Die Anzahl der Todesfälle durch den Coronavirus in China steigt auf 360

Die Anzahl der Todesfälle durch den Coronavirus in China steigt auf 360

WUHAN. Die Anzahl der Todesfälle durch den Coronavirus in China stieg am Montag auf mehr als 360 Fälle an. Damit übersteigt der Coronavirus auch die SARS Fälle auf dem chinesischen Festland. Die Sorge um den Ausbruch und die Schließung der Grenzen durch die Regierungen für Menschen aus China wurde damit natürlich auch immer größer.

Der neue Tribut kam einen Tag, nachdem China eine Großstadt fern vom Epizentrum gesperrt hatte und der erste Tod außerhalb des Landes auf den Philippinen gemeldet wurde.

Die Behörden in Hubei, der Provinz im Epizentrum des Ausbruchs, meldeten 56 neue Todesfälle. Das hat den Tribut in China auf 360 erhöht und die 349 Todesfälle auf dem Festland seit dem SARS-Ausbruch 2002 – 2003 überschritten.

Im Kampf gegen das Virus haben die Behörden am Sonntag (2. Februar) auch in der östlichen Stadt Wenzhou entsprechende Maßnahmen ergriffen, um nicht nur die Straßen zu sperren sondern auch die Menschen in ihre Häuser zu sperren.

Wenzhou liegt rund 800 Kilometer von Wuhan entfernt, der Metropole im Herzen des Gesundheitsnotstands.

Seit dem Austritt des Coronavirus aus Wuhan Ende letzten Jahres hat das neue Coronavirus mehr als 16.400 Menschen in ganz China infiziert und mittlerweile 24 Nationen erreicht.

Die G7-Länder – Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten – haben alle Fälle des Virus bestätigt. Sie werden zusammen über eine gemeinsame Antwort diskutieren, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn am Sonntag.

In Thailand, in dem 19 Fälle bestätigt wurden, berichteten Ärzte, dass ein älterer chinesischer Patient, der mit einem Cocktail aus Grippe und HIV-Medikamenten behandelt worden war, am Sonntag eine dramatische Besserung gezeigt hatte und 48 Stunden später sogar einen negativen Befund für das Virus aufwies.

Die meisten Infektionen in Übersee wurden bei Menschen festgestellt, die aus Wuhan, einem Industriezentrum mit 11 Millionen Einwohnern, oder aus der Umgebung der Provinz Hubei angereist sind.

Der Mann, der auf den Philippinen starb, war nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die die Epidemie inzwischen zum weltweiten Gesundheitsnotstand erklärt hat, ein 44-jähriger Wuhaner.

China hat bisher beispiellose Anstrengungen unternommen, um das Virus einzudämmen, von dem angenommen wird, dass es von einem Tiermarkt in Wuhan auf den Menschen übergesprungen ist und unter den Menschen übertragen werden kann.

Chinas Bemühungen umfassten außergewöhnliche Quarantänen in Wuhan und den umliegenden Städten. Alle Transporte waren verboten, wodurch mehr als 50 Millionen Menschen effektiv abgeschottet wurden.

Zehn Tage nach der Sperrung von Wuhan verhängten die Behörden ähnliche drakonische Maßnahmen gegen Wenzhou, eine Küstenstadt mit neun Millionen Einwohnern in der Provinz Zhejiang, die Teil des östlichen industriellen Kernlandes ist, das den wirtschaftlichen Aufstieg Chinas in den letzten Jahrzehnten immer weiter vorangetrieben hat.

Nur ein Einwohner pro Haushalt darf alle zwei Tage aus dem Haus gehen, um das Nötigste zu kaufen, und laut den weiteren Angaben der Behörden wurden 46 Mautstationen geschlossen.

Zuvor hatte die Stadt öffentliche Plätze wie Kinos und Museen geschlossen und den öffentlichen Verkehr ausgesetzt.

Laut den weiteren Angaben der Regierung hat Zhejiang 661 bestätigte Infektionen, davon alleine 265 in Wenzhou. Dies ist die höchste Zahl für jede Provinz in China nach Hubei.

Die USA, Australien, Neuseeland und Israel haben nicht nur allen Ausländern den Besuch verboten, wenn sie kürzlich in China waren, sondern sie haben gleichzeitig auch ihre eigenen Bürger davor gewarnt, dorthin zu reisen.

Die Mongolei, Russland und Nepal haben mittlerweile ebenfalls ihre Landesgrenzen geschlossen.

Die Anzahl der Länder, in denen Infektionen gemeldet wurden, stieg auf 24, nachdem Großbritannien, Russland und Schweden an diesem Wochenende ihre ersten Fälle bestätigt hatten.

Am Montag gab es in der am härtesten betroffenen Provinz Hubei 2.103 bestätigte Neuerkrankungen, womit sich die Anzahl der Infizierten auf mehr als 16.480 erhöhte.

Da die Krankenhäuser in Wuhan überfordert sind, wird China am Montag ein vom Militär geführtes Feldkrankenhaus eröffnen, das in nur 10 Tagen gebaut wurde, um die von dem Virus befallenen Menschen zu behandeln.

Angesichts des Leidens der chinesischen Wirtschaft kündigte die Zentralbank an, am Montag 1,2 Milliarden Yuan (rund 5,3 Milliarden Baht) freizugeben, um die Liquidität im Bankensystem aufrechtzuerhalten und um die Unterstützung für einen landesweiten Kampf gegen das tödliche Coronavirus zu erhöhen, von dem noch immer ein weiteres Wachstum erwartet wird.

Heute wurden auch die Tagesmärkte nach der langen Ferienpause wieder geöffnet.

Die Entstehung des Virus fiel mit dem chinesischen Mondneujahr zusammen, als Hunderte Millionen Menschen mit Flugzeugen, Zügen und Bussen für Familientreffen durch das Land reisen.

Der Feiertag, der am Freitag (31. Januar enden sollte, wurde um drei weitere Tage verlängert, um den Behörden und den Medizinern mehr Zeit für die Bewältigung der Krise zu geben.

Da viele am Montag wieder arbeiten mussten, fingen die Leute am Wochenende an, in Flugzeugen und Zügen zurückzukehren, wobei fast alle Gesichtsmasken trugen.

Laut den staatlichen Medien in China hatten die Zollbehörden an allen Ausreisestellen in Peking Temperaturkontrollen bei den Passagieren angeordnet.

Zurückkehrende Reisende wurden in Wohngebäuden kontrolliert und registriert, während in den U-Bahn Stationen, in Büros und in Cafés weitere Fieberkontrollen durchgeführt wurden.

Eine 22-jährige, die aus dem Nordosten Chinas an einem Bahnhof in Peking ankam, sagte, ihre Familie habe sie aufgefordert, ihre Rückkehr zu verschieben.

„Aber ich hatte Angst, dass es meine Arbeit beeinträchtigen würde“, sagte sie. Deshalb habe sie sich auf den Rückweg nach Peking gemacht, fügte sie hinzu.

Der 47-jährige Sicherheitsbeamte Du Guiliang sagte, er werde am Sonntag nach seiner Rückkehr aus der nordöstlichen Provinz Liaoning wieder in Peking arbeiten.

„Viele Kollegen (aus Hubei) konnten nicht zurückkehren. Jetzt müssen diejenigen, die in unserer Firma in der Tagschicht arbeiten, auch noch zusätzlich die Nachtschicht übernehmen“, sagte er weiter.

Viele Geschäfte sollten jedoch noch mindestens eine Woche geschlossen bleiben, während einige Großstädte – darunter auch Shanghai – den Urlaub verlängert hatten.

 

  • Quelle: Bangkok Post