des Landes hatten in der Vergangenheit jahrelange Verbote, in den Luftraum der Europäischen Union und der USA einzudringen.

 

  • Quelle: Bangkok Post, CNN, Indianexpress.com