Der stärkere Baht wird den thailändischen Landwirten und den Exporteuren schaden

Der stärkere Baht wird den thailändischen Landwirten und den Exporteuren schaden

Bangkok. Die meisten Exporteure und viele Landwirte sind besorgt über die Aufwertung des Baht gegenüber dem US-Dollar. Die Landwirte und die Exporteure befürchten, dass Ihre Einkommen durch die Abschwächung der lokalen und globalen Wirtschaft beeinträchtigt werden.

“ Ein stärkerer Baht wird die Wettbewerbsfähigkeit unserer Reispreise durch die schwächere Währung wie zum Beispiel Indien beeinträchtigen „, sagte Herr Charoen Laothammatas, der Präsident der „ Thai Rice Exporters Association “. „ Dies werde dann an den Preis für Roh Reis weitergegeben, was sich dann natürlich auch negativ auf die Landwirte auswirke „, warnte er.

Auf die Frage, ob die Reisexporteure das Problem mit der Bank of Thailand  (BOT ) erörtern würden, sagte Herr Charoen: „ Die Exporteure hätten dieses Problem schon mehrmals bei der Zentralbank angesprochen. Der Baht sei jedoch trotzdem im Vergleich zu den Währungen anderer Konkurrenten wie Indiens Rupie und Chinas Yuan stärker geworden „, fügte er hinzu.

Der Verband prognostiziert, dass die Reisexporte in diesem Jahr nur rund 10 Millionen Tonnen sein werden. Das ist weniger, als die für 2018 prognostizierten 11 Millionen Tonnen, sagt der Verband.

Laut der Bank von Thailand ( BOT ) lag der Baht am Mittwoch ( 2. Januar 2019 ) dem zweiten Handelstag des Jahres bei 32,205 gegenüber dem US-Dollar. Dagegen stand er am letzten Handelstag von 2018 ( 28. Dezember ) bei 32,417.

Der Baht stieg am Spotmarkt um etwa 14.00 Uhr auf 32,032 pro Dollar, während der Yen auf 107,08 pro Dollar stieg, sagte Herr Kobsidthi Silpachai, der Leiter der Kapitalmarktforschung der thailändischen Kasikornbank.

“ Es war riskant, den Dollar gegen sichere Häfen und niedrig verzinsliche Währungen wie den japanischen Yen und den thailändischen Baht zu verkaufen „, sagte er. Da am Mittwoch ( 2. Januar ) ein japanischer Feiertag war, vermuteten einige Leute und Finanzexperten, dass Algorithmen hinter dem Verkauf der USA stünden, bemerkte er weiter.

Ein Grund für die Abschwächung des Dollars ist die teilweise Abschaltung der US-Regierung, die aus einem politischen Stillstand in Washington resultiert, bei dem Präsident Donald Trump und die Demokraten, die eine Mehrheit im Unterhaus besitzen, keinen Deal erzielen konnten.

Der Baht war im Januar und Dezember des vergangenen Jahres im Vergleich zum US-Dollar weitgehend unverändert, aller war er jedoch zwischenzeitlich auch sehr schwankend. Er könnte im Jahr 2019 weitern starken Schwankungen unterliegen, verglichen mit der indischen Rupie, die im letzten Jahr um etwa 9 Prozent gegenüber dem Dollar gesunken ist, sagte er.

Die Schwäche der indischen Rupie dürfte sich in diesem Jahr fortsetzen, da auf dem Subkontinent ein Leistungsbilanzdefizit von 2,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erwartet wird. Dagegen wird der thailändische Leistungsbilanzüberschuss bei rund 6,9 Prozent liegen, schätzt Herr Kobsidthi.

Die Währungen der aufstrebenden Märkte, die mit Leistungsbilanzdefiziten konfrontiert sind, werden sich gegenüber dem Dollar ebenfalls abschwächen, fügte er weiter hinzu.

Er sagte weiter, dass der US-Dollar / Baht-Handel in den letzten Tagen sehr dünn war. Daher spiegelte er die Nachfrage und das Angebot auf dem Markt nicht wirklich wider. Der Devisenhandel in der nächsten Woche sollte ein klareres Bild liefern, da Käufer und Verkäufer wieder in den Markt eintreten werden, betonte er.

Bei den anstehenden Parlamentswahlen könnten auch sogenannte „ Split Houses „ entstehen, bei denen Politiker das Unterhaus kontrollieren, während der Senat vom Militär kontrolliert wird. Daher könnte die nächste Regierung Schwierigkeiten haben, ähnlich wie in Washington zu funktionieren. Dies könnte dann zu einer weiteren Schwächung des Baht führen, fügte Herr Kobsidthi hinzu.

Herr Tada Phutthitada, der Präsident der „ Thai Bond Market Association “ sagte, der Kapitalzufluss in den Rentenmarkt sei gering. In den letzten Wochen sei der tägliche Zufluss unter einer Milliarde Baht gewesen, verglichen mit den sonst üblichen 2 bis 3 Milliarden Baht pro Tag.

Dies deutet gleichzeitig darauf hin, dass der Baht nicht durch Kapitalzuflüsse aus dem Ausland, sondern durch einen schwachen Dollar gestärkt wurde, sagte er weiter.

Daher sind sich inzwischen die meisten Anleger unsicher, ob die US-Notenbank die Leitzinsen wie zuvor weiter erhöhen wird. Zusammen mit der Drohung von Präsident Trump, den Vorsitzenden der Federal Reserve zu entlassen, könnte dies den Dollar allerdings noch weiter schwächen, sagte Herr Tada.

Leiter des Forschungsbüros der CIMB Bank in Bangkok, Herr Amornthep Chawla sagte, dass Exporteure vor zwei großen Herausforderungen stehen werden – den Auswirkungen des Handelskriegs zwischen den USA und China und einem stärkeren Baht.

Es besteht daher eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sich die Exporte im ersten Quartal 2019 negativ entwickeln könnten, was teilweise auf eine Abschwächung der Weltwirtschaft und auch auf die hohe Exportbasis des vergangenen Jahres zurückzuführen ist, warnte er.

 

  • Quelle: The Nation