Ministerium verschiebt die Tourismusabgabe für ausländische Besucher

Ministerium verschiebt die Tourismusabgabe für ausländische Besucher

Bangkok. Das Ministerium für Tourismus und Sport hat beschlossen, die Pläne zur Erhebung einer Tourismusabgabe für ausländische Besucher zu verschieben. Letzten Mittwoch (4. September) sagte der ständige Tourismusminister Chote Trachu, die Abgabe könne zu einer psychologischen Abschreckung der ausländischen Besucher führen und dadurch den ohnehin schon stagnierenden Sektor noch weiter schädigen.

Im Mai gab Tourismusminister Chote bekannt, dass das Ministerium die Möglichkeit geprüft habe, eine Tourismusabgabe von ausländischen Besuchern zu erheben und dadurch die Einnahmen für die Sanierung natürlicher Ziele zu verwenden. Er deutete dabei gleichzeitig auch an, dass der Steuerbetrag minimal sei und die Besucher nicht beeinträchtigen werde.

„Wir wollen die Abgabe in diesem Jahr nicht einführen, da dies den thailändischen Tourismus nur noch weiter verschlechtern könnte, insbesondere wenn der Baht so stark ist“, sagte Minister Chote.

Er ist davon überzeugt, dass sich die Ankünfte von Touristen in den letzten vier Monaten des Jahres wieder steigern wird und sich dadurch auch wie geplant die Einnahmen auf 40 bis 41 Millionen Baht belaufen werden. Ein Grund dafür ist, dass die Regierung bereits  die Befreiung von den Gebühren für das Visum bei der Ankunft verlängert hat, fügte er hinzu.

Kampon Adireksombat, der leitende Direktor für Wirtschafts- und Finanzmarktforschung am Economic Intelligence Center der Siam Commercial Bank (SCB) sagte, dass der Tourismus neben dem starken Baht auch die Krise des eskalierenden US-China Handels spüren wird, der sich zu mittlerweile schon zu einem Währungskrieg entwickelt hat.

Peking wurde beschuldigt, den Yuan in einem Jahrzehnt auf den niedrigsten Stand fallen zu lassen, um sich vor weiteren Importzöllen aus den USA zu schützen.

Die negativen Auswirkungen der Situation haben sich auf den lokalen Tourismus und die Wirtschaft in Thailand ausgewirkt, sagte er weiter.

Laut Kampon lag das BIP im zweiten Quartal bei 2,3 %, dem niedrigsten Stand seit fünf Jahren.

„Die von der Regierung vorgelegten Konjunkturprogramme könnten das BIP-Wachstum in diesem Jahr auf 3 % anstatt auf 2,7 % ohne das Programm erhöhen“, sagte er gegenüber den Hoteliers letzte Woche.

Kampon sagte, dass das BIP-Wachstum sogar noch auf 3,2 % steigen könnte, wenn die Zollverhandlungen zwischen den USA und China im nächsten Jahr erfolgreich sind. Aber genauso gut könnte es auch noch unter 3 % fallen, wenn die Gespräche scheitern.

Der starke Baht hat dazu geführt, dass die Zahl der chinesischen Touristen in den ersten sieben Monaten dieses Jahres um 3,3 % auf 6,63 Millionen gesunken ist, sagte er.

Kampon sagte, die Veränderungen im chinesischen Verhalten seien auf wirtschaftliche Faktoren zurückzuführen, da sie dazu tendieren, nähere Ziele wie Hongkong und Macau oder Länder mit geringeren Kosten wie Kambodscha zu besuchen.

„Aber die Unruhen in Hongkong könnten für Thailand ein Glücksfall sein“, sagte er.

Er zeigte sich optimistisch, dass der Baht für den Rest des Jahres bei 30-31 zum US-Dollar bleiben und nicht 29 Baht erreichen würde. Die Betreiber müssen sich jedoch auf mögliche Währungsrisiken im nächsten Jahr vorbereiten, sagte Kampon.

 

  • Quelle: Bangkok Post