Demonstranten sammeln sich am Sanam Luang

Bei der Sondersitzung des Kabinetts in Pattaya am 7.April wurden die Gouverneure aller Provinzen per Video-Link aufgefordert, jedwede Gewalt und Verwirrung im Land zu vermeiden. Ferner wurden sie auf den König eingeschworen und leisteten einen Eid auf die höchste Institution. Rund 100 Gouverneure und hohe Beamte nahmen an dieser Zeremonie teil.

Unterdessen treffen immer mehr Rothemden mit Bussen in Bangkok ein. Sie kommen aus diversen Provinzen wie Chiang Mai, Udon Thani oder Korat. Allerdings wurde auch beobachtet, daß den Bussen die Fahrt nach Bangkok untersagt wird. Die Armee sperrte Straßen in Dörfern und Busse, die die Leute abholen wollten, um sie nach Bangkok zu bringen, durften nicht passieren.

Anschlag auf Staatsratsmitglied?

Am Vorabend der Großdemonstration verhaftete die Polizei den Major Thienchai Muangchantuek in einem Armeecamp. Ihm wird vorgeworfen, einen Mordanschlag auf Staatsratsmitglied Chanchai Likhitjittha geplant zu haben.

Drei Männer waren verhaftet worden und sagten aus, Thienchai sei der Drahtzieher des Anschlages. Sinn der Aktion sei es gewesen, vor oder während der Großdemonstration Verwirrung zu stiften. Bei den drei Geständigen soll es sich um Auftragskiller handeln, die für den Mordanschlag 130.000 Baht kassierten. Der Polizei gelang die Festnahme, weil sie einen Tip bekommen hatte.

Staatsratsmitglied Chanchai, ehemaliger Präsident des Verfassungsgerichts, war von Ex-Premierminister Thaksin als einer der Drahtzieher des Militärputsches 2006 namentlich genannt worden. Nach dem Putsch wurde Chanchai Surayud und danach Staatsratsmitglied.

Viele Fragen bleiben unbeantwortet, vorausgesetzt, die Nachricht über das geplante Attentat entspricht der Wahrheit. Wollte die Armee Chanchai beiseite schaffen, weil er ein Feind Thaksins ist? Oder sollte der Mord Thaksin in die Schuhe geschoben werden?

Polizei in Pattaya läßt Rothemd laufen

Nach dem Zwischenfall in Pattaya befahl Vize-Premierminister Suthep Thaugsuban der Polizei, alle Rothemden zu fassen, die versucht haben, Premierminister Abhisits Wagen aufzuhalten und mehrere Leute tätlich angriffen.

„Das war keine friedliche Demonstration, vielmehr wurden Gesetze gebrochen. Die Regierung hat sie gewarnt, aber die Rothemden verletzen Gesetze. Dafür müssen sie sich verantworten.“

Ein Jugendlicher, 22 Jahre alt, der das Heckfenster von Abhisits Fahrzeug eingeschlagen haben soll, muß bislang keine Verantwortung vor dem Gesetz fürchten: Er war von der Polizei festgenommen worden. Nach der Verhaftung bat er darum, eine Zigarette rauchen zu dürfen. Der 22jährige verließ das Polizeirevier und kehrte nicht zurück…

Jetzt soll ein Haftbefehl ausgestellt werden und zwei Spezialeinheiten der Polizei sollen die Verfolgung aufnehmen…bp, tn, la

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