Die Studenten geloben, die Proteste gegen die Regierung in den kommenden Wochen zu verstärken

BANGKOK. Die Studenten, die sich dem neuesten Flash-Mob an der Kasetsart Universität angeschlossen haben, haben sich geschworen, ihre Proteste weiter fortzuführen und zu eskalieren, bis die Regierung gestürzt ist.

„Wir werden hier nicht aufhören, obwohl ich noch nicht sagen kann, ob unser nächster Schritt eine Massenkundgebung oder ein Straßenmarsch sein wird“, sagte der demokratiefreundliche Aktivist Parit „Penguin“ Chiwarak, der den dreistündigen Protest vor dem Auditorium der Universität am Samstagabend mitorganisierte, an dem fast 700 Demonstranten teilnahmen.

Seit Montag versammeln sich Universitäts- und Sekundarschüler jeden Tag auf oder in der Nähe ihres Campus, um Veränderungen in der Regierung zu fordern.

Zu ihren Forderungen gehören eine Neufassung der Verfassung und der Rücktritt von Premierminister Prayuth Chan o-cha.

Die wichtigsten Führer der inzwischen aufgelösten Future Forward Partei waren nicht wie bereits berichtet zum Kasetsart Treffen erschienen, obwohl das Logo der Partei auf den von den Organisatoren des Flashmobs verwendeten Geräten sichtbar war.

Herr Parit, ein Student der Thammasat Universität, ist selbst ein ehemaliges Mitglied der Future Forward Partei. Auch er hatte sich Ende letzten Jahres auf dem Pathumwan Skywalk im Zentrum von Bangkok einem umstrittenen Flashmob angeschlossen. Der Flashmob kam als Reaktion auf die Entscheidung der Wahlkommission, das Verfassungsgericht zu ersuchen, dem Ex-Führer Thanathorn Juangroongruangkit aus der Politik auszuschließen.

Die Studenten haben mittlerweile viele Kundgebungen abgehalten, nachdem das Gericht die Partei am 21. Februar aufgelöst hatte, weil sie akzeptiert hatte, dass es sich um ein illegales Darlehen ihres Führers handelte.

Eine Leiterin der Proteste, die sich als Jinny identifizierte, sagte jedoch: „Wir versammeln uns hier heute nicht nur, um eine Partei zu retten, sondern auch unsere Zukunft“.

Die Organisatoren sagten, sie hätten eine Webseite MobGunMai („Let’s Mob together“) gestartet, um die Menschen über ihre Bewegungen auf dem Laufenden zu halten und landesweit Videoclips ähnlicher Flashmobs zusammenzustellen.

Das gestrige Treffen von Studenten an der Kasetsart Universität in Bangkoks Stadtteil Bang Khen war nur einer von mehreren Protesten, die diese Woche im ganzen Land abgehalten wurden. Weitere sind in den kommenden Tagen geplant, fügte sie hinzu.

Am Donnerstag (27. Februar) war die Srinakharinwirot Universität in der Asoke Road voll mit Studenten. Die meisten von ihnen waren Neulinge und Studenten im zweiten Jahr, die sich auf ihrem Fußballplatz versammelten. Dort konnten sie den Studenten zuzuhören, die Reden über den Zustand der Demokratie in Thailand und die unfaire Behandlung halten, von der sie glauben, dass sie der Future Forward Partei und der Bevölkerung widerfahren ist

Der 20-jährige Tuanote, ein Student im zweiten Studienjahr an der Fakultät für Sozialwissenschaften, sagte, er habe sich der Aktivität angeschlossen, weil er die Regierung von Prayuth stürzen wollte. „Wir vertreten nicht nur die sechs Millionen Stimmen, die durch die Auflösung der Future Forward Partei zum Schweigen gebracht wurden, sondern auch diejenigen, die wollen, dass dieses Land wieder eine echte Demokratie ist“, sagte er.

Nach den Angaben der Polizei können die Studenten ihr Versammlungsrecht frei ausüben. Sie wurden jedoch streng davor gewarnt, auf die Monarchie Bezug zu nehmen.

Inzwischen hat auch der Gesundheitsminister Anutin Charnvirakul am Samstag (29. Februar) angedeutet, das Gesetz zur inneren Sicherheit BE 2551 (2008) zu verwenden, um die Studentenproteste gegen die Regierung zu stoppen.

Gesundheitsminister Anutin erklärte dazu, dass mit der Anwendung des Gesetzes die Ausbreitung des Covid-19 Virus verhindert werden soll.

Er sagte, dass der Ausbruch von Covid-19 ein Problem für alle Menschen sei, und fügte hinzu, dass eine Ansammlung von Menschen sehr wahrscheinlich zur weiteren Ausbreitung der Krankheit führen werde.

„Wir haben unsere Besorgnis gegenüber den anderen verwandten Behörden bereits deutlich zum Ausdruck gebracht“, fügte er weiter hinzu.

„Ich habe Premierminister Prayuth Chan o-cha und den stellvertretenden Premierminister Prawit Wongsuwan darüber informiert, dass sie einen Befehl erteilen können, weil das Gesundheitsministerium nur warnen und um Zusammenarbeit bitten kann“, sagte er weiter.

Am Freitag wurde eine Gruppe von Studenten, die sich in der Provinz Chanthaburi versammelt hatten, mit einer Geldstrafe von jeweils 5.000 Baht belegt, weil sie gegen das Gesetz der öffentlichen Versammlung verstoßen hatten, teilte die Polizei gestern mit.

Rund 800 Studenten der Rambhai Barni Rajabhat Universität und ihre Unterstützer hatten sich auf einem Feld in der Nähe der Universität versammelt, nachdem das Management sich geweigert hatte, sie den Campus nutzen zu lassen.

 

  • Quelle: Bangkok Post