Rund 40 Millionen Tabletten verschwunden – Polizei untersucht Krankenhäuser und pharmazeutische Unternehmen

In Thailand enthalten gleich mehrere Erkältungsmittel den Wirkstoff „Pseudoephidrine“, aus dem sich die Drogen herstellen lassen. Laut Angaben der Drogenpolizei lassen sich aus einer einzigen dieser Pseudoephidrin-Tabletten gleich drei Yaba-Pillen herstellen.

Die Beamten haben gleich mehrere Kliniken, Krankenhäuser und pharmazeutische Unternehmen im Visier und verdächtigen die Mitarbeiter, so die großen Drogenbosse in Laos und Burma mit Nachschub zur Drogenherstellung zu versorgen.

Laut Auskunft der Drogenbehörden haben Krankenhausmitarbeiter riesige Mengen an Anti-Schnupfenmittel bei ihren Großlieferanten bestellt und diese anschließen aus dem Lager entwendet. Die Medikamente werden dann per Post in die nördlichen Provinzen geschickt und von Mittelsmännern über die Grenzen nach Laos und Burma geschafft. In den Nachbarländern werden die Medikamente dann zu Drogen verarbeitet und wieder zurück nach Thailand geschmuggelt und auf den Markt geworfen.

Laut Auskunft der Behörden stehen dabei nicht nur die Krankenhausmitarbeiter, sondern auch Apotheker, Ärzte und Mitarbeiter pharmazeutischer Unternehmen im Visier der Ermittler. Die Verdächtigen sollen Scheinkliniken eröffnet haben und sich so gleich Millionen an Tabletten bestellt und weitergeliefert haben.

Der Schwindel war aufgeflogen, nachdem aus einem Krankenhaus in Udon Thani gleich rund 37 Millionen Tabletten mit Pseudoephidrin verschwunden waren. Bis heute konnte nicht geklärt werden, wie die Tabletten verschwunden sind und wohin sie geliefert wurden.

Weitere Ermittlungen haben ergeben, daß in einem anderen Krankenhaus in Kalasin von fünf Mitarbeitern rund 400.000 Tabletten veruntreut wurden und spurlos verschwunden sind.

Die Beamten ermitteln ebenfalls gegen weitere Krankenhäuser in Chiang Mai und Uttaradit. Auch hier sollen mehrere Millionen Pillen spurlos verschwunden sein.