Die Regierung will Thanathorns angebliche Einstellung von US-Lobbyisten untersuchen

Die Regierung will den Vorsitzenden der Future Forward Partei, Thanathorn wegen der Einstellung von US-Lobbyisten untersuchen

Bangkok. Der stellvertretende Premierminister General Prawit Wongsuwan sagte gestern (27. September), die Regierung werde eine Untersuchung gegen den Vorsitzenden der Future Forward Partei, Thanathorn Juangroongruangkit, einleiten, weil er angeblich unter Vertrag stehende amerikanische Lobbyisten angeheuert habe, um damit die thailändische Regierung durch politische Aktivitäten zu diskreditieren.

Angeblich soll es sich dabei unter anderem auch um die ehemaligen thailändischen Studentenaktivisten handeln, die am Mittwoch (25. September) eine Rede von Premierminister Prayuth Chan o-cha in New York vor der Asia Society mit ihren Protesten unterbrochen hatten.

Wie bereits berichtet, hatten einige ehemaliger thailändische Studentenaktivisten vor dem Gebäude in dem Prayuth sprach mit Plakaten gegen Prayuth Stellung bezogen. Mehrere Fotos, die bereits in den sozialen Medien die Runde machten und auch geteilt wurden, zeigten, dass andere Thailänder mit verschiedenen Plakaten vor der Halle protestierten.

Auf einem der Plakate war Prayuth mit der Aufschrift zu sehen: „ General Prayuth ist ein Putschist und ein Diktator. Zerstörer der Demokratie sind nicht willkommen „.

Während die Demonstranten vor den Gebäude protestierten, gelang es Nachacha Kongudom ein Protestschild in das Gebäude zu bringen, in dem Premierminister Prayuth Chan o-cha sprach. Bevor sie allerdings von den Sicherheitsleuten wieder hinaus eskortiert wurde, gelang es ihr noch, General Prayuth anzuschreien.

Prayuth reagierte sogar auf ihre Aktion und antwortete mit den Worten: „Hallo, danke, vielen Dank“.

Wie die nationale Presse berichtet, war Nachacha Kongudom damals in Thailand ebenfalls unter den Demonstranten gewesen, die die mittlerweile bekannten „Dreifingergrüße“ dafür verwendet hatten, um die Wahl zu fordern, die sich bereits schon mehrmals verzögert hatte, bevor sie im März 2019 endlich abgehalten wurde.

Auf die Frage, ob sich das Problem auf die nationale Sicherheit Thailands ausgewirkt habe, teilte General Prawit den Reportern mit, dass es zumindest das Image des Landes verletzt habe.

In der Zwischenzeit hat die Future Forward Partei (FWP) eine Klarstellung des Dokuments vorgenommen, das in den sozialen Medien geteilt wurde. Die Partei teilte auf ihrer Facebook Seite mit, dass das US amerikanische Unternehmen APCO Worldwide LLC nach dem US-amerikanischem Recht für den öffentlichen Dienst für jedermann verfügbar ist.

Die Future Forward Partei stellt dabei klar, dass:

  1. Das Dokument war nicht durchgesickert, wie einige thailändische Medien behaupteten. Es sollte vielmehr ganz offiziell veröffentlicht werden, um so die Transparenz der demokratischen politischen Aktivitäten zu demonstrieren.
  2. Thanathorn beauftragte APCO Worldwide LLC, ihm bei seinem Besuch in den USA zwischen dem 12. Juli und dem 16. Juli 2019 bei der Verwaltung seines Terminkalenders und seiner englischen Dokumente zu helfen, um mit Personen und Agenturen in den USA in Kontakt zu treten.
  3. Thanathorns Besuch sollte weder Thailand schaden noch irgendwelche politische Aktivitäten organisieren, um das Land zu diskreditieren, wie es von einigen lokalen Medien behauptet wird. Die Partei behauptete, dass Thanathorns Reise die Situation in Thailand auf den neuesten Stand bringen und von der Politik anderer Nationen in Bezug auf Wirtschaft, Bildung, Technologie und andere Bereiche lernen sollte, die für die Entwicklung Thailands von Vorteil sein könnten.

Darüber hinaus war der Zweck der Reise, Einzelpersonen und Institutionen zu treffen, da Politiker normalerweise mit Botschaftern, Medien, internationalen Agenturen, Wissenschaftlern und Organisationen der Zivilgesellschaft sprechen. Die Reise sollte laut FWP die Beziehungen Thailands zu den anderen Ländern stärken.

Jaran Ditapichai, der Präsident der Vereinigung der thailändischen Demokraten ohne Grenzen, schrieb am Montag (23. September) an die Vereinten Nationen und forderte sie dazu auf, dass die neue Regierung von Prayuth als „eine Militärregierung in Verkleidung“ angesehen wird.

Auf einer Plakatwand, die an einem Gebäude in der Nähe des UN-Hauptquartiers angebracht war, stand die Botschaft „Versammlung der Vereinten Nationen: Lasst die Demokratie in Thailand nicht sterben“.

 

  • Quelle: The Nation Thailand, Bangkok Post