Thailands Marine will abtauchen

Thailand ist momentan das einzige Land in Südostasien, das bisher über keine U-Boote verfügt. Nachdem Vietnam in Russland sechs U-Boote für zwei Milliarden US-$ in Auftrag gab (Auslieferung 2011), Singapur mindestens zwei ausgediente schwedische Boote gekauft hat und auch Malaysia zwei französische Unterwasserschiffe bekommen wird, sehen sich die thailändischen Admiräle offenbar in Zugzwang.

Bisher konnte man davon ausgehen, dass gebrauchte russische U-Boote angeschafft werden, weil diese relativ preiswert zu haben sind aber Kompromisse in technischer Hinsicht erfordern. Viel lieber hätten die Militärs die viel ausgereifteren Produkte der deutschen U-Boot-Schmiede Thyssen-Krupp (u. a. HDW Kiel) angeschafft, doch schreckte der hohe Preis ab.

Doch nun gibt es Hoffnung für Thailand, auf modernste Technik zurückgreifen zu können. Denn in Kiel liegen momentan vier U-Boote des Typs 214 auf Halde, die im Auftrag der griechischen Marine gebaut worden sind. Hier war die griechische Finanzkrise schon vor mehreren Jahren zu erkennen, denn die vereinbarten Zahlungen blieben aus, so dass die Werft momentan Außenstände von gut 600 Millionen Euro hat. Nichts wäre den Kielern lieber, als schnellstmöglich zwei der vier Boote an Thailand zu verkaufen. Aus gut unterrichteten Kreisen ist zu erfahren, dass bereits seit einiger Zeit entsprechende Verhandlungen geführt werden.

U-Boote der Klasse 214 sind prädestiniert für Aufgaben wie:

Einsätze gegen Überwasserschiffe und U-Jagd

Nachrichtengewinnung, Beobachtung und Aufklärung

Operationen mit Sondereinsatzkräfte

Von welcher Bedrohungslage die thailändischen Militärs ausgehen, wird sicher deren Geheimnis sein. Aber sicher werden die Herren sich das genauso gut überlegt haben, wie die seinerzeitige Anschaffung des nie in Betrieb genommenen Flugzeugträgers, der in Sattahip aufliegt, denn immerhin sollen 500 Millionen Euro ausgegeben werden.