Die Medien werden gewarnt, keine Details über Selbstmorde mit Holzkohle zu veröffentlichen

Die Medien werden gewarnt, keine Details über Selbstmorde mit Holzkohle zu veröffentlichen

Bangkok. Nach einer beträchtlichen Anzahl von Selbstmorden, die kürzlich in Thailand mit dem Verbrennen von Holzkohle in geschlossenen Räumen in Zusammenhang gebracht werden, fordert die Abteilung für psychische Gesundheit des Gesundheitsministeriums die nationalen Medien auf, nicht zu viele Angaben und Details zu den Todesfällen zu veröffentlichen. Die Abteilung für psychische Gesundheit hat Angst, dass solche Berichte und Bilder zu Nachahmer – Todesfällen führen könnten.

Allein am Montag und Dienstag dieser Woche gab es bereits schon drei solcher Vorfälle: Zwei führten zum Tod der jeweiligen Person und bei dem dritten Vorfall konnte ein Mann gerade noch rechtzeitig vor dem Tod gerettet werden.

Dr. Kiattiphum Wongrajit, der Chef der psychiatrischen Abteilung sagte gestern, dass in letzter Zeit auffallend viele Selbstmorde gemeldet worden seien, insbesondere wenn es dabei um die Verbrennung von Holzkohle in geschlossenen Räumen gehe.

Dr. Kiattiphum sagte weiter, dass einige gefährdete Leute, die wiederholt mit feinen Details und Informationen von solchen Selbstmordmethoden und Bildern in den Medien konfrontiert wurden, möglicherweise versuchen würden, sich auf die gleiche Weise umzubringen.

Dr. Kiattiphum plädierte für die Zusammenarbeit der Medien, um mehr Suizide zu verhindern, insbesondere solche, die identische Methoden mit dem Verbrennen von Holzkohle anwendeten. Gleichzeitig forderte er die Medien dazu auf, bei der Veröffentlichung von Suizidberichten auf die Gefahr zu achten und nicht zu viele Details oder grafische Darstellungen in ihren Berichten zu verwenden.

Er schlug auch weiter vor, dass die Menschen auf ihre Freunde und ihre Familie in ihrer Umgebung aufmerksam sein sollten. Dabei könnten die Anzeichen von Depression, Traurigkeit, Schlaflosigkeit, negativen Ansichten oder etwas anderem bereits schon anzeigen oder darauf hindeuten, dass sie sich mit Selbstmordgedanken beschäftigen. Dazu gehörten auch schon einfache Hinweise, die sie in den sozialen Medien gesagt oder veröffentlicht hatten.

„ Wenn Sie solche Anzeichen bemerken, sprechen Sie bitte mit der Person. Bieten Sie ihr ihre Hilfe und Ermutigung an, laden Sie sie ein, an Aktivitäten im Freien teilzunehmen “, sagte er. „ Sie können sich aber auch direkt bei den öffentlichen Gesundheitseinrichtungen oder der Hotline der psychischen Gesundheit unter der Rufnummer 1323 wenden. Außerdem könnten sie sich auch an die Smartphone – Anwendung der Abteilung für Suizidprävention, nämlich “ Sabaijai „. “ wenden und dort ebenfalls um Hilfe bitten „, fügte Dr. Kiattiphum weiter hinzu.

Die Selbstmorde mit dem Verbrennen von Holzkohle, scheinen vor allen Dingen bei den Männern „ sehr beliebt „ zu sein.

Laut den Angaben der dafür zuständigen Abteilung des „ Suicide Prevention Center „ werden 0,1 Prozent aller Selbstmordfälle in Thailand durch das Verbrennen von Holzkohle bzw. durch das Einatmen der Dämpfe verübt.

Die drei Selbstmordfälle, die sich in dieser Woche ereigneten, begannen bereits am Montag mit dem Tod des 70 Jahre alten Herrn Sompong Siririn, dem Vater des Paradox – Rockband – Bassisten Jakkapong „ Song “ Siririn. Er wurde in seinem Auto gefunden, das in seinem Haus in Nonthaburi geparkt war. Im inneren des Fahrzeugs fanden die Ermittler einen ausgebrannten “ Ang Lo “ Kohleofen.

