Die Einwanderungsbehörde ist bereit, die Flugverspätungen aus Japan zu bewältigen, wenn sich der Taifun Hagibis nähert

Die Einwanderungsbehörde ist bereit, die Flugverspätungen aus Japan zu bewältigen, wenn sich der Taifun Hagibis nähert

Bangkok / Tokio. Die japanische Wetterbehörde geht davon aus, dass Hagibis, der als Taifun Nr. 19 bezeichnet wird, vom 12. bis 13. Oktober auf Japan zukommt und starke Regenfälle und Winde mit sich bringt, die die Luftfahrt beeinträchtigen können.

Der Chef des Einwanderungsbüros, Generalleutnant Sompong Chingduang, hat seinen Mitarbeitern befohlen, sich auf die Flugausfälle und Verspätungen wegen des Taifun vorzubereiten.

Polizei Generalmajor Weerapol Charoensiri, der Kommandeur der Einwanderungsabteilung 2, befahl am Samstag den Einwanderungssuperintendenten der Flughäfen Suvarnabhumi und Don Mueang, einen Plan zur Bewältigung von Flugverspätungen aufgrund von Naturkatastrophen auszuarbeiten und mit den betroffenen Fluggesellschaften zusammenzuarbeiten, um die Flugverspätungen zu überwachen und stündlich zu schätzen .

Er ordnete außerdem an, dass die Einwanderungsbeamten bei verspäteten Flügen alle Einwanderungskontrollstellen kontrollieren sollten. Er bat das Flughafenpersonal, die Passagiere bei der Vorbereitung der Dokumente und beim Ausfüllen der Formulare zu unterstützen, bevor sie die Kontrollstellen betraten, um das Verfahren zu beschleunigen.

„Wir bereiten auch zusätzliche Einwanderungskontrollen für Kinder, Ältere Menschen, Schwangere und Behinderte vor“, sagte er.

Die zuständigen Beamten gaben bekannt, dass zehn Inbound Flüge von Osaka, Nagoya und Tokio nach Suvarnabhumi am Samstag von 9.00 bis 17.00 Uhr abgesagt wurden und die Abflugzeiten von fünf weiteren Flügen geändert würden.

Thailändische Staatsbürger, die in den Regionen Kansai, Kanto und Tokai leben, wurden angewiesen, nicht ins Freie zu gehen, um die Auswirkungen des Taifuns Hagibis zu vermeiden, von dem derzeit mehr als 480.000 Haushalte betroffen sind, teilte Kabinettssprecher Narumon Pinyosinwat am Samstag (12. Oktober) mit.

„Die thailändische Regierung beobachtet die Situation der Hagibis genau“, sagte Narumon. „Am Samstag um 9.50 Uhr (japanische Zeit) berichtete die thailändische Botschaft in Tokio, dass der äußere Rand des Taifun Randes bereits Tokio und die Tokai Region (Izu Halbinsel) getroffen hat, was zu heftigen Regenfällen und weitverbreiteten Stromausfällen führte und mehr als 480.000 Haushalte betraf.“

„Es gibt auch Berichte über Schäden an Häusern in der Präfektur Chiba“, fügte sie hinzu.

Nach Angaben der Botschaft hat die japanische Regierung damit begonnen, Menschen aus Tokios Vororten wie Hachioji und Sagamihara zu evakuieren. „Sie baten die Menschen auch, nicht ins Freie zu gehen und sich auf die Evakuierung von älteren Menschen, Behinderten und Kindern im Notfall vorzubereiten“, sagte Narumon. „Die U-Bahn von Tokio wird am Samstag ab 13:00 Uhr nicht mehr fahren.“

 

 

Die Regierung rät daher den thailändischen Bürgern, die in den Regionen Kansai, Kanto und Tokai leben, die örtlichen Bekanntmachungen genau zu befolgen und zur Evakuierung zu den nächstgelegenen Notunterkünften bereit zu stehen. „Bitte gehen Sie nicht ins Freie oder in die Nähe von Piers und reisen Sie nicht“, fügte sie hinzu.

Die thailändische Polizei hat ebenfalls schon Pläne ausgearbeitet, um den Fluggästen zu helfen, die aufgrund von Flugausfällen oder Verspätungen bei der Abreise nach Japan auf den Flughäfen Suvarnabhumi und Don Mueang gestrandet sind.

Generalleutnant Damrongsak Kittiprapat, der stellvertretender Generalkommissar der Royal Thai Police (RTF) sagte am Samstag: „Derzeit haben wir keine Berichte über Passagiere erhalten, die auf den Flughäfen festsitzen, aber wir haben bereits das Außenministerium befragt und die Flughäfen von Thailand und das Büro der Fremdenverkehrspolizei um Zusammenarbeit gebeten“.

„Wir werden alle Passagiere, die nicht nach Japan reisen und am Flughafen bleiben müssen, mit Mahlzeiten und Unterkünften versorgen und nach Passagieren in Japan suchen, die sich möglicherweise noch außerhalb des Flughafengeländes aufhalten“, fügte er hinzu.

