Schwere Vorwürfe: Wurde das Flüchtlingslager in Mae Hong Son absichtlich in Brand gesetzt?

Mae Hong Son (Eigener Bericht). Am Montag wurden von der Armee und freiwilligen Helfern die 37 Flüchtlinge begraben, die bei dem Brand ums Leben kamen. Gleichzeitig waren Brandermittler dabei, nach Spuren zu suchen um den Ausbruch des Feuers zu rekonstruieren.

Nach Zeugenaussagen soll kurz vor dem Brand ein Hubschrauber über das Flüchtlingslager geflogen sein. Aus diesem Hubschrauber, so die Zeugen weiter, sollen brennende Gegenstände auf das Lager geworfen worden sein.

Zudem soll Meldungen in der thailändischen Presse eine nicht genannte Quelle aus der forensischen Abteilung der Polizei gesagt haben, das man in dem Haus, in dem das Feuer zuerst ausgelöst wurde, Phosphor gefunden habe. Die Ermittler hätten bereits mehrere Proben eingesammelt. Sie werden in ein Brandlabor nach Bangkok geschickt und sollen dort genauer untersucht werden. Bis das Ergebnis vorliegt, dürfte es allerdings einige Tage dauern.

Am 25. März sei ein hoher Polizeioffizier namens นิตินาท วิทยาวุฑฒิกุล Nitinat Witthayawutthikun vom Polizeichef des Bezirks Khun Yuam überraschend zu einer anderen Polizeistation verletzt. Polizeichef Somphong Chingduang wirft Nitinat vor, seine Pflichten bei dem Brand verletzt zu haben. Gleichzeitig wurde er aus dem Team der Ermittler ausgeschlossen.

Nitinat sagte nach Bangkoker Pressemeldungen: „Ich war einer der ersten, die nach dem Brand das Flüchtlingscamp erreicht haben. Ich habe mich dann sofort um die Such- und Rettungsaktionen gekümmert. Man hat mir gegenüber keine klare Erklärung abgegeben, warum ich versetzt wurde“.

Der stellvertretende Innenminister ประชา ประสพดี Pracha Prasopdi bestand gegenüber der Presse jedoch weiter darauf, das es sich bei dem Feuer um einen Unfall handele. Von einem Brandaschlag auf das Lager der Flüchtlinge wisse er nichts.

สุนัย ผาสุก Sunai Phasuk, Vertreter der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch in Thailand, forderte die Regierung auf, schnell und eindeutig zum Ergebnis der Untersuchungen über die Phosphorspuren Stellung zu nehmen. Die Tragödie und die hohe Zahl der Toten werde beobachtet und nicht in Vergessenheit geraten. „"Die Regierung kann dieses Thema nicht einfach aussitzen und hoffen, dass es von der Öffentlichkeit bald vergessen wird. Wird erwarten von der Regierung eine Antwort“, führe er hinzu.

Chanchai Sisathian, der Bezirksvorsteher von Khun Yuam, gab bereits am Montag bekannt, dass man die Identifizierung der Opfer abgeschlossen habe. Von den 37 getöteten Menschen, waren 21 Männer und 16 Frauen.