Die thailändischen Banken wurden von der Weltbank mit guten Noten bewertet

Die thailändischen Banken wurden von der Weltbank mit guten Noten bewertet

Bangkok. Die thailändischen Geschäftsbanken wurden vom „Financial Sector Assessment Program“ (FSAP), das von der Weltbank und dem IWF gemeinsam durchgeführt wurde, als gut und vollständig konform eingestuft. Die multilateralen Kreditgeber wiesen jedoch darauf hin, dass die Verschuldung der privaten Haushalte sowie die spezialisierten Finanzinstitute und die Genossenschaften noch verbessert werden müssen.

Nach den „Basel Core Principles for Effective Banking Supervision“ (BCP) von FSAP für 2018 – 2019 wurden die thailändischen Geschäftsbanken in 24 Themenbereichen als vollständig und in fünf Themenbereichen als weitgehend konform eingestuft, sagte Veerathai Santiprabhob, der Gouverneur der Bank of Thailand (BOT). Außerdem stellte der Gouverneur ebenfalls fest, dass es keine Kategorien gibt, die von der FSAP als nicht konform oder materiell nicht konform eingestuft wurde.

Die Bank of Thailand (BOT), die Securities and Exchange Commission (SEC) und die Office of Insurance Commission (OIC) haben sich nach einem ersten Test im Jahr 2007 zum zweiten Mal freiwillig an FSAP gewandt.

Die Ratings der thailändischen Geschäftsbanken ähnelten dabei sogar zwei regionalen Finanzzentren: Hongkong und Singapur. Sie wurden außerdem in 16 Themenbereichen als vollständig mit dem Baht-Net-System konform eingestuft und entsprachen weitgehend den Grundsätzen der Finanzmarktinfrastruktur.

Zu den 24 Themen gehörten unter anderem solide Finanzbedingungen mit einer starken Kapitalbasis und hoher Liquidität, eine gute Regierungsführung, sowie eine konsolidierte Aufsicht und eine Risikokontrolle.

Die Zentralbank habe eine gute Zusammenarbeit mit den Geschäftsbanken und den Aufsichtsbehörden auf lokaler und auf internationaler Ebene, sagte Gouverneur Veerathai .

Die Bewertung zeigt die Stabilität des thailändischen Finanzsektors und der Geschäftsbanken, jedoch rechtfertigen fragile Bereiche wie die zunehmende Verschuldung der privaten Haushalte, SFIs und die Genossenschaften die Überwachung, sagte Veerathai.

„Die Weltbank und der IWF unterstützen die Umsetzung der makroprudenziellen Politik der Zentralbank zur Überwachung und Stärkung von SFIs und Genossenschaften gemäß den Standards der Geschäftsbanken“, sagte er weiter.

Sie unterstützen auch die Vorschriften und Inspektionen der Zentralbanken für SFIs, die den gleichen Standards wie Geschäftsbanken entsprechen. Die Kreditgeber schlugen vor, dass verwandte Aufsichtsbehörden einen konsolidierten Ausschuss zur Überwachung der Finanzstabilität einrichten sollten.

Der Bank von Thailand wurde empfohlen, die Risikomanagementstandards, die verantwortungsvolle Unternehmensführung und das Marktverhalten von SFIs zu verbessern, um langfristig mit den Geschäftsbanken mithalten zu können.

„Sie rieten den Regulierungsbehörden auch, die Regulierungsaufgaben der Zentralbank und des Finanzministeriums für SFIs zu klären und zu verbessern“, sagte Veerathai.

Ruenvadee Suwanmongkol, der Generalsekretär der SEC sagte, die FSAP-Bewertung der Organization of Securities Commission habe Thailand als Nr. 1 eingestuft.

OIC-Generalsekretär Suthiphon Thaveechaiyagarn sagte, dass das Versicherungsgeschäft des Landes mit den USA, China und Hongkong gleichgestellt werde.

Ein kurzer Leitfaden zu makroprudenziellen Maßnahmen. Was bedeutet makroprudenziell?

Die Vorsilbe „makro“ deutet darauf hin, dass sich die Maßnahmen nicht auf einzelne Finanzinstitute, sondern auf die Gesamtheit oder bedeutende Teile des Finanzsystems beziehen. Aufsichtliche oder regulatorische Maßnahmen für einzelne Finanzinstitute werden hingegen als mikroprudenzielle Maßnahmen bezeichnet.

Prudenziell ist ein anderes Wort für umsichtig und schließt Voraussicht mit ein. Prudenzielle Maßnahmen sind Maßnahmen, die solide Praktiken fördern und die Risikoübernahme beschränken. Makroprudenzielle Maßnahmen sollen somit dazu beitragen, dass alle Marktteilnehmer einen umsichtigen Umgang mit Risiken pflegen, die systemisch werden, d. h. die gesamte Finanzwelt betreffen könnten.

 

  • Quelle: Europäische Zentralbank, Bangkok Post