Sind die Thais medikamentenabhängig?

128 Millionen Tabletten rollen in Thailand Tag für Tag die Kehlen der Bürger hinunter, stellte das Gesundheitsministerium fest. Minister Witthaya warnte vor allem vor den Folgeschäden, da sich viele der Medikamente im Körper anreichern und für noch nicht absehbare Folgeschäden verantwortlich sein können.

Der Minister sagte weiter, daß sich die Bürger besser durch Sport und eine gesunde Ernährung fit halten sollen, anstatt bei jedem Wehwehchen eine Pille einzuwerfen. Man habe für das nächste Haushaltsjahr eine entsprechende Aufklärungskampagne geplant, die ab dem 1. Oktober beginnen soll.

Der Verbrauch an Arzneimitteln lag im Jahr 2000 bei rund 36,5 Milliarden Baht. Nur acht Jahr später, im Jahr 2008 war der Verbrauch um fast das Dreifache auf knapp 100 Milliarden Baht gestiegen. Die Zahlen für das vergangene Jahr liegen zwar noch nicht vor, aber es wird mit einer weiteren Steigerung gerechnet.

Der Minister betonte, daß es nicht gut sei, daß viele Bürger die Medikamente nach eigenem Ermessen schlucken würden und sich nicht von einem Arzt oder Apotheker beraten lassen. Ein großes Problem sieht der Minister in der falschen Anwendung von Antibiotika.

In vielen Fällen sei die Einnahme nutzlos, da Antibiotika nur bei bakteriellen Infektionen und nicht bei durch Viren ausgelösten Krankheiten wirklich helfen können. Das Gegenteil sei eher der Fall, da der Körper bei falscher oder grundloser Einnahme Resistenzen gegen die Mittel bilden würde, und sie so nicht mehr helfen können.

Das Ministerium erhofft sich durch die geplante Aufklärungskampagne gegen Ende des Jahres einen Rückgang der hohen Verbrauchszahlen.