THAI soll sich verjüngen

Die Stewardessen, die über 45 Jahre alt sind, sollen mit einer großzügigen Abfindung in den Ruhestand geschickt werden, so daß die Fluggäste zukünftig nur noch von jungen Frauen bedient werden.

Der sogenannte „Mutual Separation Plan“ – Plan zur Trennung im gegenseitigen Einvernehmen – (MSP) soll das Image von THAI aufpolieren und Kosten sparen. Gealterte Stewardessen sollen das Unternehmen ganz verlassen oder andere Posten bekommen – als Flugbegleiterinnen sollen sie jedenfalls nicht mehr arbeiten.

Damit nicht von Diskriminierung gesprochen werden kann, ist die Teilnahme an MSP freiwillig, als Abfindung winkt eine Summe des 30fachen Monatsgehalts.

Stewardessen, die seit 15 Jahren bei THAI arbeiten, verdienen ca. 100.000 Baht pro Monat. Das ist Piyasvasti Amranand, Präsident von THAI, zu viel. Jüngere Kolleginnen bekommen nur 30.000 Baht pro Monat. Daher hofft er nicht nur auf ein neues Image der Fluggesellschaft, sondern denkt auch an Einsparung bei Gehältern. THAI gilt als eine der liberalsten Fluggesellschaften in Asien, es gibt keine Altersbeschränkung für Stewardessen, theoretisch könnten sie bis zum Rentenalter von 60 Jahren als Flugbegleiterinnen arbeiten. Zur Zeit arbeiten etwa 800 Flugbegleiterinnen bei THAI, die über 45 Jahre alt sind. Das Durchschnittsalter soll zwischen 35 und 38 liegen, das ist höher als bei anderen Gesellschaften wie Singapore Airlines (SIA).

Bei SIA bekommen Flugbegleiterinnen einen Fünf-Jahres-Vertrag, der nur einmal verlängert werden kann, d. h. spätestens nach zehn Jahren müssen sie aus dem Dienst ausscheiden.

Anders bei THAI: Frauen mit 45 haben dann schon 20 oder 25 Jahre Dienst hinter sich.

Männer betrifft das natürlich nicht – so viel zu Diskriminierung. Bei den Herren der Schöpfung scheinen hohe Gehälter keine Rolle zu spielen, denn für sie ist das MSP-Programm derzeit nicht vorgesehen. Mindestens 400 Männer sollen über 45 Jahre alt sein.

Insgesamt arbeiten bei THAI 6000 Angestellte als Kabinenpersonal, davon 4800 Frauen. bp