Die Polizei vermutet, dass Herr Sompong in den frühen Morgenstunden Selbstmord begangen hatte. Mitglieder der Familie berichteten der Polizei dass Herr Sompong aufgrund chronischer Schmerzen, die er nach einem Sturz vor zwei Jahren erlitt, ständig unter Stress stand. Die Familienmitglieder glauben, dass es ihm einfach zu viel wurde und er sich deswegen freiwillig das Leben genommen hat.

Der zweite Selbstmord betrifft eine 31-jährige Frau. Den Berichten zufolge soll die 31 Jahre alte Frau Spiel- bzw. Wettschulden unter einer schon längst überfälligen Schuld durch Fußballwetten gelitten und ebenfalls unter starkem Stress gelitten haben.

Die Frau wurde am Montag ( 18. Februar ) gegen 18 Uhr tot in ihrem Auto gefunden. Im inneren des Fahrzeugs entdeckten die Ermittler ebenfalls einen Topf mit abgebrannter Holzkohle. Die 31-jährige Frau hatte ihr Auto an einer Tankstelle in Ayutthayas Viertel Ban Pa-in geparkt.

Der dritte Fall in dieser Woche ereignete sich schon am darauf folgenden Tag. Am nächsten Morgen wurde ein 37-jähriger Mitarbeiter eines Finanzunternehmens aus Phitsanulok bewusstlos und mit einem schwachen Puls in seinem Auto gefunden, das mit Rauch gefüllt war. Der Mann hatte ebenfalls Holzkohle in einen Topf gefüllt, sie angezündet und in das innere seines Fahrzeugs gestellt.

Das Auto stand hinter einem Tempelkrematorium im Stadtteil Muang von Nakhon Sawan. Seine Frau sagte, dass der Mann durch seine Arbeit und durch die finanziellen Probleme der Familie ebenfalls unter starken Stress geriet. Das könnte der Grund für seinen Selbstmord Versuch gewesen sein, fügte sie weiter hinzu.

Im vergangenen Monat Januar gab es ebenfalls noch drei weitere Selbstmordfälle, bei denen Holzkohle verbrannt wurde.

In der Nacht zum 31. Januar wurde ein 30-jähriger Obstbaum Bauer ebenfalls bei einem scheinbaren Selbstmord in seinem verschlossenen Pickup Truck gefunden. Der Mann hatte seinen Pickup an der Autobahn 317 im Stadtteil Muang von Chanthaburi geparkt war. Auch hier berichten die Ermittler von einem Holzkohleofen im inneren des Pickup.

Eine 33-jährige Frau, die im vierten Monat schwanger war und den Berichten zufolge an Depressionen litt, wurde am 23. Januar ebenfalls in ihrem Auto tot aufgefunden. Die schwangere Frau hatte ihr Fahrzeug an einem isolierten Ort im Stadtteil Muang von Nakhon Ratchasima abgestellt. Auch hier entschieden sich die Beamten erneut für einen Selbstmord, nachdem sie im Auto einen ausgebrannten Holzkohleofen gefunden hatte.

Laut den weiteren Angaben der Ermittler gab es im und außerhalb des Fahrzeugs keine weiteren Anzeichen dafür, dass die Frau vor ihrem Tod in einen Kampf verwickelt war oder irgendwelche anderen Personen an dem Tod der Frau beteiligt waren.

Am 3. Januar wurde ein 46-jähriger Ingenieur in seinem Auto im Stadtteil Bang Len von Nakhon Pathom tot aufgefunden. Hier war der Fall laut den Angaben der Ermittler eindeutig. Bei der Durchsuchung des Fahrzeug fanden die Ermittler erneu einen bereits ausgebrannten Holzkohleofen. Zusätzlich fanden sie auch noch eine Packung Schlaftabletten und einen entsprechenden Selbstmordbrief.

 

  • Quelle: The Nation