Die Armee steht bereit

General Anupong Paochinda hat 21 Kompanien mit dem Schutz von Gebäuden beauftragt, damit diese nicht von der UDD am 24. Februar besetzt werden können. Die Armee wird als „Back-up“ für die Polizei bereit stehen.

Die „Rothemden“ hatten für den 24. Februar eine Großdemonstration angekündigt. Die Führer der Demonstranten versprachen jedoch, friedlich zu demonstrieren, das Regierungsgebäude soll nicht besetzt werden.

Wieviel Soldaten es genau sein werden ist nicht bekannt, eine Kompanie besteht in der Regel aus zwischen 60 und 250 Mann.

Anupong sagte, seine Leute würden sich während der Demonstration zurückhalten, falls die Situation aber außer Kontrolle gerate, „striktere Maßnahmen“ einleiten.

Proteste gegen Gay-Parade

In Chiang Mai haben homofeindliche „Rothemden“ am 21. Februar die zweite Gay-Pride-Parade verhindert.

Die Organisatoren sagten den Marsch aus Sicherheitsgründen ab, nachdem ca. 30 Mitglieder „Rak Chiang Mai 51“ (eine Unterorganisation der UDD) Hunderte Teilnehmer eines „Miss Gay Pride“-Wettbewerbs einkesselten und den Abbau der Bühne für die Abschlußkundgebung erzwangen.Die teils aggressiven „Rothemden“ trugen Transparente und Schilder, auf denen sie die Gay-Pride-Parade verurteilten.

Über Megaphon wurde gerufen, das Schwulen- und Lesben-Event widerspreche der lokalen Kultur und schade dem Image Stadt.

Augenzeugen zufolge soll es auch zu Eierwürfen und Rempeleien gekommen sein. Rund 150 Polizisten schützten die versammelten Schwulen und Lesben vor Übergriffen.

Es ist das erste Mal, daß es in Thailand zu einer homofeindlichen Kundgebung gekommen ist.

Eine Gay-Parade sollte in den Touristen-Hochburgen Phuket oder Pattaya stattfinden, nicht jedoch in einer Stadt mit einer traditionsreichen Kultur, sagte Petchawat Wattanapongsiri-kul, einer der Anführer von „Rak Chiang Mai 51“, gegenüber der Tageszeitung Bangkok Post. „Die Bürger von Chiang Mai können das nicht akzeptieren und werden die Parade mit allen Mitteln stoppen, notfalls mit Gewalt“

Der zweite Gay Pride in Chiang Mai war allerdings auch in der Szene nicht unumstritten. Der Vorsitzende der „Thai Political Gay Group“ argumentierte ebenso wie die Gegendemonstranten, daß eine schrille, freizügige Parade die lokale „Lanna“-Tradition unterlaufen würde. Besonders schlimm: Eine GoGo-Bar gehörte. Zu den Sponsoren!

Thailand gilt als das schwulen- und lesbenfreundlichste Land Asiens mit einer riesigen Szene insbesondere in der Hauptstadt Bangkok. Die Verfassung schützt Menschen „mit anderen Geschlechtsidentitäten“ vor Diskriminierung. CSD-Paraden gelten jedoch als „West-Import“ und konnten sich in Thailand bislang nicht etablieren können.

Hillary Clinton kommt nicht nach Thailand

Premierminister Abhisit wies Mutmaßungen zurück, daß die US-amerikanische Außenministerin ihre Reise nach Thailand wegen Sicherheitsbedenken abgesagt habe.

„Ich glaube, sie wollte die drei größten Wirtschaftsnationen Asiens besuchen. Das hatte nichts mit den Sicherheitsmaßnahmen zu tun.“

Abhisit wies darauf hin, daß beide Länder zu jeder Zeit hervorragende bilaterale Beziehungen gehabt haben…

Gleichzeitig warnte Abhisit die „Rothemden“ davon, Ende Februar nach Hua Hin zu fahren, um dort einen „Urlaub“ zu nehmen. Sie sollten an das Image des Landes denken, bevor sie Demonstrationen während des ASEAN-Gipfels planten. bp, queer.de