Gebrochene Dämme setzen Sukhothai unter Hochwasser

Wie bereits seit Tagen befürchtet, meldet sich die Regenzeit wie gewohnt zu dieser Jahreszeit zurück. Die Bewohner von Sukhothai bekommen das bereits am eigenen Leib bzw. an ihren nassen Füssen zu spüren.

Am Morgen des 10 September trat der Fluß Yom über seine Ufer und die bereits maroden und zum teil baufälligen Dämme konnten das Wasser nicht mehr aufhalten.

Dabei wurden nicht nur die historischen Ruinen sondern auch noch gleich ein großer Bereich der Innenstadt bis zu einem Meter hoch überflutet.

Anscheinend kam das Hochwasser so schnell daß die Behörden kaum Zeit zum reagieren hatten. Mittlerweile wurden alle zuständigen Stellen alarmiert und gebeten, den Einwohnern so gut es geht zu helfen. Allerdings werden die Hilfsaktionen bereits durch das Hochwasser behindert, da viele Straßen schon jetzt nicht mehr passierbar sind.

Die Behörden haben bereits fünf Schulen geschlossen und behaupten, daß man die Lage unter Kontrolle habe. Allerdings teilte ein Mitarbeiter den Presseleuten mit, daß man nicht damit gerechnet habe, daß die Dämme brechen könnten.

Die Gebäude der Provinzverwaltung und der Staatsanwaltschaft stehen ebenfalls schon unter Wasser und in mehreren Gebieten ist die Versorgung mit Leitungswasser unterbrochen.

Freiwillige Helfer und Mitarbeiter der Behörden sind bereits dabei und versuchen, mit angelieferten Sandsäcken die braune brühe halbwegs einzudämmen und in Schach zu halten. Es wurden bereits mehrere Pumpen in die Innenstadt geschafft, die das Wasser abpumpen und umleiten sollen.

Das Militär hat ebenfalls mehrere Soldaten zur Hilfe der Bürger abkommandiert. Sie sollen den vom Wasser eingeschlossenen Bewohnern helfen, ihre wichtigsten Sachen in die höher gelegenen Gebiete zu schaffen.

Die Bewohner sind nicht gerade glücklich über die schleppenden Informationen der Behörden und berichteten der anwesenden Presse, daß man viel zu spät über die anrauschende Flut informiert wurde. Nur kurze Zeit nach der offiziellen Flutwarnung sei das Wasser auch schon dagewesen und hätte bereits den Markt überschwemmt. Eine weitere knappe Stunde später hätten auch schon die meisten Geschäfte unter Wasser gestanden.

Ein Sprecher der Wasser- und Flutkommission rechtfertigte das viel zu spät angekündigte Hochwasser damit, daß der Pegel des Yom Flußes sehr schnell angestiegen sei und bereits nur noch einen knappen Meter unterhalb der Deichkronen war. Man habe einfach nicht damit gerechnet, daß die Dämme gleich an mehreren Stellen brechen könnten. Nur dadurch konnte das Wasser so schnell nach Sukhothai eindringen.

Die Lage scheint sehr ernst zu sein, da sich auch die Premierministerin Yinglak Chinnawat eingeschaltet hat. Sie hat die zuständigen Behörden aufgefordert, sich unbedingt und vorrangig um die Hilfe und Evakuierung der betroffenen Bürger zu kümmern.