Bangkok: Invasion der Händler soll gestoppt werden

Die meisten Einwohner beschweren sich darüber, daß Händler auf Bürgersteigen ihre Waren verkaufen, Fußgänger müssen auf die Straße ausweichen, wenn sie vorwärts kommen wollen und riskieren dabei ihr Leben.

Der 64 Jahre alte pensionierte Polizist Ruj Rattanasuwan hat der BMA den Kampf angesagt, weil er der Meinung ist, daß Bürgersteige für Fußgänger da sind und nicht für Straßenhändler. Kurzerhand wandte er sich an Gerichte und behauptet, die Behörden würden die Augen zudrücken, wenn Händler auf Bürgersteigen ihre Straßenstände eröffnen.

Insgesamt machte er bislang 15 Fälle bei Gericht anhängig, er verklagte Behörden und deren Mitarbeiter vor dem Verwaltungsgericht und einem Zivilgericht. Ferner wandte er sich an die Nationale Anti-Korruptions-Kommission (NACC) und wirft dem Gouverneur von Bangkok, Sukhumband Paribatra, Pflichtverletzungen während der Amtsausübung vor.

Ruj sagte, er habe sich besonders über zwei Straßenabschnitte geärgert, auf deren Bürgersteigen Händler ihre Verkaufsbuden errichtet haben. Das seien die Arun Amarin Road vom Sirirat Hospital zum Pier – der Abschnitt ist etwa einen Kilometer lang. Ferner geht es um das Gebiet Trok Wang Lang, eine Allee, die in ein „Einkaufszentrum“ verwandelt wurde – bekannt unter dem Namen Talad Wang Lang, ein Markt, der bei Studenten und Büroangestellten sehr beliebt ist.

Auch wenn Gerichte die Klagen zurückweisen oder abschlägig bescheiden, will Ruj weitermachen. Er kündigte weiteres Vorgehen gegen die Behörden an: jeden Tag, jeden Monat und jedes Jahr, so lange, bis es Gerechtigkeit gibt.

Daß er Straßenhändler nicht leiden kann, weist Ruj von sich. Er würde auch nicht für alle Anwohner um Gerechtigkeit kämpfen, sondern nur für sich selbst. Die Besetzung der Bürgersteige durch Händler sei illegal, und es sei die Pflicht der BMA und des Gouverneurs, das Problem zu lösen. Da dieses Problem aber nicht gelöst wird – statt dessen will der Gouverneur einen gigantischen Fußgängerweg in luftiger Höhe bauen, den sogenannten „Sky Walk“, der TIP berichtete –, machten sich sowohl der Gouverneur als auch die zuständigen Behörden einer Pflichtverletzung schuldig.

Eine Mitarbeiterin der BMA wies derartige Vorwürfe zurück. Die Stadt habe mehrere Gebiete für Straßenhändler zur Verfügung gestellt, hier ginge es sehr wohl mit rechten Dingen zu, zumal auch Gerichte kein Fehlverhalten feststellen konnten.

Sie rief die Öffentlichkeit auf, nicht auf den pensionierten Polizeibeamten zu hören, seinem Feldzug keine Beachtung zu schenken, denn die BMA habe nichts falsch gemacht. bp, tr