China warnt Apple vor einer "rücksichtslosen" Unterstützung der Hongkong Demonstranten

China warnt Apple vor einer „rücksichtslosen“ Unterstützung der Hongkong Demonstranten

Peking. Chinas staatliche Medien beschuldigten Apple am Mittwoch den 9. Oktober, die in Hongkong für die Demokratie Protestierenden Menschen unterstützt zu haben. Die staatlichen Medien warnten den US-amerikanischen Technologieriesen Apple, er müsse deswegen auch die entsprechenden Konsequenzen für seine „unkluge und rücksichtslose“ Entscheidung in einem Echo von Kampagnen gegen andere westliche Firmen tragen.

In einem Meinungsbeitrag in der People’s Daily, dem Sprachrohr der regierenden Kommunistischen Partei, wurde auf eine im Apple Store verfügbare Transport-App hingewiesen, die angeblich dazu beigetragen habe, die Polizei in Hongkong zu identifizieren.

„Apples Zustimmung zu der App hilft ganz offensichtlich den Randalierern auf den Straßen in Hongkonk“, heißt es in dem Artikel.

„Heißt das etwa, dass Apple ein Komplize für die Randalierer sein wollte“? Fragten die Medien.

Der Artikel ging noch einen Schritt weiter und warnte daraufhin die Leser: „Die Karten-App ist nur die Spitze des Eisbergs“.

In dem Artikel wurde weiter behauptet, im „Apple Music Store“ in der südchinesischen Stadt sei ein Lied erschienen, das die „Unabhängigkeit Hongkongs“ befürwortete, woraufhin eine bedrohliche Warnung ausgesprochen wurde.

„Niemand will Apple in die anhaltenden Unruhen in Hongkong hineinziehen. Aber die Leute haben Grund zu der Annahme, dass Apple seine Geschäfte mit der Politik und sogar mit illegalen Handlungen vermischt“, hieß es dort weiter.

„Apple muss über die Konsequenzen seiner unklugen und rücksichtslosen Entscheidung nachdenken“, heißt es in dem Artikel.

Wie auch bei anderen Kampagnen, die von der staatlichen Presse gegen andere ausländische Firmen für die wahrgenommene Unterstützung der Demokratiebewegung in Hongkong geführt wurden, spiegelten die Kommentare der Medien im streng kontrollierten Internet Chinas die Meinung der Regierung wider.

„Es war definitiv kein Zufall, dass Apple HKmap.live online zugelassen hat“, schrieb ein Kommentator auf Chinas beliebter Chat-App Weibo.

„(Apple) sollte genau wissen, was es tut! Es scheint, dass es zu wenig Druck im Inland gegen Apple gibt“, berichten die Medien weiter.

Apple, das in China sehr präsent ist, antwortete nicht sofort auf eine per E-Mail gesendete Anfrage nach dem Erscheinen der Kommentare.

In Hongkong gab es fast vier Monate lang Proteste, die von einem inzwischen ausrangierten und abgelegten Plan zur Auslieferung von Straftatverdächtigen an das Festland ausgelöst wurden.

Sie formierten sich zu einer Bewegung von tausenden von Bürgern, die demokratischere Freiheiten und mehr Verantwortlichkeit der Polizei forderte. Dies war die größte Herausforderung für Chinas Herrschaft in Hongkong seit der Übergabe der Briten im Jahr 1997.

China toleriert keinen Widerspruch zu dem hochsensiblen Thema und hat in den letzten Wochen zunehmend ausländische Unternehmen und Organisationen auf die wahrgenommene Unterstützung der Demonstranten kritisiert.

Die American National Basketball Association wurde diese Woche ins Visier genommen, nachdem der General Manager der Houston Rockets, Daryl Morey, einen Tweet veröffentlicht hatte, der ebenfalls die Demonstranten in Hongkong unterstützte.

Auch die US-Schmuckmarke Tiffany und Hongkongs Flaggschiff Cathay Pacific wurden in China schon heftig kritisiert.

 

  • Quelle: Bangkok Post