Toter bei Unruhen: Notstand in Bangkok ausgerufen

Premierminister Samak rief am Morgen des 2. September den Notstand in Bangkok aus, nachdem sich Pro- und Anti-Regierungsdemonstranten bekämpft hatten. Dabei war ein Mann ums Leben gekommen, mehrere wurden verletzt.

Kämpfe zwischen Demonstranten

Am frühen Morgen des 2. September brachen plötzlich Kämpfe aus. Hunderte von regierungstreuen Demonstranten marschierten auf das Regierungsgebäude zu, bewaffnet mit Stöcken und Knüppeln, vermutlich aber auch mit Schußwaffen.

Bei den Zusammenstößen wurde ein Mann getötet, er sei an Kopfverletzungen gestorben, sagte ein Arzt. Dutzende andere wurden verletzt, mehrere lebensgefährlich, zwei Demonstranten hätten Schußwunden.

Notstand in Bangkok ausgerufen

Da einige Menschen in Bangkok Frieden und Sicherheit gefährdeten, sah sich Samak zu diesem Schritt gezwungen, hieß es. Er ernannte den Armeechef zum Oberkommandierenden in Bangkok, um die Situation in Bangkok unter Kontrolle zu bekommen.

Eine Ausgangssperre wurde nicht verhängt, Leute können nach wie vor zur Arbeit gehen.

Es ist verboten, daß mehr als fünf Leuten in einer Gruppe zusammenstehen.

Wenn der Notstand ausgerufen wurde, können die Behörden das Betreten eines jeden Geländes verbieten respektive dazu auffordern, es zu verlassen.

Leute dürfen in einem Notstand verhaftet und sieben Tage lang festgehalten werden.

Auch die Medien sind betroffen: Bei einem Notstand ist es verboten, Nachrichten zu verbreiten, die die Öffentlichkeit ängstigen könnten.

Nach dem Ausruf des Notstandes zogen sich die DAAD und Pro-Regierungs-Demonstranten zurück, um sich am Sanam Luang neu zu sammeln.

Die Führer der PAD zeigten sich von den Notstandsgesetzen unbeeindruckt und sagten, die Proteste auf dem Regierungsgelände würden weitergehen. Angeblich seien neue „Truppen“ unterwegs, um die PAD weiter zu verstärken.

Armee greift ein

Die Armee griff am Morgen ein, etwa 400 Soldaten wurden abkommandiert, um die Polizei zu unterstützen. Armeekommandeur Anupong Paochinda sagte: „Die Soldaten müssen die Baracken verlassen, um den Frieden wieder herzustellen.“ Die Truppen sind mit Schilden und Schlagstöcken bewaffnet.

Schulen geschlossen

Die BMA, die Stadtverwaltung von Bangkok, teilte mit, daß ihre 436 Schulen in Bangkok drei Tage lang geschlossen bleiben werden. bbc, tn, bp