Höhenflug des Baht

Tarisa Wattanagase, Noch-Gouverneurin der thailändischen Zentralbank Bank of Thailand (BoT) sagte, der starke Baht sei ein Ausdruck der leistungsfähigen Wirtschaft des Landes. Ein Eingreifen sei nicht notwendig, auch wenn der Baht in bezug auf den Dollar ein Zwei-Jahres-Hoch erreicht hat, 6% gewann der Baht innerhalb weniger Monate hinzu.

„Die Währungen aller anderen asiatischen Länder werden immer stärker, nicht nur die thailändische.“ Nur wenn zu starke Schwankungen entstehen, werde ein Eingreifen notwendig, zur Zeit sei dies aber nicht der Fall. Außerdem spiegele der Kurs einer Währung Angebot und Nachfrage wider.

Tatsächlich sind die Kurse der asiatischen Währungen angestiegen. Der Baht liegt hinter dem japanischen Yen und dem malaiischen Ringgit an dritter Stelle. Nur der vietnamesische Dong hat 5,5% verloren, weil die vietnamesische Regierung versucht, die Exporte billig zu halten.

Tarisa führte aus, daß ausländisches Kapital nach Thailand fließe und als Ergebnis ein starker Baht produziert würde. Sie gab aber zu, daß dies zu schnell ging. Eine Spekulation mit dem Baht schloß sie aus. Investoren pumpten Geld in das Land, um von einem stärkeren Baht zu profitieren, das sei normal.

Auf die Exporte habe der starke Baht keine Auswirkungen, sagte Tarisa. Im ersten Halbjahr stiegen die Exporte um 37% im Vergleich zum 1. Halbjahr 2009. Allerdings gebe es Probleme bei landwirtschaftlichen Exporten wie Reis, weil vietnamesische Produkte billiger seien.

Wirtschaftsministerin Porntiva Nakasai warnte vor einer Gefährdung der Exporte. Wenn der Dollar mit 30 Baht gehandelt werden würde, könne man kaum erwarten, daß dies keine Auswirkungen habe.

Auf der anderen Seite werden die Importe wie Erdöl, Maschinen und Ersatzteile wegen des starken Baht immer billiger – vom thailändischen Standpunkt aus gesehen. bp