Die Demonstranten haben sich dagegen auf die Defensive verlegt, Barrikaden errichtet und selbstgebastelte Waffen für die nächste Auseinandersetzung angefertigt.
Die Planungen stünden und Armeechef Anupong Paochinda würde entscheiden müssen, wann und wie die Rothemden-Demonstranten aus dem Geschäftsviertel vertrieben werden, sagte Premierminister Abhisit. Falls, werde das Militär das Kriegsrecht verhängen, erklärte er den Reportern.
Für die Regierung sei es ein absolutes Muß, die Demonstranten aus dem Geschäftsviertel zu vertreiben, um Recht und Ordnung wieder herzustellen und so dem Gesetz weiterhin Geltung zu verschaffen, sagte der Premier.
Mit scharfer Munition ausgerüstete Soldaten und Polizeitruppen zur Aufstandsbekämpfung gingen im nahegelegenen Silom-Viertel in Stellung. Sie haben Anweisung, mindestens 30 Meter Abstand zu den Demonstranten einzuhalten.
Laut Angaben des Militärs sind nun bis zu 10.000 Soldaten im Umfeld der Demo-Meile an der Ratchaprasong stationiert. Viele von ihnen befinden sich in den hohen, umliegenden Gebäuden.
Die Behörden hatten nach dem Blutvergießen am 10. April erklärt, daß hinter den Demonstranten einige mit Kriegswaffen ausgerüstete „Terroristen“ gestanden hätten.
„Sollten die Sicherheitskräfte diese erspähen, werden sie mit Waffengewalt gestoppt werden“, erklärte Militärsprecher Sansern Kaewkamnerd. Es würden ansonsten nur Schlagstöcke und Schilde eingesetzt. Die Demonstranten besäßen zahlreiche Arten von Sprengkörpern, Säureflaschen und angespitzte Bambusstöcke, die tödlich sein könnten, fügte er hinzu.
Es hieß außerdem, die Demonstranten verfügten zudem über M67-Granaten, M79-Granatwerfer und Panzerfäuste. Sie hätten bei den Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften an der Khok-Wua-Kreuzung am 10. April außerdem zahlreiche Sturmgewehre von den Soldaten erbeutet.
Von den 500 israelischen Tavor-TAR-21-Sturmgewehren, die die Demonstranten an diesem Tag erbeutet hätten (Anmerkung: Vorher hieß es einmal, es seien 25 Gewehre abhanden gekommen), seien nur 200 an die Armee zurückgegeben worden, hieß es aus Armeequellen. Es sei davon auszugehen, daß die Demonstranten diese Waffen bei der nächsten Auseinandersetzung auch einsetzen werden. Die Demonstranten erklärten dagegen, daß sie nur einige M16 erbeutet und diese inzwischen über die Polizei der Armee wieder zurückgegeben hätten.
Die Rothemden gaben einen Plan, durch die Stadt zu ziehen, vorerst auf, nachdem sie die entschlossen wirkenden Truppen im Geschäftsviertel Silom zu Gesicht bekommen hatten. Sie bauten statt dessen Barrikaden und richteten Kontrollpunkte ein an vielen Straßen, die zur Ratchaprasong-Kreuzung führen in der Hoffnung, dadurch die Truppen von einem Eindringen in ihre Bastion abhalten zu können. Viele Mitglieder der Führungsspitze wären an den Kontrollpunkten stationiert worden, sagte der Anführer Natthawut Saikua.
Das Nostandskomitee CRES schätzte am 20. April die Zahl der Demonstranten an der Ratchaprasong auf 15.000-16.000. Davon seien 70% Einwohner von Bangkok und dessen Umland, der Rest komme aus den Provinzen im ganzen Land, sagte Sansern.
Der amtierende Regierungssprecher Panitan Wattanayagorn sagte, die Zahl der Demonstranten schwanke ständig und sei für eine Operation, die sie lediglich aus dem Geschäftsviertel Ratchaprasong vertreiben solle, ohne Bedeutung.
Echtes Kopfzerbrechen bereite dagegen, wie man die „Terroristen“ von gewöhnlichen Demonstranten trennen, die Führer verhaften und die benachbarten Bezirke und Liegenschaften schützen könne, sagte er. tn