Gesundheitsminister Anutin tritt erneut ins Fettnäpfchen

Gesundheitsminister Anutin tritt erneut ins Fettnäpfchen

BANGKOK. Thailands Gesundheitsminister Anutin Charnvirakul trat am Donnerstag (26. März) erneut ins Fettnäpfchen, nachdem er seine Kritik am medizinischen Personal in Thailand öffentlich äußerte. Anutin kritisierte das medizinische Personal, das sich bei seiner Arbeit und bei der Hilfe gegen das Coronavirus selber infiziert hatte.

Der Minister wurde heftig kritisiert, nachdem er sagte, das medizinische Personal hätte sich bei der Behandlung von mit dem Virus infizierten Patienten sorgfältiger schützen müssen.

„Medizinisches Personal sollte der Öffentlichkeit ein Beispiel geben, wie sie sich vor dem Virus (Covid-19) schützen können“, antwortete er auf die Frage eines Reporters.

Es wird berichtet, dass mindestens 9 medizinische Mitarbeiter zu den 1.045 Personen in Thailand gehören, die bisher positiv auf das Virus getestet wurden.

Minister Anutins Äußerungen stießen bei mehreren Medizinern auf starke Reaktionen und lösten eine Flut von Online Kritiken in den sozialen Netzwerken aus.

Aber Stunden später entschuldigte er sich und gab zu, dass er unter Druck stand, mit dem tödlichen Virus umzugehen.

In einem später in den sozialen Medien veröffentlichten Videoclip entschuldigte sich Gesundheitsminister Anutin dafür, dass er das medizinische Personal mit seinen Bemerkungen beleidigt hatte. Er bestand darauf, dass er nicht vorhatte, sie zu tadeln, und er hätte die Frage des Reporters möglicherweise falsch interpretiert.

Er sagte, er schätze Mediziner immer sehr und schätze ihren Beitrag zur Gesellschaft, insbesondere in dieser kritischen Zeit.

Der Direktor des Provinzkrankenhauses Samut Prakarn, Dr. Nampon Danpipat, wurde heute Morgen laut Dr. Asadang Rueyarjin, dem stellvertretenden Generaldirektor der Abteilung für Krankheitskontrolle, positiv auf das Coronavirus getestet.

Er sagte, dass eine Untersuchung im Gange sei, um festzustellen, wie Dr. Nampon an der Krankheit erkrankt sei, da er sich in der Verwaltung befinde und sich nicht direkt um die Patienten kümmere.

Dr. Nampon hatte jedoch in der vergangenen Woche an mehreren Sitzungen teilgenommen und befindet sich derzeit bereits in Quarantäne.

Anfang Februar war Gesundheitsminister Anutin ebenfalls ins Kreuzfeuer geraten. Die Geschichte begann damit, dass Thailands Gesundheitsminister Anutin Charnvirakul am Freitag (7. Februar) am Eingang der Skytrain Station Siam Schutzmasken für das Gesicht an die Fahrgäste des Skytrain verteilte. Unter den Fahrgästen war auch ein Ausländer, der allerdings das Angebot des Ministers ablehnte, und offensichtlich keine Gesichtsmaske tragen wollte.

Gesundheitsminister Anutin war wütend, dass ein „Farang“ sein Angebot einer Maske bei einer öffentlichen Veranstaltung ablehnte. Er sagte, das Angebot sei in gutem Geist gemacht worden, und es sei falsch, die Ausländer dafür zu kritisieren, dass sie den Thailändern geholfen und sich Sorgen um ihre Gesundheit gemacht hätten.

„Solche Leute sollten wir aus Thailand rausschmeißen“, sagte er zu Reportern und schwenkte dabei eine Handvoll Masken in der Luft.

Schon kurz darauf wurde er in den sozialen Netzwerken für seinen Wutausbruch kritisiert. Zahlreiche Ausländer beschwerten sich über seine Aussage und nannten ihn einen Rassisten. Es entfachte sich ein Feuer, dass schon wenig später zu einem Feuersturm wütender Reaktionen wurde, insbesondere von Ausländern in den sozialen Medien.

Gesundheitsminister Anutin ging auf Facebook, um sich zu erklären – aber es gab keine Entschuldigung für die Farangs, nur für die Reporter. Wenn überhaupt, fügte er dem Feuer nur noch weiteren Treibstoff hinzu, berichtet Thai Visa.

„Wenn Farangs nicht dazu bereit sind, eine Maske zu tragen, sollten sie während dieser Zeit einfach nicht nach Thailand kommen“, sagte er.

 

  • Quelle: Thai PBS World