Das Ranking der Wettbewerbsfähigkeit in Thailand gerät mangels kritischen Denkens ins Wanken

Das Ranking der Wettbewerbsfähigkeit in Thailand gerät mangels kritischen Denkens ins Wanken

Bangkok. Thailand könnte seine Wettbewerbsfähigkeit unter den Nationen der Südostasiatischen Ländern verbessern, indem es seine schwächsten Punkte angeht. Durch mangelndes kritisches Denken in der Lehre, sowie eine mangelnde Marktbeherrschung und das unsichere Trinkwasser, gerät das Ranking der Wettbewerbsfähigkeit in Thailand immer mehr ins Wanken, berichtet das in der Schweiz ansässige World Economic Forum.

 

Das Ranking der Wettbewerbsfähigkeit in Thailand gerät mangels kritischen Denkens ins Wanken
Das Ranking der Wettbewerbsfähigkeit in Thailand gerät mangels kritischen Denkens ins Wanken

 

Thailands Rang unter 141 Volkswirtschaften ist von 38 im Jahr 2018 auf den 40. Platz im soeben veröffentlichten „WEF Global Competitiveness Index“ gefallen.

Laut einer Umfrage des WEF, die die öffentlich – private Zusammenarbeit fördern soll, führt Singapur die Rangliste an und überholt damit auch die USA, während auch Vietnam um 10 Plätze auf Platz 67 nach oben gesprungen ist.

Kobsak Pootrakool, der stellvertretender Generalsekretär des Premierministers für politische Angelegenheiten, hat am Mittwoch (9. Oktober) eingeräumt, dass Thailands Rang trotz steigender Punktzahlen abrutscht. „Es ist wie bei einem Laufwettkampf. Wenn wir langsamer sind, werden uns andere überholen. Wir müssen deshalb unbedingt schneller laufen“, sagte er.

Der stellvertretende Professor Wilert Puriwat, ein Dekan an der Chulalongkorn Business School, die mit dem WEF verbündet ist, sagte, wenn Thailand sein Ranking verbessern will, müssen die Arbeitsfähigkeiten verbessert werden.

„Die Umfrage des WEF ergab, dass die Fähigkeiten neuer Hochschulabsolventen zurückgegangen sind, insbesondere im Bereich des kritischen Denkens“, sagte er.

Die Art und Weise, wie die Schüler unterrichtet werden, müsse sich ändern, sagte er und bemerkte dabei, dass Thailands Punktzahl für kritisches Denken im Klassenzimmer mit 37 von 100 Punkten die niedrigste der Welt sei. Bei der Bewertung der Fähigkeiten der zukünftigen Belegschaft wurde Finnland mit 89 Punkten als erstes Land für kritisches Denken im Unterricht ausgezeichnet.

 

 

„Wir haben die Prüfung nicht bestanden und können sie nicht durch eine Wiederholung der Prüfung beheben. Wir müssen das Lernen neu starten“, sagte Prof. Wilert und wies gleichzeitig auch noch darauf hin, dass die thailändischen Studenten bei den Prüfungen im Vergleich zu ausländischen Studenten routinemäßig schlechter abschneiden. Offenbar vertrauen die thailändischen Studenten hier bei den Prüfungen nur auf das Auswendiglernen.

Das WEF forderte Thailand auf, stattdessen kreatives und kritisches individuelles Denken schon bei der Lehre im Klassenzimmer zu fördern.

Finnland belegt den zweiten Platz bei den Fähigkeiten der derzeitigen Belegschaft und erzielte 75,8 Punkte im Vergleich zu den 52,2 Punkten in Thailand. Das WEF empfahl eine bessere Schulung des Personals und ein verstärktes Augenmerk auf die digitalen Fähigkeiten der Studenten.

Prof Wilert stellte weiter fest, dass die einzigen wenigen großen thailändischen Unternehmen den Inlandsmarkt dominieren und neben kleineren Konkurrenten immer mehr Muskeln aufbauen. Die Schweiz sei ein Modell, um die Dominanz unter vielen Unternehmen zu verbreiten, indem sie auch den kleineren Unternehmen hilft, Marktanteile zu gewinnen. Die Schweiz stehe daher bei der Aufteilung der Marktbeherrschung an erster Stelle, fügte er hinzu.

„Dies wird einige Zeit in Anspruch nehmen, da die wenigen großen Unternehmen in Thailand den Markt so lange dominiert haben“, sagte er.

Obwohl Leitungswasser im ganzen Land weit verbreitet ist, ist es nicht so sicher zu trinken wie in den anderen Industrieländern, sagte Prof. Wilert.

Der Index umfasst insgesamt vier Hauptkategorien:

  1. Erstens wird ein „förderliches Umfeld“ nachgewiesen und es werden Institutionen, Infrastruktur, IKT-Einführung und makroökonomische Stabilität bewertet.
  2. Zweitens werden „Humankapital“ und Gesundheit und Fähigkeiten untersucht.
  3. Im dritten Teil werden Produktmärkte, Arbeitsmarkt, Finanzsystem und Marktgröße verglichen.
  4. Viertens handelt es sich um das „Innovationsökosystem“, das die Geschäftsdynamik und die Innovationsfähigkeit untersucht.

Insgesamt wurden 103 verschiedene Faktoren untersucht, für die insgesamt bis zu 100 Punkte vergeben werden können.

Mit einem GCI-Ranking von 68,1 liegt Thailand unter den 141 untersuchten Volkswirtschaften unter den ersten 40, aber es entwickelt sich langsamer als andere Länder, stellte Prof. Wilert fest.

 

 

Die identifizierten Schwächen für Thailand liegen in den Bereichen Institutionen, Innovationsfähigkeit, Produktmärkte und Kompetenzen. Seine Stärken sind das Finanzsystem, die öffentliche Gesundheit und die makroökonomische Stabilität.

Der Wert für Institute sank von 55,1 im Jahr 2018 auf 54,8 in diesem Jahr, der Rang von 67 auf 60. Korruption und ein ineffizienter rechtlicher Rahmen für die Anfechtung von Vorschriften seien die wichtigsten schädlichen Faktoren, so das WEF.

Der Wert für die Infrastruktur fiel von 69,7 auf 67,8 und der Rang von 71 auf 60, da weiterhin auf einen ineffizienten Eisenbahndienst gesetzt wurde.

„Eine Verbesserung des Rankings wird erst dann eintreten, wenn in mehreren Bereichen rasche Fortschritte erzielt werden, z. B. bei der Verringerung der Korruption, der Verbesserung der Infrastruktur und der Qualifikation der Arbeitskräfte sowie der Stärkung des Wettbewerbs auf dem Inlandsmarkt“, sagte Prof. Wilert.

 

  • Quelle: The Nation Thailand