Bangkok: Illegale Rennen sollen unterbunden werden

Anstatt Hunderte von Jugendlichen während des Rennens zu umzingeln und dann – hoffentlich – festzunehmen, will die Polizei zukünftig das Problem an der Wurzel packen.

Das Ziel von Operationen sollen zukünftig Motorradwerkstätten sein, in denen die Maschinen vor den Rennen frisiert werden. Die Inhaber der Werkstätten richten sich nicht nur nach den Wünschen der Raser, sie würden diese auch noch ermuntern, teilte ein Polizeisprecher mit.

Weil die Mechaniker stolz auf ihr Können sind, würden sie den Jugendlichen dabei helfen, die frisierten Motorräder mit Pick-ups zum Rennen zu bringen und während des Rennens dann Reklame für ihre Werkstatt zu machen.

Die Teenager während des Rennens festnehmen zu wollen, kann gefährlich werden: während des Rennes sei die Adrenalin-Ausschüttung höher als gewöhnlich, berichtete der Polizeisprecher. Wenn die Raser dann von der Polizei verfolgt werden, ist dies eine weitere Steigerung, und „das Adrenalin beginnt zu fließen“.

An manchen Nächten sind Hunderte von Rasern unterwegs, die im Falle eines Polizeieinsatzes in alle Richtungen davon fahren und ein Verkehrschaos auslösen und eine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer sind. Die Motorradfahrer sind meistens über geplante Polizeieinsätze informiert, weil auch Söhnchen oder Töchterchen von Polizeibeamten an den illegalen Rennen teilnehmen.

Die meisten Rennen finden in den Gebieten Pradit Manutham Road, West Kanchanapisek Road, Kalapapruek Road, Ratchapruek Road, Rama IV Road und Vibhavadi-Rangsit Road statt.

Ein Augenzeuge berichtete, er habe beobachtet, wie die Raser eine komplette Straße für sich beanspruchten. Polizei war nicht in Sicht. Als er den Notruf wählte, meldete sich niemand.

Ein Kinderpsychologe des Ramathibodi Hospitals führte aus, daß es sich bei den Rasern zumeist um Jugendliche handele, die unter einem Minderwertigkeitskomplex litten, den sie ausglichen, indem sie große oder schnelle Motorräder fahren würden. Sie kämen aus kaputten Familien und seinen schlecht in der Schule. Mitglieder in Raserbanden zu sein, wäre der erste Schritt in den Abstieg von Kriminalität, Gewalt, Drogenmißbrauch und Teenager-Schwangerschaft. Einige der Jugendlichen hätten Depressionen und müßten eigentlich ärztlich behandelt werden. bp, tr