Restaurantbesitzer auf Phuket fordert überteuerte Rechnung mit der Waffe ein

Phuket./pp. Der Besitzer des Audy Restaurant am Strand von Surin leistete sich am Montag ein Musterbeispiel an Kundenfreundlichkeit. Ein kanadisches Ehepaar aus Singapur hatte zusammen mit ihrem 20 Monate jungen Sohn wie viele Gäste den Tag am Strand verbracht und im Audy Restaurant ihr Essen zu sich genommen.

Als die beiden dann die Rechnung verlangten, waren sie doch etwas erstaunt. Angeblich sollten sie zu zweit Speisen und Getränke für gut 4.000 Baht genossen haben. Das kam der thailändischen Ehefrau allerdings etwas spanisch vor und sie kontrollierte die Rechnung.

Offenbar konnte sie aber die Schrift des Wirtes nicht genau entziffern und bat ihn, ihr die einzelnen Posten zu erklären. Wie der Ehemann auf Facebook in Englisch und auf Thai berichtet, reagierte der Besitzer allerdings nicht gerade sehr freundlich. Ohne lange zu fackeln soll der Wirt dem Kanadier vor den Augen der Gäste und seines Sohnes mit einer Waffe bedroht haben. Dann schlug er ihm zu allem Überfluss auch noch ins Gesicht.

Frau Donnely, die thailändische Ehefrau schreibt in den sozialen Medien, dass sie Angst um ihr Leben und um das ihrer Familie hatte. Sie habe sich ihren Sohn geschnappt und Fluchtartig das Restaurant verlassen. Sie wären extra in ihrem Urlaub aus Chiang Mai nach Phuket gekommen, um ein paar schöne Tage am Strand zu verbringen. Bereits einen Tag später hätten sie ihren Urlaub auf Phuket abgebrochen. „Fast hätte uns der Mann mit seiner Waffe getötet“, schreibt sie weiter.

Wir werden bestimmt nie mehr wieder nach Phuket zu dieser Strand-Mafia zurückkommen, schrieb sie fett unterstrichen. „Bye Bye Phuket, Bye Bye Surin Strand“, waren ihre Abschlussworte.

Die beiden haben anschließend Anzeige bei der Polizei erstattet. Bei der Vernehmung konnte der Wirt nicht abstreiten, dass er mit einer Waffe gedroht habe. Aber natürlich habe es sich dabei nur um eine Attrappe gehandelt.

Bei einer Durchsuchung konnten die Beamten jedoch keine falsche Waffe finden. Stattdessen fanden sie in dem Laden einen geladenen Revolver sowie 18 Schuss Munition. Die Waffe war allerdings ordnungsgemäß auf den 38-jährigen Herrn Sommas Mahar-Aud registriert.

Der Waffenfreund schilderte die Situation aus seiner Sicht. Nachdem ihn die Frau auf die Rechnung angeboten habe, habe er ihr freundlicherweise zum Addieren einen Taschenrechner angeboten. Er habe wenig Zeit gehabt, da sein Laden voller Gäste war. Daraufhin soll ihm der Kanadier mit „Fuxx you“ geantwortet haben.

Dann habe sich noch ein weiterer Gast in den Streit eingemischt, der ihm bereits am Vortag unangenehm aufgefallen war. Der Mann soll ein Schwede sein und habe bereits einige Tage zuvor einen anderen Thai am Strand Krankenhausreif geschlagen. Aus diesem Grund habe er die Waffe gezogen. Er habe damit auch nicht das Ehepaar, sondern den Schweden bedroht.

Die Beamten haben nun die schwierige Aufgabe, zwischen den unterschiedlichen Aussagen den wahren Ablauf des Vorfalls herauszufinden. „Wir wollen zunächst weitere Zeugen vernehmen und werden dann sehen, wie es weitergeht“, sagte der Ermittelnde Polizeioffizier, Colonel Chanuchan Cholsuwat.