„Rothemden“ trotzen Ausnahmezustand

Nach der Verhängung des Ausnahmezustands in Bangkok hat die Regierung den Fernsehsender der Regierungsgegner abgeschaltet. Der Volkskanal „Peoples Channel“ sendete seit Monaten rund um die Uhr Live-Übertragungen von den Protestkundgebungen und Propaganda-Veranstaltungen der Rothemden. Die Regierung wirft dem Sender Aufhetzung und Aufruf zu Gesetzesverstößen vor.

Die anderen Medien in Thailand berichteten einseitig, sagte einer der Demonstranten: „Der ‚Peoples Channel‘ ist der einzige Fernsehsender, der die Wahrheit berichtet.“

Ferner wurden unzählige Webseiten gesperrt, die entweder den TV-Kanal im Internet übertrugen oder regierungskritische Nachrichten verbreiteten.

Für den Vormittag am 9. April kündigten die „Rothemden“ eine weitere Demonstration an. Dann sollen noch mehr Anhänger der Bewegung aus den Provinzen im Norden und Nordosten des Landes nach Bangkok kommen.

ASEAN-Staaten sorgen sich über Lage in Thailand

Die seit Wochen andauernden Proteste der Opposition in Thailand prägen den Gipfel der ASEAN-Staaten in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi. Auf dem 16. Gipfel des Verbands Südostasiatischer Staaten wollen die Staats- und Regierungschefs der zehn Mitgliedsstaaten ursprünglich vor allem über eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit und den Klimawandel beraten.

Vietnam hat nach Thailand den Vorsitz bei der ASEAN übernommen, Premier Abhisit hat eine seit langem geplante Reise nach Vietnam zum Gipfel in letzter Minute abgesagt und wird vor Ort in Bangkok bleiben.

Die Lage in Bangkok sei besorgniserregend, sagte der singapurische Außenminister George Yeo. Er hoffe, daß es nicht zu Gewalttaten komme. tagesschau, ap, bp

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