Mutmaßlicher amerikanischer Kredithai auf Phuket verhaftet

Die lokale Presse meldet, daß ein Schuldner des Amerikaners bei der Polizei Anzeige erstattet hatte. Angeblich würde der Amerikaner Kredite vergeben und dafür bis zu zehn Prozent Zinsen pro Monat verlangen.

Verdeckte Ermittler der Einwanderungsbehörde vereinbarten dann über den Schuldner einen Termin zur Kreditrückzahlung bei dem Amerikaner. Die Geldübergabe fand auf einem Parkplatz der Firmenkette Tesco-Lotus statt.

Allerdings tauchte nicht, wie erwartet, der Amerikaner, sondern seine 38-jährige philippinische Sekretärin an dem vereinbarten Treffpunkt auf. Der Schuldner übergab der Frau die vorher markierten Geldscheine und erhielt dafür sogar eine Quittung.

Die verdeckten Ermittler verfolgten die Frau, bis sie in einen Isuzu einsteigen wollte, in dem der 73-jährige Amerikaner bereits auf sie wartete. Die Beamten griffen sofort zu und präsentierten dem verdutzten Amerikaner einen Durchsuchungsbefehl. Als sie ihn darum baten, sein Fahrzeug zu durchsuchen, trat der Mann aufs Gas und versuchte, mit geöffneter Türe zu entkommen.

Ein beherzter Beamter der Einwanderungspolizei schaffte es in letzter Sekunde, in das bereits rollende Fahrzeug zu springen.

Was dann folgte, bezeichnet selbst die thailändische Presse als lächerlich.

Der Amerikaner raste mit dem Beamten in Richtung Surin-Strand, wendete sein Fahrzeug und fuhr wieder zurück zu Tesco-Lotus. Hier stoppte er aber nicht, sondern drehte erneut um und rauschte wieder ab Richtung Surin-Strand. Hier drehte er abermals den Wagen und fuhr zum zweiten Mal  zurück zu Tesco-Lotus, diesmal aber auf die Rückseite des Einkaufszentrums. Hier traf er auf seine Sekretärin, der er zurief, sie solle weglaufen.

Jetzt endlich griff der Beamte, der die ganze Zeit mit an Bord war, den Zündschlüssel und stoppte den Wagen. Zusammen mit seinen Kollegen konnte dann der vermutliche Kredithai mit seiner Sekretärin verhaftet werden.

Zusammen wurde dann das Haus des Amerikaners durchsucht. Hier konnten die Beamten gleich mehrere Beweise sicherstellen. Rund 60 Darlehensverträge mit Namen der Kreditnehmer, Kreditsumme und weiteren Angaben wurden sichergestellt.

Weiterhin fanden die Beamten mehrere Pässe, die als Sicherheit für Kredite an Ausländer hinterlegt waren. Laut ersten Angaben sollen mehr als 80 Prozent der Kreditnehmer philippinische Staatbürger sein. Die meisten der Darlehen beliefen sich auf eine Kreditsumme von 30.000 Baht.

In der Handtasche der Frau fand die Polizei zwei weitere Pässe. Die beiden Personen wurden verhaftet und zur Auswanderungsbehörde nach Phuket gebracht. Laut Angabe der Presse wurde hier aber nur der übliche Papierkram erledigt, da die Einwanderungsbehörde sich nur um das Arbeiten ohne Arbeitserlaubnis kümmert. Dann wurden die beiden an die Polizei im Bezirk Thalang übergeben, da sie die Straftaten in deren Bezirk begannen hatten.

Bei dem dann folgenden Verhör bestritten die beiden Personen alle Vorwürfe und gaben keine weiteren Auskünfte. Da das Vergeben von Krediten in Thailand nicht unbedingt als schwere Straftat angesehen wird, ist mit maximal einem Jahr Gefängnis zu rechnen.

Die Beamten erklärten sich dann auch bereit, die Beiden gegen eine Kaution auf freien Fuß zu setzen.