Darf die Polizei über die sozialen Netzwerke Verkehrssünder diskriminieren?

pp Bangkok. In den thailändischen Medien wird derzeit über eine  Facebook-Seite diskutiert, die von dem stellvertretenden Polizeichef der Metropolitan Police, Pol. Maj. Gen. Worasak Noppasitthiporn, erstellt wurde.

Auf der Seite postet der Beamte die Fotos von Alkoholsündern, die bei einer normalen Verkehrskontrolle ertappt wurden. Ob er sich vorher dabei die Erlaubnis der einzelnen Personen eingeholt hat, dürfte wohl fraglich sein.

Bisher haben sich zumindest knapp 25.000 Personen die Seite angesehen. Davon haben 22.299 Personen den „Gefällt mir“ Knopf gedrückt. Mehr als 20.000 „Gesichtsbuch-Anhänger“ diskutieren mittlerweile über die Seite. Darunter befinden sich auch etliche Ausländer, die offenbar mit dem Veröffentlichen der Fotos einverstanden sind.

Polizei General Worasak gab auf Anfragen zu, dass er die betreffenden Personen öffentlich und in Verlegenheit bringen will. Da seiner Meinung nach dass Verteilen von Strafzetteln und Bußgeldern nicht ausreicht, um gegen alkoholisierte Verkehrsteilnehmer vorzugehen, habe er sich zu diesem Schritt entschieden, verteidigte er seine Webseite.

„Vielleicht überlegt es sich der ein oder andere ja jetzt und verzichtet darauf, sich unter Alkoholeinfluss ans Steuer zu setzen“, fügte er hinzu.

Allerdings zeigt er auf seiner privaten Seite weitere schockierende Bilder von der täglichen Polizeiarbeit. Dabei dürfen natürlich spektakuläre Unfallbilder nebst den teilweise schrecklich zugerichteten Opfern nicht fehlen.

Erst gestern wurde eine 20-jährige Frau, die angeblich alkoholisiert durch eine Polizeikontrolle geschlüpft war, von der Polizei zur Ordnung gerufen. Sie musste zugeben, dass sie eine Falschmeldung geschrieben hatte. Sie entschuldigte sich anschließend bei der Polizei.

Während wir diesen Artikel geschrieben haben, haben bereits 7 weitere Personen den „Gefällt mir“ Knopf der Webseite gedrückt.