Industrieministerium weiter unter Druck

Chili, Ingwer und Zitronengras, um nur drei Beispiele zu nennen, gehören laut Industrieministerium zu insgesamt 13 gefährlichen Substanzen.

Am 16. Februar wurde bekannt, daß 23 Substanzen, die bislang auf der Liste standen, nicht mehr gelistet werden. Dazu gehören Kupfersulfat, Schwefel und Kobalt 60, ein radioaktives Isotop.

Das ist Wasser auf die Mühlen von Kritikern, die schon bei der Listung von Chili eine Verschwörung vermuteten: Weil Schwefel plötzlich auf der Liste fehlt, könnten zehn große Firmen straffrei ausgehen, denen eine Anklage wegen illegaler Einfuhr einer giftigen Substanz droht(e). Zu diesen Firmen gehören Autoreifenhersteller, die Milliarden von Baht Strafe zahlen müßten – so sie denn verurteilt werden.

Die Firmen holten für den Import keine Erlaubnis ein, die Polizei (Department of Special Investigations) begann Ermittlungen. Dann soll im Industrieministerium Lobbyarbeit geleistet worden sein, damit Schwefel von der Liste mit gefährlichen Stoffen verschwindet. Das geschah auch – bereits am 24. Dezember 2008.

Industrieminister Charnchai Chairungruang weist jede Schuld von sich. Es habe keine Unregelmäßigkeiten gegeben, die Entfernung von Schwefel auf der Liste würde zum Politikum hochstilisiert.

Der Generalsekretär im Industrieministerium eilte seinem Chef zu Hilfe und sagte, es sei für Importeure schwierig gewesen, die richtigen Dokumente zu erhalten, daher habe man den Stoff von der Liste genommen. bp