Inzwischen ist der Wirbelsturm „Hagibis“ mit sintflutartigen Regenfällen über Japans Hauptstadt und die umliegenden Regionen gezogen. Mindestens zwei Menschen kamen dabei ums Leben. Mehr als 80 Menschen wurden verletzt, vier von ihnen schwer. Neun Menschen werden den örtlichen Medienberichten zufolge noch vermisst.

Wegen der Niederschläge, die zu den schlimmsten seit rund 60 Jahren gezählt werden, hatten die Behörden für Tokio sowie sechs weitere Regionen erstmals die höchste Warnstufe ausgegeben. Insgesamt sollten sich mehr als drei Millionen Bewohnern des Landes, vor „Hagibis“ (Philippinisch für „schnell“), der in Japan schlicht Taifun Nummer 19 genannt wird, in Sicherheit bringen. In Tokio trat der Tamagawa Fluss am Samstagabend über die Ufer. Auch andere Flüsse in der Region schwollen bedrohlich an.

 

 

Stellenweise kam es dabei auch zu Erdrutschen. Ein Mann in der Provinz Gumma starb, als sein Haus verschüttet wurde. Ein anderer wurde in Tokios Nachbarprovinz Chiba, wo bereits im September ein Taifun gewütet und zu massiven Stromausfällen geführt hatte, von einem umgestürzten LKW getötet.

Am späten Samstagabend wurde die Intensität des Wirbelsturms wieder von „sehr stark“ auf „stark“ herabgestuft, melden die lokalen Nachrichtensender.

Die Behörden hatten zuvor gewarnt, dass der Taifun mit Windgeschwindigkeiten bis zu 216 Kilometern pro Stunde Tokio und andere Gebiete im Osten Japans mit den schlimmsten Regenfällen seit jenem Taifun überziehen könnte, der 1958 mehr als 1200 Menschen das Leben gekostet hatte.

Gemessen daran, kamen die Bewohner des Inselreiches diesmal nach erstem Anschein glimpflich davon. Das genaue Ausmaß der Schäden war wegen der Dunkelheit jedoch zunächst noch unklar. Der Taifun zog in der Nacht zum Sonntag (13. Oktober) nach Norden weiter.

Manche Straßenzüge standen unter Wasser, Dutzende Häuser im Großraum Tokio wurden teils stark beschädigt. Der Wirbelsturm war am Abend bei der Halbinsel Izu nahe Tokio auf Land getroffen. Kurz zuvor wurde der Großraum Tokio auch noch von einem schweren Erdbeben heimgesucht. Die Gefahr eines Tsunamis bestand allerdings nicht, wie die nationale Meteorologische Behörde bekanntgab. Auch gab es keine Berichte über Verletzte in Folge der Erschütterung der Stärke 5,7.

Viele Kaufhäuser und Läden in Tokio und Umgebung blieben am Samstag geschlossen. In manchen Geschäften der Hauptstadt waren die Regale weitgehend leer, da sich viele Bewohner mit Wasser und Lebensmitteln eingedeckt hatten. Straßen und Bahnhöfe waren verwaist. Bahnbetreiber hatten rechtzeitig Einschränkungen des Verkehrs für das Wochenende im Westen und Osten einschließlich Tokio angekündigt.

Die Behörden warnten früh, dass Häuser in den starken Sturmböen einstürzen könnten. Einige Bewohner deckten die Dächer ihrer oft in Leichtbauweise errichteten Häuser daher vorsorglich mit blauen Plastikplanen ab. Manche klebten ihre Fenster ab aus Sorge, dass sie in dem Sturm zerbersten. Andere verbarrikadierten sie mit Brettern.

Die Rettungseinsätze wurden nach Einbruch der Dunkelheit erschwert. Das örtliche Fernsehen zeigte Szenen aus Tokios Nachbarstadt Kawasaki, wo ein Mann aus einem überfluteten Wohnhaus gerettet wurde. Feuermänner arbeiteten sich dabei bis zur Hüfte im Wasser stehend vor. Auch an anderen Orten mussten Einsatzkräfte die Menschen in Sicherheit bringen.

Hunderttausende waren zwischenzeitlich von der Stromversorgung abgeschnitten. Unternehmen wie die beiden großen Autobauer Toyota und Honda ließen die Produktion in einigen ihrer Fabriken an dem Tag ruhen. Die Regierung in Tokio wies alle zuständigen Ministerien an, notwendige Maßnahmen im Umgang mit den Folgen des Taifuns zu treffen.

Auch das für Sonntagmorgen angesetzte Spiel der laufenden Rugby Weltmeisterschaft in Japan zwischen Namibia und Kanada musste abgesagt werden. Zuvor konnten bereits zwei weitere Spiele der Rugby Weltmeisterschaft aufgrund des Wirbelsturms nicht stattfinden.

 

 

  • Quelle: The Nation Thailand