Augenzeugen berichten von dem Schiffsunglück vor den Similan Inseln

pp Phuket. Heute sind wieder alle Touristen wohlbehalten zurück in ihren Unterkünften und können aufatmen. Die Gefahr ist vorbei und viele finden erst jetzt die Zeit, um die letzten Tage zu verarbeiten.

425 Personen waren wegen eines schweren Sturms auf den Similan Inseln notgestrandet. Ein 24 Meter langes Ausflugsboot für Taucher sank innerhalb von Minuten vor den Augen der Touristen. Zum Glück kam niemand bei dem Unglück ums Leben.

Die einzigen Verletzten waren zwei thailändische Mitarbeiter, die bei der Rettungsaktion leichte oberflächige Hautabschürfungen erlitten. Ansonsten sind alle Passagier und Besatzungsmitglieder wohlauf.

Ein Begleiter von „Khao Lak Scuba Adventures“, der ebenfalls an Bord des gesunkenen Schiffes war, hat der Phuket Gazette seine Eindrücke und Erlebnisse geschildert.

Wir waren mit etwa 30 Personen an Bord der „Little Prinzess“ und hatten am Morgen zwei Tauchgänge vor der Insel Bon. Das Wetter war zu diesem Zeitpunkt normal. Wir hatten kein gutes, aber auch kein schlechtes Wetter. Wir waren mit unserem Boot auf einer Seite der Insel, auf der das Meer ziemlich ruhig war, sagte er. Die Tauchgänge waren wunderschön, wir haben sogar einige Mantas gesehen.

Dann sind wir weiter gefahren in Richtung der Insel Dadchai. Auf offener See haben wir dann einen Funkspruch von einem anderen Boot empfangen, das uns über einen aufkommenden Sturm berichtete. Wenig später konnten wie auch schon bemerken, dass die See unruhiger wurde und ein Sturm aufkam.

Der Kapitän wollte dann zurück zur Insel Bon, aber die Bedingungen wurden sehr schnell schlechter. Die ersten Wellen überschlugen bereits unsere Bordwand und wir bekamen etwas Wasser ab. Dann hat sich der Kapitän dazu entschieden, die windgeschützte Seite der Insel Dadchai anzulaufen.

Innerhalb von Minuten, so erzählt er weiter, wurden die Wellen immer größer. Die Anfangs nur 1 Meter hohen Wellen waren plötzlich 4 bis 5 Meter hoch. Plötzlich wurde das Boot von drei großen Wellen erfasst und drehte sich auf die Backbordseite.

Der Kapitän schlug sofort Alarm und bat alle Passagiere, ihre Rettungswesten anzuziehen. Dann begab er sich auf das obere Deck um die Rettungsinseln zu Wasser zu lassen.

Ich habe schon viele Filme gesehen, berichtet Stefan K. weiter, in denen Schiffe gesunken sind. Aber dass es so schnell geht, hätte ich nie gedacht. Wir waren bereits im Wasser und nur wenige Meter von unserem sinkenden Schiff entfernt. Wir haben versucht, alle so dicht wie möglich zusammen zu bleiben und uns gegenseitig Mut zu gesprochen.

Wie hatten großes Glück und einen guten Schutzengel, erzählt er weiter. Es kam so unerwartet und wir hätten nie gedacht, dass ein so großes Boot wie die kleine Prinzessin so schnell sinken kann.

Zum Glück waren Fischerboote in der Nähe, deren Besatzungen uns aus dem Wasser gerettet haben. Sie haben uns dann auf hoher See zu einem der anderen Tauchboote gebracht. Ich möchte mich bei den Fischern für ihre Hilfe bedanken. Es war einfach unglaublich, sagte er weiter.

Viele der Fischer sprangen einfach ins Wasser und wollten uns helfen. Dabei konnten sie zum Teil noch nicht einmal selber schwimmen. Sie haben nur daran gedacht, uns zu helfen.

Dann wurden wir von ihnen mit warmer Kleidung, Essen und Trinken versorgt, obwohl sie selber gerade einmal das nötigste dabei hatten.

Ich möchte mich auch bei der Royal Navy bedanken, fügte er hinzu. Ohne sie hätten wir vermutlich zwei oder drei Tage auf der Insel festgesessen. Andere Boote wären gar nicht in der Lage gewesen, bei diesem Sturm auszulaufen.

Auch zurück an Land bot man uns jede Hilfe an, berichtet er weiter. Ärzte und Psychologen standen bereit und boten uns ihre Hilfe an. Ich bin Europäer, fügte er hinzu. Ich bin mir nicht sicher, ob jeder europäische Staat so gut organisiert gewesen wäre wie die Thais. Ich möchte mich bei allen herzlich bedanken.