Die thailändische Presse ist sich schon jetzt sicher, dass sich während der Songkran Feiertage niemand in Thailand an die Gesetze halten wird

Pattaya/Phuket./pp. Auch dieses Jahr erwartet Thailand wieder hunderttausende Gäste und Besucher zum thailändischen Songkran, dem Neujahrsfest.

Was in vielen Ländern an einem Tag bzw. in einer Nacht gefeiert wird, dauert in Thailand natürlich etwas länger. In manchen Provinzen oder Städten, wie Pattaya oder Phuket bis zu einer Woche.

In Pattaya und auf Phuket beginnen die Planungen und Vorbereitungen der Behörden bereits schon Wochen vorher. Alleine in Pattaya rechnen die Verkehrsplaner damit, dass rund 100.000 Wassersüchtige Besucher aus dem Norden in die Stadt pilgern.

Bei vielen Einheimischen ist es genau das Gegenteil. Sie wollen dem Wahnsinn der Wasserschlachten entfliehen und die Feiertage nutzen, um ihre Verwandten und ihre Kinder zu Hause, im Norden des Landes zu besuchen.

So herrscht also in beide Richtungen vor und kurz nach den Feiertagen Ausnahmezustand auf den Straßen. Jeder möchte ohne Rücksicht auf Verluste so schnell wie möglich an sein Ziel kommen. Dabei spielt es offenbar keine Rolle, ob der Fahrer Alkohol oder Drogen im Blut hat. Es wird gefahren, so oder so.

Nicht umsonst sind die Tage um Songkran in Thailand als „die sieben gefährlichen Tage“ bekannt.

Jedes Jahr werden traurige Statistiken über Unfälle und Tote geführt. Auch der ThailandTIP berichtet jährlich und führt Statistik.

 Und wie jedes Jahr, versuchen die Behörden auch in diesem Jahr, die Zahl der Unfälle, der Verletzten und der Toten weiter zu minimieren. Dazu gehören neben verstärkten Verkehrs, Alkohol- und Drogenkontrollen auch diverse Verbote, die das gefährliche aber beliebte Wasserspritzen auf Verkehrsteilnehmer betrifft.

Gerade Motorradfahrer sind ein beliebtes Opfer der menschlichen Wasserkanonen.

Es muss einen Heidenspaß machen, auf einen ahnungslosen Motorradfahrer mit einer Hochdruckwasserkanone zu schießen. Schon so manch einer hat eine solche überraschende Attacke mit einem Sturz und schweren Verletzungen oder zumindest leichten Hautabschürfungen bezahlt.

Die Exemplare, die es gerade zu Songkran unter der Hand an fast jeder Ecke zu kaufen gibt, sind natürlich verboten.

Jeder Feuerwehrmann wäre manchmal froh, wenn er mit solch einem Hightech-Exemplar ein Feuer bekämpfen könnte.

Und wer nicht das Geld hat, um sich so ein Monstrum zu kaufen, der bastelt sich selber eins aus dem in Thailand bekannten PVC-Wasserrohren oder sonstigen Teilen, die es im Zubehör frei zu kaufen gibt.

 Zur Not und um Richtung Eindruck zu schinden, kann man natürlich auch den Hochdruckreiniger einer bekannten deutschen Firma nehmen. In Thailand kennt man an Songkran keine Grenzen.

Wie bereits seit über einer Woche immer wieder in der Presse, Rundfunk und im Fernsehen berichtet wird, wurden ebenfalls wie jedes Jahr wieder zig Empfehlungen, Verhaltensmaßnahmen, Verbote und Gesetzte bekannt gegeben, die an Songkran unbedingt einzuhalten sind.

Dabei ist sich die Presse jetzt schon sicher, dass sich kaum jemand daran halten wird. Die lokale Presse in Phuket hat zwar bereits schon mehrfach die Verhaltensmaßregeln der Behörden abgedruckt, berichtet aber gleichzeitig mit einen Augenzwinkern über die bekannten „Schlupflöcher“.

Eine der bereits seit längerem bekannte Regel betrifft das Thema Alkohol. Der darf nur in der Zeit von 11 bis 14 Uhr und von 17 bis 24 Uhr verkauft werden. Daran halten sich selbstverständlich die großen Supermarktketten und auch die 7-Eleven oder Tesco Lotus Geschäfte. In jedem kleineren Geschäft ist es jedoch ohne weiteres möglich, auch während der Sperrzeit Alkohol zu kaufen. Man bezahlt dann halt ein Paar Baht mehr für seinen Whisky oder sein Bier.

Selbstverständlich ist es auch verboten, den hochprozentigen Stoff an Minderjährige zu verkaufen. Aber in Thailand wird sie kaum jemand nach ihrem Ausweis fragen, wenn sie ein Bier oder eine Flasche Schnaps kaufen.

Die Liste der Verbote ist lang und widerspricht sich teilweise selber, berichtet schmunzelnd die Druckpresse. Auch wenn die Polizei immer wieder betont, dass sie dieses Jahr strikt auf die Einhaltung der Gesetze achten wird, dürfte schon jetzt klar sein, dass die pfiffigen Thais jedes auch nur mögliche Schlupfloch ausnutzen, um an diesen besonderen Feiertagen im Jahr ihren Sanuuk (Spaß) zu haben.

Hier ein Auszug der Verbote und Sonderregeln zu Songkran.

 

  • Autofahrer dürfen keinen Alkohol trinken.
  • Bei- und Mitfahrer dürfen ebenfalls während der Fahrt keinen Alkohol trinken. Das gilt auch für die Leute auf der Ladefläche eines Pickup. Natürlich ist das mitfahren auf einer solchen Ladefläche generell verboten.
  • Völlig neu ist dieses Jahr auch das benutzen von Musikgeräten verboten. (Hier fragt ebenfalls die Presse schon nach, für wen und wo das gelten soll?)
  • Auf öffentlichen Gehwegen darf kein Alkohol ver- oder gekauft werden.
  • Auf Kleinlastern darf während der Feiertage kein Wasser mitgeführt werden.
  • Natürlich sind auch wieder die beliebten Hochdruck-Wasserkanonen verboten.
  • Das werfen mit Eiswürfeln ist ebenfalls strikt verboten.
  • Dieses Jahr darf auch kein Baby- oder sonstiges farbiges Puder benutzt werden.
  • Selbstverständlich dürfen Frauen nicht belästigt werden.
  • Es werden sogenannte „Alkohol freie Zonen“ eingerichtet. Auch hier ist der Genuß von Alkohol verboten.

 

Für Phuket wurden sogar extra sogenannte „Waterplay Zonen“ eingerichtet. Dazu gehören:

  • Saphan Hin Park,
  • Kata-Karon Strand,
  • Soi Bangla,
  • Patong Beach Road,
  • Kamala Park,
  • Surin Beach
  • und der Sirinath Nationalpark.

 

Das sind nur einige der vielen Verbote während der Songkran Feiertage. Im Gegensatz zu der sonstigen Presse sind wir sicher, dass sich in Thailand natürlich jeder daran halten wird. 😉