Laos beginnt entgegen seiner Aussage mit dem Bau des umstrittenen Staudamms am Mekong Fluß

Entgegen den Behauptungen der laotischen Regierung, die Bauarbeiten vorerst zu stoppen, wurde bereits ein gut 400 Meter langer und 100 Meter hoher Deich aus Schotter und Steinen errichtet. Der Damm ragt bereits weit in den Fluß hinein und behindert den normalen Lauf des Flusses.

Die Einheimischen Bootsführer bekommen bereits die ersten Auswirkungen zu spüren, da es für sie sehr schwierig geworden ist, die künstlich errichtete Verengung zu passieren. Die Strömung des Flusses ist an der Stelle des Damms bereits so stark, daß die Boote keine Chance mehr haben, durch den Engpaß zu schippern.

In der Nähe der Baustelle wurden ebenfalls schon etliche Dorfbewohner umgesiedelt. So wurde mehr Platz für die LKW und andere schwere Fahrzeuge geschaffen. Der weil erreichen immer mehr vollbeladene Lastwagen den Damm und kippen weiterhin Steine und Schotter ab.

Laut den ersten Planungen soll der Damm bis 2020 fertiggestellt sein. Dann sollen rund 95 Prozent des dort produzierten Stroms für ca. 2 Baht pro Kilowattstunde nach Thailand geliefert werden.

Kritiker und Umweltschützer befürchten, daß der geplante Damm mit seinem knapp 1.300 Megawatt-Kraftwerk den Fischbestand und den Lebensunterhalt von Fischern und Gemeinden am Mekong ernsthaft bedroht.

Nach Angaben von Umweltschützern gingen die Bauarbeiten dennoch weiter: Der thailändische Baukonzern Ch Karnchang, der größte Auftragsnehmer des 3,5-Milliarden-Dollar-Projektes, setze seine Arbeiten fort. Die laotische Regierung hatte dies in Medien bestritten.

 

Der rund 4.900 Kilometer lange Mekong entspringt in China im Hochland von Tibet und mündet im Süden Vietnams in einem riesigen Delta ins Südchinesische Meer. Weitere Anrainerstaaten sind Burma, Thailand, Laos und Kambodscha. Auf einer langen Strecke bildet der Mekong die Grenze zwischen Thailand und Laos.