Thailand kauft russische Militärhubschrauber

Bis vor kurzem kaufte Thailand Waffen in den Vereinigten Staaten ein. Doch nun hat der thailändische Regierungschef und zugleich Verteidigungsminister des Landes, Somchai Wonsawat, einen Liefervertrag für drei Maschinen vom Typ Mi-17 im Wert von 27,5 Millionen US-Dollar gebilligt.

Laut Information handelt es sich dabei um die Frachtmaschinen vom Typ Mi-171. „Diese Modifikation gehört eigentlich in die Kategorie „zivile Hubschrauber“, doch in Wirklichkeit sind es die Maschinen doppelter Bestimmung“, heißt es russischen Rüstungsindustriekreisen. Das Montagewerk in Ulan-Ude, Sibirien, hatte bereits 2005 einen Rahmenvertrag mit Thailand unterschrieben.

Heute benutzt die thailändische Armee mehr als 200 US-Hubschrauber, doch fast die Hälfte davon sind Maschinen, die 20 Jahre und noch älter sind. Allein im vergangenen Jahr stürzten thailändische Militärhubschrauber siebenmal ab, wobei etliche Todesopfer zu beklagen waren.

Vor einem Jahr hatte die Regierung ein Modernisierungsprogramm beschlossen, wonach 15 Hubschrauber vom Typ Bell-212 auf Vordermann gebracht werden sollen. Doch der neue Regierungschef hat diese Entscheidung seines Vorgängers zurückgenommen. Das Geschäft mit den USA wurde annulliert, der Einkauf russischer Maschinen statt dessen gebilligt.

„Moskau hat schon mehrmals versucht, Hubschrauber an das Königreich zu verkaufen, doch jedes Mal platzten die Geschäfte, meistens aus innenpolitischen Gründen“, so Alexej Kiritschenko, Dozent am renommierten Moskauer Asien- und Afrika-Institut.

In den 90er Jahren versuchte Rußland vergeblich, dem Königreich Panzerabwehrraketen vom Typ Metis, die Schützenpanzerwagen BTR-80 und BRT-80A, sowie die mobilen Raketenwerfer Igla zu verkaufen, doch all diese Geschäfte scheiterten.

„Im Jahr 2004 wurden Verhandlungen durchgeführt über den Verkauf von zwölf Kampfjets des Typs Su-30MKI, doch dann haben die Machthaber in Thailand die Entscheidung getroffen, die schwedischen Maschinen Gripen einzukaufen“, erinnert sich Dmitri Wassiljew, Experte des Zentrums für Analyse von Strategien und Technologien. Novosti

Der TIP erinnert sich, daß die Gripen-Jets zu teuer eingekauft wurden und hatte ausführlich darüber berichtet