Obligatorische Krankenversicherung für Inhaber eines Altersvisums wird voraussichtlich schon im Juli in Kraft treten

Obligatorische Krankenversicherung für Inhaber eines Altersvisums wird voraussichtlich schon im Juli in Kraft treten

Bangkok. Die viel diskutierte und bereits angekündigte obligatorische Krankenversicherung für Inhaber eines Altersvisums (OA-Visum) wird voraussichtlich schon im Juli 2019 in Kraft treten. Ausländer ab 50 Jahren, die mit einem Langzeitvisum in Thailand leben, müssen voraussichtlich ab Juli eine Krankenversicherung abschließen, da die Behörden bereits die Richtlinien zur Durchsetzung der neuen Vorschriften ausarbeiten.

Die neue Verordnung, die im letzten Monat vom Kabinett genehmigt wurde, schreibt vor, dass Expats mit dem OA-Visum für Langzeitaufenthalte, die keine Einwanderer sind, eine Krankenversicherung mit 40.000 Baht für die ambulante Behandlung und 400.000 Baht für die stationäre Behandlung haben müssen.

Der ThailandTIP hat bereits mehrfach darüber berichtet und eine Umfrage zur obligatorischen Krankenversicherung gestartet.

Die Anforderung wurde eingeführt, weil laut den Angaben der zuständigen thailändischen Behörden ausländische Expats bereits seit 2016 unbezahlte Arztrechnungen in Höhe von mehr als 300 Millionen Baht angehäuft haben.

“ Wir werden die Einwanderungsbehörde, das Außenministerium und die Versicherungsabteilung nächste Woche um zusätzliche Einzelheiten und Umsetzungsrichtlinien bitten „, sagte Frau Saowapa Jongkittipong, die Leiterin der Abteilung für internationale Gesundheit des Gesundheitsdienstes.

Sie sagte weiter, dass, sobald die Regel umgesetzt ist, alle Antragsteller für das Nicht-Einwanderer OA-Visum, das ein Jahr ab dem Ausstellungsdatum gültig ist, eine Krankenversicherung abschließen müssten.

“ Derzeitige Inhaber dieses Visums müssen einen Nachweis über ihre Krankenversicherung bei der nächsten Erneuerung des Visums vorlegen „, fügte sie weiter hinzu.

Laut den weiteren Angaben von Frau Saowapa ist dieses Erfordernis notwendig, weil die medizinische Behandlung vieler älterer und langjähriger Ausländer die Staatskasse des Königreichs schwer belastet hat.

Alleine im vergangenen Jahr haben Ausländer 305 Millionen Baht in unbezahlten Arztrechnungen zurück gelassen. Ausländer im Jahr 2017 hinterließen 346 Millionen Baht an unbezahlten Arztrechnungen. Nach Anzahl der Arztbesuche kategorisiert, ergab die Statistik, dass etwa ein Fünftel der ausländischen Patienten ihre Rechnungen nicht bezahlt hatte.

Laut den weiteren Angaben der zuständigen Behörden haben beispielsweise Ausländer im vergangenen Jahr 3,42 Millionen Arztbesuche gemacht. Davon wurden allerdings 680.000 nicht bezahlt.

Dabei steigen die Zahlen ständig weiter an. Im Jahr 2017 haben 3,3 Millionen Ausländer Arztbesuche in Thailand gemacht. Davon wurden ebenfalls 565.000 Arztbesuche einfach nicht bezahlt.

Frau Saowapa sagte, weitere Gespräche zwischen den zuständigen Behörden würden dazu beitragen, festzustellen, welche Krankheiten unter die obligatorische Krankenversicherung fallen würden.

Die Innen- und Außenministerien wurden gleichzeitig angewiesen, alle Ausländer über diese neuen Anforderungen zu informieren.

Derzeit benötigen Staatsangehörige von nur 14 Ländern eine Krankenversicherung, wenn sie ein Thai-Visum für fünf Jahre oder länger beantragen.

In der Zwischenzeit hat das Gesundheitsministerium vorgeschlagen, dass Visumantragsteller eine Krankenversicherung bei einem der auf https://longstay.tgia.org/ aufgeführten Unternehmen abschließen. Das Ministerium hat auch die zuständigen Behörden angewiesen, zu planen, wie im Ausland gekaufte Krankenversicherungspolicen überprüft werden können.

Das Problem der Forderungsausfälle von Ausländern bei Arzt- oder Krankenhaus Aufenthalt besteht bereits seit vielen Jahren.

Erst Anfang des Jahres hatte Dr. Nattawuth Prasertsiripong, der Generaldirektor des Gesundheitsdienstes erklärt, seine Abteilung habe beschlossen, Schadenersatzzentren in den Provinzen Chon Buri, Chiang Mai, Phuket, Phang Nga und Surat Thani einzurichten.

Diese Schadenersatzzentren sollen den staatlichen Krankenhäusern dabei helfen, die ihnen von Ausländern (Patienten) geschuldeten Beträge einzutreiben. Die Tatsache, dass solche Zentren erforderlich sind, spiegelt schon alleine die Schwere des Problems wider, berichten die thailändischen Medien.

In Anbetracht dessen schlug das Gesundheitsministerium dem Kabinett Anfang letzten Monats vor, dass Antragsteller eines OA-Visums für Nichteinwanderer eine Krankenversicherung abschließen müssen.

Um dem Schritt, die Krankenversicherung für Ausländer ab 50 Jahren, die mit einem einjährigen Langzeitvisum in Thailand leben, obligatorisch zu machen, wurden hauptsächlich die schlechten bzw. nicht bezahlten medizinischen Schulden von Expats angeführt.

Weitere Zahlen zu diesem Thema:

2016

  • Inhaber von Nichteinwanderungsvisa (OA): 32 Millionen
  • Anzahl der medizinischen Besuche von ihnen: 2,6 Millionen
  • Anzahl der nicht bezahlten Arztrechnungen: 667.000
  • Anzahl von Expats für Langzeitaufenthalte, die ärztliche Hilfe suchen: 71.288
  • Ausstehende Schulden: 380 Millionen Baht.

 

2017

  • Inhaber von Nichteinwanderungsvisa (OA): 35 Millionen
  • Anzahl der medizinischen Besuche von ihnen: 3,3 Millionen
  • Anzahl der nicht bezahlten Arztrechnungen: 565.000
  • Anzahl von Expats für Langzeitaufenthalte, die medizinische Dienste suchen: 68.696
  • Ausstehende Schulden: 346 Millionen Baht.

2018

  • Inhaber von Nichteinwanderungsvisa (OA): 38 Millionen
  • Anzahl der medizinischen Besuche von ihnen: 3,42 Millionen
  • Anzahl der nicht bezahlten Arztrechnungen: 680.000
  • Anzahl der Langzeit-Expats, die medizinische Versorgung suchen: 80.950
  • Ausstehende Schulden: 305 Millionen Baht.

 

Die vorgeschlagene obligatorische Krankenversicherung soll die folgenden Summen abdecken:

  • 40.000 Baht Deckung für die ambulante Behandlung
  • 400.000 Baht Deckung für stationäre Behandlungen

 

  • Quelle: The Nation