Angehörige wollen die Leichen im Garten des Polizeiarztes durch die bekannte Gerichtsmedizinerin Pornthip Rojanasunan untersuchen lassen

Wie bereits berichtet, wurde am 22. September ein 57-jähriger ehemaliger Arzt des Police General Hospital verhaftet. Dem Arzt und Polizeioberst Suphat wird die Ermordung von mindestens vier Menschen vorgeworfen. Das Gericht lehnte einen Kautionsantrag der Verteidigung des Polizeioberst ab.

Der Arzt wurde durch Angestellte und zuletzt auch durch seinen eigenen Bruder schwer belastet. Ein burmesischer Arbeiter, der 18 Jahre lang für den Arzt tätig war und ebenfalls von der Polizei befragt wurde, hatte bei einem Verhör der Polizei erzählt, dass der ehemalige Polizeiarzt angeblich Leichen in seinem Garten vergraben hätte.

Selbst der Bruder des Arztes sagte bei einer Zeugen Vernehmung aus, dass Supat die Kinder von Angestellten gefangen hielt, damit die Eltern mehr arbeiteten. Sein Bruder soll nicht nur seine Arbeiter, sondern auch deren Kinder gefoltert haben. Er sagte ebenfalls aus, dass sein Bruder die im Garten gefundenen Leichen ermordet haben soll.

Ein Ermittlerteam der Polizei machte sich an die Arbeit und durchsuchte den Garten des Verdächtigen. Die Beamtem mussten nicht lange suchen und entdeckten kurze Zeit später bereits die ersten menschlichen Knochenreste im Garten. Laut den ersten Untersuchungen soll es sich dabei um die Überreste von drei Personen handeln.

Jetzt gab die Polizei bekannt, dass es sich mit 99 prozentiger Sicherheit bei den untersuchten Skeletten nicht um die bereits seit 2009 vermissten Personen handelt.

Die Angehörigen der Opfer misstrauen dem Untersuchungsergebnis, da die forensischen Untersuchungen ausgerechnet in dem Krankenhaus durchgeführt wurden, in dem Suphat selber jahrelang tätig war.

Am 28. September bestätigte der Direktor des Forensischen Institutes, dass sich die Angehörigen mit der Bitte an ihn gewandt hätten, die Skelette ein weiteres Mal durch die anerkannte und glaubwürdige Gerichtsmedizinerin Pornthip Rojanasunan untersuchen zu lassen.

Die Polizei ließ allerdings durchblicken, dass sie ihre Ergebnisse nicht an die Gerichtsmedizinerin weitergeben wollen. Ihre Berichte seien ausschließlich für die eigenen Ermittlungen bestimmt.

Frau Pornthip hat sich bereits zu dem Fall geäußert und die Polizei aufgefordert, ihre Ergebnisse freizugeben, zumal der Auftrag zur Untersuchung vom Justizministerium erteilt wurde.