Deutschland bekommt die ersten Auswirkungen des Hochwassers zu spüren

pp Thailand. In der Fachpresse für Computerhersteller warnen die Festplattenhersteller Seagate und Western Digital vor Lieferengpässen bei Festplatten. Der taiwanische Branchendienst DigiTimes meldet, daß laut Herstellerangaben mit einer Preissteigerung zwischen fünf und zehn Prozent zu rechnen ist.

Am Schlimmsten hat es die in Ayutthaya ansässige Western Digital getroffen. Die Company hat sich im Gewerbepark Bang Pa-in angesiedelt, der am 13. Oktober innerhalb kürzester Zeit komplett überflutet wurde. Seit dem steht die Produktion still und es ist noch nicht abzusehen, wann die Arbeit wieder aufgenommen werden kann. Die rund 37.000 Mitarbeiter von Western Digital wurden nach Hause geschickt.
Inzwischen teilte der Hersteller mit, daß dort Wasser eingedrungen sei und viele Geräte beschädigt worden seien.
Der Schaden durch den Ausfall bewegt sich jetzt schon in Millionenhöhe.

Der Marktführer Western Digital fertigt in Thailand etwa 60 Prozent seiner Laufwerke und hat noch einen zweiten Produktionsstandort im Navanakorn Industrial Park. Nur vier Tage später wurde auch dieser Industriepark evakuiert und stillgelegt. Damit liegt die Produktion bei Null. Erste Engpässe soll es bereits bei den gerade erst Ende März eingeführten sechs Terrabyte großen Festplatten geben.

Seagate, die ihren Sitz in Samut Prakan und einen weiteren Betrieb in Nakhon Ratchasima haben, sind bisher zwar verschont worden, bekommen aber ebenfalls die Auswirkungen zu spüren, da viele Zulieferer ihre Firmen schließen mußten und nicht mehr liefern können. Laut den Herstellern wird daher aktuell mit Preissteigerungen zwischen fünf und 10 Prozent zu rechnen sein. Kurzfristig wird es für Seagate allerdings von Vorteil sein, daß Western Digital durch die Überschwemmungen in Thailand derzeit nicht liefern kann und schwer angeschlagen ist. Der Konkurrent mußte immerhin Produktionsanlagen stoppen, die 60 Prozent seiner gesamten Kapazität ausmachen. Seagate geht daher davon aus, daß man im kommenden Quartal etwa doppelt so viele Festplatten ausliefern kann wie der Wettbewerber.