Weiterhin nächtliche Ausgangssperre

Die Ausgangssperre soll am 23. Mai um 23 Uhr beginnen und am 24. Mai um 5 Uhr enden. Dieselben Uhrzeiten gelten nach derzeitigem Stand für die Ausgangssperre vom 24. auf den 25. Mai. Betroffen sind Bangkok und alle Provinzen, in denen der Ausnahmezustand herrscht – mit Ausnahme von Pattaya City.

Vize-Premierminister Suthep Thaugsuban sagte am 22. Mai, man werde zukünftig täglich entscheiden, ob eine Ausgangssperre verhängt wird. Das Notfallzentrum CRES ist der Meinung, daß radikale Rothemden-Gruppierungen im Besitz von schweren Waffen seien, diese müßten gefunden werden, bevor der Ausnahmezustand aufgehoben werden könne.

Laut CRES starben bei den seit Monaten anhaltenden Unruhen 85 Menschen (74 Zivilisten und 11 Sicherheitskräfte). Über 1400 wurden verwundet (knapp 1000 Zivilisten und über 400 Sicherheitskräfte).

Sansern Kaewkamnerd präsentierte Diplomaten und Presse Waffen wie M79-Granatwerfer, AK-47-Gewehre, Pistolen, mehrere Handgranaten, Molotow-Cocktrail, Feuerwerkskörper und Kugeln aus automatischen Gewehren, um zu beweisen, daß die „roten Terroristen“ schwer bewaffnet waren und mehrere Gebäude in Bangkok in Brand steckten. Unter anderem wurden Waffen am 22. Mai hinter der Bühne der Ratchaprasong Kreuzung und im Keller des angezündeten Central World Department Stores gefunden.

Ausländische Medien sehen die Waffenfunde etwas differenzierter. So berichtete die Frankfurter Rundschau u. a., daß die Regierung und Militärs bei der Präsentation der Waffen offenbar ungeschickt vorgehen. So wurde im Parkhaus des Maneeya-Centers 150 Meter vom Zentrum der Demonstrationen ein Fahrzeug voller Granaten gefunden.

In dem Haus befinden sich Thailands Auslandskorrespondentenklub FCCT und die Büros internationaler Sender. Sicherheitsexperten einer ausländischen TV-Anstalt, die die Garage täglich überprüften, versicherten, das Fahrzeug sei erst am 21. Mai, zwei Tage nach der Vertreibung der Rothemden, aufgetaucht.

Die Aufräumarbeiten laufen auf Hochtouren, 3000 Arbeiter sollen herangezogen werden, um die Straßen zu säubern. Bereits am 23. Mai sollen U-Bahn und Hochbahn wieder ihren Betrieb aufnehmen. bp, dpa, fr