Handbrause und Toilettenpapier in der neuen Parlamentskammer ist den Abgeordneten eine Debatte wert

Handbrause und Toilettenpapier in der neuen Parlamentskammer ist den Abgeordneten eine Debatte wert

Bangkok. Die thailändische Nachrichten Webseite Thai Rath hat eine Online Umfrage gestartet, nachdem sich bereits zahlreiche Abgeordnete darüber beschwert hatten, dass es trotz einer 1 Milliarde Baht Investition, die für den Bau der neuen Parlamentskammer ausgegeben wurden, keine Handbrausen in den Toiletten zu finden sind.

Ein Abgeordneter sagte, dies sei einfach keine thailändische Kultur. Ein anderer war verärgert darüber, dass er sein hinteres Ende, obwohl er ein Minister ist, mit Toilettenpapier abwischen musste.

Thai Rath sagte in ihrer Schlagzeile, dass ihre Online Umfrage gezeigt, dass die thailändische Öffentlichkeit glaubte, dass Handduschen auf den Toiletten notwendig sind. Gleichzeitig waren sich die Befragten aber auch darüber einig, dass sie auch nicht auf das Toilettenpapier verzichten möchten.

Das Thema war offensichtlich sogar so wichtig, dass der Sprecher des Repräsentantenhauses, Herr Chuan Leekpai, eine halbstündige Debatte über Handduschen und Toilettenpapier eingeleitet hatte. in der Debatte ging es aber nicht nur um die Beschwerden über die fehlenden Handduschen sondern auch darum, dass das neue Gebäude nicht über ausreichende Notbeleuchtung verfügte, keine Beschilderung für Notausgänge hatte und ein Großteil der Räume so schwach beleuchtet waren, dass die Minister darin schon während der Arbeitszeit einschliefen.

Dann kam das, was Thai Rath den Höhepunkt der Debatte nannte. Die Angeordneten diskutierten über die fehlende Handbrause bzw. Spritzpistole, die in vielen Toiletten des Königreichs zum Reinigen der thailändischen Heckpartien eingebaut sind.

Der thailändische Abgeordnete Wirat Warotsirin von Seri Ruam Thai beklagte sich darüber, dass eine Milliarde Baht für den Bau der neuen Parlamentskammer gegeben worden seien, die Herren jedoch keine Handbrause auf ihrer Toilette hätten. Es war den meisten männlichen Abgeordneten peinlich, dass sie Toilettenpapier benutzen mussten, um sich nach dem Gang auf die Toilette entsprechend „aufzuräumen“.

Niraman Suleiman von der Future Forward Partei sagte, dass eine Handbrause ein SEHR wichtiges Merkmal von Toiletten im Königreich sind und dass die Handbrausen bzw. Spritpistolen ein wesentlicher Bestandteil der thailändischen Kultur sind.

Herr Niraman beklagte sich auch darüber, dass selbst der Wasserdruck in dem gerade erst fertig gestellten Gebäude von einer Schüssel zur nächsten schon unterschiedlich sei, was ein weiteres Problem darstellen würde.

Thai Rath hat die Geschichte aufgegriffen und aufgrund der Beschwerden der Abgeordneten eine Umfrage auf seiner Facebook Seite gestartet. Das Ergebnis fiel zwar knapp aus, aber die meisten Bürger die an der Umfrage teilnahmen erklärte, dass die Thais an die Handbrausen gewohnt sind und sie daher auch haben wollen.

Zahlreiche Online Kommentare die zu Gunsten der Handbrausen abgegeben wurden besagten, dass sie großartig sind, um das Hauptmaterial zu entfernen. Das Papier könne man aber ebenfalls anschließend zum Trocknen des Hinterteils verwenden.

Einige der Nutzer erklärten in ihren Kommentaren, dass die alleinige Verwendung von Papier dazu führen kann, dass manche Kulturen auf der ganzen Welt von „Anhaften“ oder den gefürchteten „Bremsspuren“ in der Unterwäsche sprechen.

Gegner der Handbrausen erklärten dagegen, dass sie nur unnötig Wasser verschwenden und in den Toiletten mehr Chaos als Nutzen anrichten könnten.

Ob die neue Parlamentskammer nun nachgerüstet werden muss oder nicht, kam bei der wichtigen Debatte allerdings nicht heraus.

 

  • Quelle: Thai Rath