Die Weltwirtschaftskrise erreicht Thailand

Der Vorsitzende des Thailändischen Industrieverbandes Ayutthaya, Tosapol Wangsilabat, sagte, 27 Fabriken werden im Laufe der nächsten zwei Wochen weitere Entlassungen vornehmen. Die meisten Beschäftigten arbeiten in der Elektronikindustrie.

Zur Zeit arbeiten in Ayutthaya 300.000 Menschen. Die Aufträge hätten sich halbiert, Investoren würden wegen der politischen Unsicherheit in Thailand in Nachbarländer abwandern.

Im Verlauf des kommenden Jahres erwartet Tosapol mindestens weitere 60.000 Entlassungen, im schlimmsten Fall könnten es bis zu 100.000 sein. Seine Zahlen basieren auf der Vermutung, daß das Wirtschaftswachstum im Jahre 2009 über 0% nicht hinauskommen wird, eine Rezession sei möglich. (Optimisten rechnen in dem ehemaligen Tigerstaat mit einem Wachstum von 2%).

Hire And Fire

1000 Leiharbeiter wurden am 11. Dezember in Ayutthaya entlassen. Sie arbeiteten für M&J Technologies im Bezirk Uthai.

Die Arbeiter wurden am 9. Dezember entlassen, erhielten eine Abfindung von je 10.400 Baht, und am nächsten Tag schloß die Fabrik.

Eine Fabrikarbeiterin beschwerte sich. Wenn Leute gebraucht würden, werden sie angeheuert, wenn die Produktion sinkt, würden sie aus heiterem Himmel gefeuert. Überall sei es immer die gleiche alte Geschichte.

In Nakhon Ratchasima haben sich zur Zeit 3742 Personen arbeitslos gemeldet, vor einem Jahr waren es 2714. Seagate und JVC, zwei Firmen, die in ihren Fabriken über 25.000 Angestellte beschäftigen, fahren seit drei Monaten keine Überstunden mehr, Arbeiter wurden bereits entlassen.

Wirtschaftsaussichten düster

Die thailändische Handelskammer sagte, eine Regierung müsse schnell gebildet werden und handeln, um weitere negative Einflüsse der politischen Unsicherheit auf Thailand zu vermeiden.

Ursprünglich war man bei der Handelskammer von einem Wirtschaftswachstum zwischen 2 und 3% im Jahre 2009 ausgegangen, jetzt wird nur noch mit einem Wachstum zwischen 0 und 2% gerechnet. Falls Thailand in die Rezession rutscht, muß mit weiter über einer Million Arbeitslosen gerechnet werden.

Verbrauchervertrauen sinkt auf 7-Jahres-Tief

Das Vertrauen der Verbraucher sank wegen der Flughafenbesetzung durch die PAD und der sich ankündigenden Rezession im November auf ein 7-Jahres-Tief.

Der Indes stand im Oktober bei 75,8 und sank im November auf 74,2. Das ist der niedrigste Stand seit 82 Monaten.

Normalerweise müßte der Index genau auf 100 stehen, aber er bewegt sich bereits seit knapp viereinhalb Jahren darunter.

Die Menschen halten ihr Geld zusammen und wollen es in dieser unsicheren Zeit lieber nicht ausgehen. So meinten 51% der aktuell Befragten, es sei unklug, jetzt ein Fahrzeug zu kaufen. Ähnliches gilt für Immobilien, Reisen oder andere Investitionen.

Es wird damit gerechnet, daß das Verbrauchervertrauen 2009 weiter zurückgeht.bp, tn