Notbremse: Thailand sperrt „The Times“

Dabei wurde allerdings übersehen, daß das Interview in einer zweiten, längeren Fassung auf der Webseite von „The Times“ erschienen ist. Diese Seite ist bislang noch nicht gesperrt.

Die Regierung warnte, daß „geeignete Maßnahmen“ wegen des Interviews eingeleitet werden. Das sind vermutlich Verfahren wegen Majestätsbeleidigung gegen den vertriebenen Premier Thaksin und den zuständigen Redakteur von „The Times“ mit Wohnsitz in Tokio.

Ein Sprecher von Premier Abhisit warnte Journalisten, nicht über den Inhalt des Interviews zu berichten, anderenfalls die drakonischen Majestätsbeleidigungsgesetze zur Anwendung kämen.

„The Times“ verbat sich den Vorwurf, daß das Interview „verfälscht“ und „unwahr“ sei. Es handele sich um eine exakte Abschrift der Tonbänder, die von Thaksins eigenen Presseleuten ins Schriftliche übertragen worden sind.

Die Regierung forderte inzwischen bei „The Times“ die betreffenden Bänder an, um diese einer genauen Prüfung zu unterziehen. Der thailändische Botschafter in London habe sich dieserhalb bereits mit „The Times“ ins Benehmen gesetzt.

Als Reaktion hagelt es nun Anzeigen wegen Majestätsbeleidigung. Nicht nur Thaksin und der Redakteur von „The Times“ sind betroffen, sondern auch der nach England ins Exil geflohene Ji Ungpakorn und die Webmaster der Internetseite „Red Siam“.

Die Anzeige stammt von mehreren Senatoren, die Ji und „Red Siam“ vorwerfen, das umstrittene Interview veröffentlicht bzw. verbreitet zu haben.

Die PAD kündigte für Sonntag, 15. November eine Goßkundgebung auf dem Sanam Luang an. Man wolle seiner Unzufriedenheit über Thaksin und dessen Interview mit „The Times“ Ausdruck verleihen, sagte ein PAD-Sprecher. The Times, bp, tn, BangkokPundit, ppt, ThailandCrisis