Wie viel kostet die Ermordung eines landwirtschaftlichen Inspektors?

pp Rayong. Der Rayong Agricultural Officer Songtham Chamnan hat nach einer Beschwerde bei der Polizei am 2. April eine bewaffnete Sicherheits-Eskorte zur Seite gestellt bekommen. Rayongs Gouverneur Wichit Chatpaisit hat der Polizei den Auftrag gegeben, Songtham so lange eine Eskorte zur Verfügung zu stellen, bis die Bedrohung vorüber ist.

Durian Bauern der Provinz hatten ihm mit Mord gedroht und bereits 1 Millionen Baht gesammelt, um einen Killer zu mieten berichtet die Presse in Pattaya.

Herr Songtham hatte sich bei den Bauern unbeliebt gemacht, nachdem er die viel zu frühe Ernte der Früchte bemängelt hatte.

Normalerweise, so der Experte Songtham, brauchen die Mon Thong und Kan Yao Durians rund 110-135 Tage um zu reifen. Aber selbst dann lassen die Züchter die Früchte noch eine Woche länger reifen, damit sich ihr Geschmack verfeinert und weiter versüßt.

Dieses Jahr aber habe eine Bande von Durian Händlern den Bauern so verlockende Angebote gemacht und gleich ganze Ernten aufgekauft. Einzige Bedingung, die Früchte sollen sofort geerntet werden. Darunter leidet natürlich der gute Geschmack. Aber das scheint den Händlern egal zu sein.

Offenbar wollen sie die Früchte nach Übersee exportieren und sich einen Haufen Geld in die Taschen stecken. Der gute Ruf der Früchte aus Thailand ist ihnen dabei egal. Sie können offenbar nicht schnell genug an ihr Geld kommen.

Dabei ist der Vorfall in Rayong nur ein Stück des Kampfes zwischen den Bauern und der Regierung. Die Behörden versuchen, den guten Ruf Thailands als Exporteur für Durians weiter auszubauen und aufrecht zu erhalten. Bei Überprüfungen der Lager in Rayong, Chanthaburi und Trat mussten die Behörden jedoch feststellen, dass die Früchte aus Geldgier viel zu früh geerntet wurden und bei weitem nicht der gewünschten Qualität und Geschmack entsprechen.

Herr Songtham bemängelt vor allem die Kurzsicht der Bauern. Sie sehen nur, dass sie im Moment Geld in der Tasche haben und weniger arbeiten müssen. Dadurch dass sie ihre Früchte alle auf einen Schlag verkaufen, müssen sie natürlich nicht mehr täglich auf den Markt fahren. Dass dadurch aber unterm Strich weniger Geld für sie in die Kasse kommt, sehen sie nicht. Über die langfristigen Auswirkungen macht sich niemand Sorgen, sagte Herr Songtham.

Gouverneur Wichit hat in Rayong bereits angekündigt, dass er die Händler und die Bauern verklagen und verhaften lassen will. Sie würden die thailändische Landwirtschaft schädigen und sich nicht an die Verbraucherschutz Gesetze halten.

Thailand ist eines der wichtigsten Exportländer für Durian. Im vergangenen Jahr wurden 510.000 Tonnen der „Stinkefrucht“ produziert. Davon wurden rund 350.000 Tonnen weltweit exportiert. Thailand erwirtschaftete damit einen Ertrag von 5,8 Milliarden Baht.