Das thailändische Bruttoinlandsprodukt hat das langsamste Wachstum seit mehr als vier Jahren

Das thailändische Bruttoinlandsprodukt hat das langsamste Wachstum seit mehr als vier Jahren

Bangkok. Das thailändische Bruttoinlandsprodukt steigt im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 2,8 % und hat damit das langsamste Wachstum seit mehr als vier Jahren. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, wuchs die handelsabhängige Wirtschaft Thailands im ersten Quartal dieses Jahres weniger als erwartet. Sie fiel dabei auf das niedrigste jährliche Tempo seit mehr als vier Jahren, was hauptsächlich auf die schwächeren Exporte aufgrund des Handelskriegs zwischen den USA und China zurückzuführen war.

Die zweitgrößte Volkswirtschaft Südostasiens wuchs gegenüber dem Vorjahr um 2,8 %, wie die veröffentlichten Daten am Dienstag zeigten. Laut einer Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters verfehlte die Wirtschaft damit die vorherige Prognose von 3,0 % um 0,2 %.

Für die Zeit von Oktober bis Dezember 2018 wurde das jährliche Tempo ebenfalls von 3,7 % auf 3,6 % revidiert, berichtet Reuters weiter.

Auf der vierteljährlichen Basis wuchs die Wirtschaft saisonbereinigt um 1,0 % weniger, als in der Reuters Umfrage prognostiziert wurde.

Die nationale Planungsagentur senkte ihre BIP-Wachstumsprognose für 2019 auf 3,3 % bis 3,8 % gegenüber 3,5 bis 4,5 % im Februar. Die Exportaussichten wurden sogar von 4,1 % im Februar 2019 auf 2,2 % gesenkt.

Für die Exporteure bestehen aufgrund der weiteren Eskalation des Handelskrieges zwischen den USA und China auch weiterhin schlechte Aussichten. Die Ex- bzw. die Importeure werden auch weiterhin einen hohen Preis für viele Produkte zahlen müssen.

Seitdem der Handelskrieg zwischen den USA und China Mitte letzten Jahres begann, spürt die thailändische Wirtschaft die Not, da sich mittlerweile auch ein Abwärtstrend der thailändischen Exporte negativ bemerkbar macht.

Die US-Tarife richten sich an technologische Güter wie Maschinenteile, Stromkreise und Autoteile, die in Thailand hergestellt werden. Diese Waren werden dann nach China verschifft und von dort je nach Wertschöpfung weiter in die USA exportiert, so der „ National Economic and Social Development Council „. Dadurch ist natürlich auch die thailändische Wirtschaft direkt oder indirekt von dem Handelskrieg zwischen den USA und China betroffen.

Im ersten Quartal dieses Jahres beliefen sich die thailändischen Exporte auf 61 Milliarden US-Dollar. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutet dies schon jetzt einen Rückgang um 1,64 Prozent.

Im Jahr 2018 stiegen die thailändischen Exporte gegenüber dem Vorjahr um 6,7 Prozent. Allerdings haben schon jetzt bereits verschiedene Finanzinstitute ihre Exportprognosen für 2019 infolge der Eskalation des Handelskriegs zwischen den beiden Ländern auf weniger als die Hälfte des Vorjahreswachstums gesenkt.

SCB EIC, ein sogenannter „ Think Tank „ der Siam Commercial Bank ( SCB ) berichtete, dass die thailändischen Exporte, die ein Teil der Lieferketten der chinesischen Exporte sind, im Einklang mit der nachlassenden chinesischen Wirtschaft ebenfalls gesunken sind. Der Rückgang war insbesondere bei den Produkten zu verzeichnen, die im Zusammenhang mit den Handelsstreitigkeiten mit den USA standen.

So sanken die Exporte nach China im Februar im Jahresvergleich von:

  • thailändischen Computer- und Ersatzteilen um – 8,3 Prozent,
  • Schaltkreise um – 32,5 Prozent,
  • Holz- und Holzproduzenten um – 33,4 Prozent
  • und Gummi zwischen 8 – 26 Prozent.

Die negative Stimmung setzte sich seit Anfang des Jahres fort.. Im Januar sanken die thailändischen Exporte im Jahresvergleich um 5,65 Prozent, was zum Teil ebenfalls auf die Auswirkungen des Handelskriegs zwischen den USA und China zurückzuführen war.

 

  • Quelle: Thai Visa, Nachrichtenagentur Reuters, The Nation